AK-Kurier
Ihre Internetzeitung für den Kreis Altenkirchen
Nachricht vom 13.08.2010
Region
Schenkung an die frühere Heimatstadt
Vor drei Jahren erhielt die Stadt Wissen die Sammlung Hachenberg mit Werken des Künstlers Philip André. Jetzt kam ein besonderes Werk hinzu, Karl und Helga Hachenberg schenkten ihrer früheren Heimatstadt ein besonderes Bild des Künstlers, mit einer besonderen Geschichte. Das Stillleben "Trompete für die linke Hand" war ursprünglich eine Auftragsarbeit.
Wissen. Die Sammlung der Werke des Künstler Philip André im Kuppelsaal der Verbandsgemeinde Wissen ist um ein besonderes Werk erweitert worden. Das Ehepaar Helga und Karl Hachenberg schenkten der Stadt Wissen, vertreten durch Bürgermeister Michael Wagener, ein besonderes Bild. Zum ersten Mal sah das Ehepaar Hachenberg im Kuppelsaal die komplett gerahmte Sammlung und die Hängung ihrer einstigen Bilder, die Arnold Morkramer konzipiert hatte.
Die Geschichte diese kuriosen Bildes, dessen Besonderheiten sich dem flüchtigen Betrachter nicht erschließen, hat Karl Hachenberg aufgeschrieben. Im Jahr 1983 sollte Philip André eine Trompete mit entsprechendem Beiwerk malen, für einen Freund in Oldenburg. So richtig begeistert von diesem Auftrag war der Künstler nicht, aber es war die Freundschaft zum Ehepaar, und er nahm den Auftrag an. Es wurde ein Stillleben mit der schwedischen Hoch-es-Trompete arrangiert und Dias gefertigt. Diese Vorgehensweise ermöglichte es ihm, das Motiv auf die Leinwand zu projizieren und dann farblich und künstlerisch zu gestalten. Der Auftrag dauerte, und endlich war es soweit, das Stillleben war fertig und wurde zum Geburtstag des Freundes in Oldenburg überreicht. Es löste dort sofort einen Folgeauftrag aus diesmal handelte es sich um länge B-Trompete mit einer Standard-Ventilanordnung. Auch diesmal wurde wieder im Hause Hachenberg ein Stillleben arrangiert. Zwei Tage vor dem Abgabetermin erschien Philip André mit dem Bild, es schien wahrlich gut gelungen. „Erst gegen Abend fiel mir auf, dass die Trompete seitenverkehrt dargestellt war und in dieser Form nur für einen Linkshänder geeignet gewesen wäre. Ich rief Philip an, und berichtete ihm von meinem Eindruck“, so Hachenberg. André erklärte, dass das Instrument auf dem ausgewählten Dia diagonal von links unten nach rechts oben ausgerichtet gewesen sei. Ihm habe dies nicht zugesagt und er habe das Dia im Projektor gedreht. Nun war die Lage der Trompete von rechts unten nach links oben, es entsprach seinen künstlerischen Vorstellungen weitaus besser. „Damit hatte er ein instrumentenbauliches Unikum geschaffen, ich machte ihm den Vorschlag das Bild für meine Sammlung zu kaufen. Er malte dann für das Instrument mit dem richtig eingelegten Dia noch einmal für den Auftraggeber. Innerhalb eines Tages war das Werk fertig, und wurde in Oldenburg übergeben. Das Bild „Trompete für die linke Hand“ war wesentlich besser geraten, aber dies erfuhren die Auftraggebern zunächst nicht.
Als die Sammlung Hachenberg vor drei Jahren an die Stadt ging, konnte sich Karl Hachenberg von der Trompete noch nicht trennen. Am neuen Wohnort in Bad Breisig hing das Bild im Arbeitszimmer. Jetzt war es soweit, die „linke Trompete“ wurde eingepackt und nach Wissen gebracht. Wagener dankte für das Geschenk, das die Sammlung bereichert. Zum Dank und zur Erinnerung gab es den Silberbarren mit dem Wissener Halbmond und Blumen. (hw)
xxx
Ein besonderes Bild schuf Philip André im Jahr 1983, als er die Trompete für die linke Hand malte. Das Stillleben wurde der Stadt Wissen geschenkt und bereichert die Sammlung im Kuppelsaal. Fotos: Helga Wienand
   
Nachricht vom 13.08.2010 www.ak-kurier.de