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Nachricht vom 25.07.2020
Region
Gegen das Insektensterben: Blühflächen mitten in der Stadt
In diesem Jahr hat die Stadt Kirchen das Projekt „Blühflächen für Insekten“ gestartet. Auf solchen Blühstreifen wachsen zahlreiche unterschiedliche Blühpflanzen, die vielen Insekten, Vögeln, Kleintieren einen geeigneten Lebens- und Rückzugsraum bieten. Sie leisten somit einen wichtigen Beitrag zur Erhaltung des Insektenreichtums – jetzt auch in Kirchen.
(Fotos: Stadt Kirchen)Kirchen. Für das Projekt wurden an verschiedenen Stellen in der Stadt Kirchen die Grünflächen an den Straßen speziell vorbereitet. Die Mitarbeiter des Kirchener Bauhofs haben dort den Boden zunächst gefräst und teilweise mit Sand „verbessert“, damit er wasserdurchlässiger und nährstoffärmer wurde. Auf die feinkrümelige Oberfläche wurden die Wildsamenmischungen per Hand ausgesät und anschließend mit einer Walze ein guter Bodenkontakt hergestellt.

Besonders in den trockenen ersten Wochen in diesem Frühjahr hat auch die freiwillige Feuerwehr beim Wässern der Flächen mitgeholfen. So konnte die Saat doch aufgehen und eine reiche Blütenvielfalt hervorbringen. Zu Beginn des Hochsommers sind die Wildblumen in allen Farben am Blühen und viele verschiedene Insekten haben davon „Wind bekommen“. Besonders Kornblumen, Klatschmohn und Schafgarbe ziehen die Blicke selbst der vorüberziehenden Autofahrer an sich.

Regionale Wildpflanzenarten
Die verwendeten Mischungen enthalten regionale Wildpflanzenarten, die von zertifizierten Anbaubetrieben erworben wurden. Besonders die solitär lebenden Wildbienen sind oftmals Spezialisten, die auf bestimmte, seltenere Pflanzenarten angewiesen sind. Außerdem dominieren in Regelsaatgutmischungen häufig Gräser und einjährige Blütenpflanzen, die meist nur relativ kurz blühen. Als Alternative haben sich mehrjährige, möglichst artenreiche Blühmischungen aus regionaler Herkunft bewährt. Enthalten sind Vertreter verschiedener Pflanzenfamilien, wie Korbblütler, Doldenblütler, Lippenblütler und
Glockenblumengewächsen. Da es sich meist um mehrjährige Arten handelt kann auch in den nächsten Jahren genau verfolgt werden, wie sich die einzelnen Flächen entwickeln und verändern. Außerdem sollen nach dieser erfreulichen Erprobungsphase im nächsten Jahr noch weitere neue Flächen hinzugenommen werden. (PM)
   
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