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Nachricht vom 31.07.2020
Politik
Junge Union im Kreis Altenkirchen diskutiert Frauenquote
Intensiv diskutiert werden die Pläne der CDU, verbindliche Frauenquoten innerhalb der Partei einzuführen, so auch in der Junge Union Kreis Altenkirchen. „Alle sind sich einig: Die CDU muss attraktiver für Frauen werden“, stellt Vorsitzender Justus Brühl fest, „zur Quote herrschen unterschiedliche Ansichten. Die meisten von uns sehen in ihr aber nicht das richtige Mittel.“
Kreisgebiet. So würde nach dem stellvertretenden Vorsitzenden Andreas Wollenweber eine Quote die Chancengleichheit schwächen und den vielen fähigen und engagierten Christdemokratinnen den Stempel „Quotenfrau“ aufdrücken. „Am stärksten wiegt für mich, dass man damit eine einzelne Eigenschaft zu einem Entscheidungsfaktor macht“, bekräftigt Brühl, „dabei wollen wir doch einen Zustand erreichen, in dem die biologische Eigenschaft eben genau keine Rolle spielt – echte Chancengleichheit.“

Es sei die Idee der repräsentativen Demokratie und des Grundgesetzes, dass jedes Parlamentsmitglied immer alle Bürger vertreten soll. Dass eine einzelne Eigenschaft dann entscheiden soll, wer ein geeigneter Vertreter sei, laufe dem zu wider. „Dann könnte man genauso gut über eine Quote für andere Eigenschaften wie Religion, Berufszugehörigkeit, Alter oder sonstiges sprechen.“ Wer ein guter Politiker ist und wer nicht, entscheide sich aber nicht danach, so die jungen Christdemokraten. Zweifel bestehen auch, ob eine Quote wirklich mehr Frauen anlocken würde.

Andere stehen einer Quote aufgeschlossener gegenüber, um Strukturen schneller zu überwinden, so bspw. Sonia Parwani oder Marlon Kowalski. Es könne eine Chance sein, mehr weibliche Mitglieder einzubinden. Es reichten nicht nur Lippenbekentnisse. Einig ist man sich aber: Eine erfolgreiche Volkspartei muss die ganze Bandbreite der Gesellschaft abbilden. Deshalb arbeiten die jungen Christdemokraten daran, wie man mehr Frauen langfristig erfolgreich einbinden kann. Es brauche weniger Hürden und mehr Anreize für Frauen, in der Partei aktiv zu werden. Die JUler entwerfen beispielsweise eine familienfreundlicheren Ausrichtung bei Parteiveranstaltungen. „Wir wollen auch Themen besser besetzen, die Frauen mehr ansprechen und andere Parteimitglieder dafür sensibilisieren.“ (PM)
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