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Nachricht vom 13.09.2020
Kultur
Buchtipp: „Feuervogel“ von Karin Klasen
Drei ungewöhnliche Geschichten erzählt die Westerwälder Autorin Karin Klasen in ihrem neuen Buch. Sie schreibt über das, was sie bewegt, mit viel Gefühl. Den Titel wählte sie, weil der Feuervogel seinem Fänger gleichermaßen Segen wie Unheil bringt, Glück und Leid gleichermaßen.
Buchtitel. Foto: VerlagDierdorf/Wirscheid. Die erste Geschichte mit dem Titel „Feuervogel“ ist eine Liebesgeschichte mit Komplikationen. Aus einer unschuldigen Kinderliebe entsteht eine tiefe Liebe zwischen einer jungen Frau, die zu Hause gequält und gedemütigt wird und ihrem rücksichtsvollen Freund. Durch Intrigen und Lügen werden die beiden Liebenden getrennt, schließlich heiratet jeder einen anderen Partner. Doch beide sind in ihren Ehen unglücklich. Daneben gibt es noch eine treue Männerfreundschaft, die sich für die beiden Unglücklichen als hilfreich erweist und einen alten Onkel mit Menschenkenntnis.

Man ahnt es: Am Ende einer tragischen Odyssee siegt die Liebe: „Ergriffen nickt Sarah. Auch Edwin ist still. Alle empfinden eine unbeschreibliche Lebensfreude. Weder Alkohol noch Zigaretten oder sonstige Suchtmittel, weder Krankheit mit Nahtoderlebnissen, noch physische und psychische Folter haben die Freunde letztendlich aufhalten können!“

Die zweite Geschichte „Währung der Liebe“ gibt sehr viel von der Autorin preis, denn es geht um die blinde Elaine, die in einer Bibliothek den Mann ihres Lebens trifft.

Karin Klasen ist selbst fast blind und lebt eine leidenschaftliche Liebe zu Büchern. Mit der Beschreibung ihrer Heldin Elaine beschreibt Klasen sich selbst und ihren Alltag mit Langstock und großer Sensibilität, die es ihr ermöglichen, ein eigenständiges Leben im ewigen Dunkel zu führen. Sie legt Wert auf „die Freiheit, anders zu sein“. Klasen schreibt einfühlsam und gewählt: „Mit Wonne genießen sie ihren emotionalen Reichtum. Das nichtssagende Geschwätz am Nebentisch registrieren sie nicht einmal. Nach einer weiteren Tasse Kaffee, am nahen Kirchturm schlägt es gerade 19 Uhr, brechen die beiden auf. Vorsorglich und überaus gern begleitet er sie bis zu einem alten Mietshaus, in dem sie, wie sie ihm verrät, auf der vierten Etage wohnt.“ Das Streben nach Harmonie verbindet die beiden ungleichen Menschen. Auch Klasen ist unverkennbar ein Mensch, der die Harmonie sucht.

Die Beziehung zwischen Elaine und Elias wird durch einen intriganten neidischen Mann torpediert und endet fast tödlich.

„Das Beste gegen den Tod ist das Leben!“ So lautet der Titel der dritten, sehr kurzen Geschichte, in der eine kaltherzige Mutter ihrem Sohn, den sie als Versager ansieht, keinen Raum zum Leben lässt. Das löst eine verhängnisvolle Kettenreaktion aus, an deren Ende das Böse vernichtet ist.

Wer romantische Geschichten mit Happy End liebt, wird das Buch genießen. Erschienen ist das Taschenbuch im Edition Paashaas Verlag, ISBN 978-3-96174-070-3. htv
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