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Nachricht vom 13.09.2020
Region
Nicole nörgelt… über Tretminen auf Bürgersteigen
Ich gebe es ja zu, ich bin manchmal typisch deutsch. Ich rege mich auf, wenn jemand über zwei Parklücken parkt, ich meckere rum, wenn abends noch Flaschen in den Glascontainer in Hörweite von meinem Haus poltern, und ich stelle mich vor dem Metzgertresen im Supermarkt brav in die Reihe und passe auf, dass sich auch keiner vordrängelt.
Ich muss mal... Symbolfoto: Wolfgang TischlerRegion. Aber bei einer Sache werde ich komplett zum Ordnungsamt-Fan: Tretminen auf dem Bürgersteig! Die „häufen“ sich – ja, schlechtes Wortspiel, ich weiß – in letzter Zeit in meiner Nachbarschaft und seit ich neulich in eine hineingestiegen bin, bin ich wirklich auf dem Kriegspfad.

Nun habe ich als Katzenbesitzerin wahrscheinlich leicht reden. Meine Mietzen platzieren ihre Hinterlassenschaften in einer leicht zu reinigenden Kiste und auch mengenmäßig ist das wohl kaum mit der Ausschuss-Produktion eines Schäferhundes, Labradors oder sogar Dackels zu vergleichen. Und klar, das muss auch irgendwo hin. Aber auf den Bürgersteig? Auf Gehwege, öffentliche Plätze, in den Sand auf dem Spielplatz? Was für ein Mist!

Ich habe es ja im Guten versucht und eine Rolle mit Plastiktüten an meinem Zaun gleich neben dem Briefkasten befestigt, einen Sticker mit einem freundlich hechelnden Hund dazu, so als kleines Hilfsangebot. Pustekuchen. Die Tretminen sind geblieben. Und langsam kocht mir wirklich die Galle hoch.

Leider konnte ich bisher noch nicht dahinterkommen, wer der fragwürdige Mensch ist. Denn dem armen Hund mache ich keinen Vorwurf, der kann vermutlich nichts dafür, dass sein Herrchen ein fauler Blödmann ist. Deshalb verrate ich Ihnen nun meinen Kriegsplan: Die letzten Tage habe ich brav mit der Kehrschaufel jeden Haufen aufgesammelt und in einer hübschen Papiertüte im Keller gesammelt. Morgen im Morgengrauen lege ich mich hinter dem Fenster zur Straße auf die Lauer – ja, typisch deutsch, aber das sagte ich ja schon. Und sollte der fröhliche Morgenmensch mit Hund mir vor die Nase spazieren, habe ich ein Geschenk für ihn.

Ob ich die besagte Papiertüte einfach nur überreiche oder mit Schwung auf mein Ziel werfe, habe ich noch nicht entschieden. Was meinen Sie?

In diesem Sinn, bleiben Sie gesund – und sauber!
Ihre Nicole



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