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Nachricht vom 23.09.2020
Wirtschaft
Wände richtig streichen – das müssen Sie beachten
Es gibt viele Situationen, in denen ein neuer Wandanstrich angebracht ist – etwa bei einem Umzug, einer Renovierung oder schlicht bei dem Wunsch nach etwas Abwechslung. Einige Dinge sind dabei aber zu beachten. So kommt es etwa nicht nur auf die richtige Technik, sondern auch auf die passende Vorbereitung des Untergrundes an. In diesem Artikel erfahren Sie, worauf Sie dabei achten müssen.
Fotoquelle: pixabay.com

Den Anstrich von Wand und Decke vorbereiten


Ehe es an das Streichen der Wände und der Zimmerdecke geht, sollte der Raum zunächst für die Arbeiten vorbereitet werden. Dazu empfiehlt es sich, sämtliche Möbel und Gegenstände aus dem Zimmer zu entfernen und anschließend Fenster- und Türrahmen sowie die Fußbodenleisten mit Kreppband abzukleben.

Weiterhin sollte der Strom abgestellt und sämtliche Steckdosen, Lampen und Lichtschalter von ihren Verkleidungen befreit werden. So ist sichergestellt, dass Sie jeden Wandbereich optimal erreichen und dass keine unschönen Farbspritzer entstehen. Der Boden sollte mit Malerabdeckvlies oder alten Decken abgedeckt werden.

Zu guter Letzt empfiehlt es sich, Wände und Decke mit einem Besen von Staub zu befreien und ggf. Löcher und Risse mit Spachtelmasse auszubessern.

Vorbereitung der Wand mittels Grundierung


Mitunter bietet es sich an, vor dem Streichen eine Grundierung auf den Wänden aufzubringen. Das ist etwa dann erforderlich, wenn der Putz keine ausreichende Stabilität aufweist oder die Wand übermäßig viel Feuchtigkeit aufnimmt. Je nach Art des Untergrunds gibt es verschiedene Prüfmethoden, mit denen man die Notwendigkeit einer Grundierung ermitteln kann.

Wollen Sie die Farbe direkt auf den Putz auftragen, führen Sie vorher einen Wischtest durch. Ist Ihre Hand danach mit Staub bedeckt, ist zunächst eine Festigung des Untergrunds mit einer Schicht Tiefengrund erforderlich. Sammelt sich kein Staub an, testen Sie als Nächstes die Haftung des Putzes, indem sie ein längeres Stück Kreppband aufkleben und ruckartig abreißen. Löst sich Putz ab, ist ebenfalls eine Grundierung erforderlich. Dasselbe gilt für gestrichenen Putz, wenn alte Wandfarbe am Band haften bleibt.

Darüber hinaus sollte die Saugfähigkeit des Untergrunds getestet werden. Streichen Sie hierzu mit einem wassergetränkten Pinsel eine Stelle der Wand und beobachten Sie, ob sie sich dunkel färbt. Wenn ja, wurde das Wasser aufgesaugt. In diesem Fall ist eine Grundierung sinnvoll. Dadurch vermindert sich die Saugfähigkeit der Wand und Sie sparen beim Streichen Farbe. Hierbei kann man beispielsweise hochwertige Grundierungen des Farbherstellers Sikkens verwenden.

So streichen Sie die Decke richtig


Ehe es an die Wände geht, sollte zuerst die Decke ihren neuen Anstrich erhalten. So vermeiden Sie, dass sie später grauer wirkt als die restlichen Flächen.

Erster Schritt:

Beginnen Sie bei dem Fenster und streichen Sie zuerst die Deckenkanten und Ecken mit einem Pinsel bzw. einer kleinen Deckenrolle vor. Das erleichtert Ihnen später die genaue Arbeit mit der großen Rolle.

Zweiter Schritt:

Als Nächstes befeuchten Sie die große Rolle. So ist sichergestellt, dass sie die Farbe optimal aufnehmen kann. Danach befestigen Sie sie an der zugehörigen Teleskopstange und tauchen Sie in den Farbeimer. Vergessen Sie vorher nicht, die Rolle am Abstreifgitter auszurollen, um einen gleichmäßigen Farbauftrag sicherzustellen.

Dritter Schritt:

Nun geht es an das Streichen der Flächen. Setzen Sie die Rolle an der vorgemalten Kante an und streichen Sie zunächst im rechten Winkel, danach denselben Bereich parallel dazu. Wichtig ist, dass Sie immer vom Lichteinfall weg in den Raum hinein abrollen. So verhindern Sie eine Streifenbildung durch überlappende Farbschichten. Außerdem muss immer ausreichend Farbe auf der Rolle sein. Ist es zu wenig, ist der Auftrag unregelmäßig. Ist es zu viel, erhöht sich die Spritzgefahr.

Vierter Schritt:

Als Nächstes muss die Decke trocknen. Das nimmt mindestens einen Tag in Anspruch. Erst danach sollten Sie die Deckenkante für den Wandanstrich abkleben.

So streichen Sie die Wände


Wenn die Zimmerdecke vollständig getrocknet ist, geht es an die Wände.

Erster Schritt:

Kleben Sie die Ränder der Decke mit Kreppband ab. So verhindern Sie, dass Farbe auf der Decke landet.

Zweiter Schritt:

Malen Sie die Wandkante etwa einen Meter mit dem Pinsel und einer kleinen Rolle vor. Arbeiten Sie dabei wieder in Richtung des Lichteinfalls in den Raum hinein.

Dritter Schritt:

Die Wände können Sie auf zwei Arten streichen. Bei der ersten gehen Sie zunächst bahnenweise von oben nach unten, von unten nach oben und nochmal von oben nach unten vor. Alternativ streichen Sie erst kreuzweise, um anschließend ohne neue Farbaufnahme von oben nach unten zu streichen. Die zweite Möglichkeit bietet den Vorteil, dass die Farbe auch bei Strukturtapete sämtliche Vertiefungen ausfüllt.

Tipp:

Auch beim Wandstreichen gilt der Grundsatz, dass Sie eine Wand ohne Pause fertig streichen sollten. Andernfalls können unschöne Streifen entstehen.

Besondere Effekte für den Wandanstrich


Ist der Anstrich erst einmal getrocknet, können mit verschiedenen Techniken besondere Effekte erzielt werden.

Streichtechnik:

Befeuchten Sie eine Flächenstreicherbürste, drücken Sie sie gut aus und tauchen Sie die Spitzen in die angerührte Lasur. Anschließend streifen Sie die Bürste gut ab und verteilen die Lasur in Form einer liegenden Acht auf der Wand. Wenn Sie dies mit mehreren Farbtönen nach dem Trocknen wiederholen, können wirkungsvolle dreidimensionale Effekte erzielt werden.

Wickeltechnik:

Bei dieser Technik verwenden Sie ein feuchtes Baumwoll- oder Leinentuch, bringen Farbe auf, wringen es aus und drehen es in ein Wickel ein. Anschließend rollen Sie das Tuch mit leichtem Druck in alle Richtungen über die Wand.

Tupftechnik:

Nehmen Sie einen feuchten Schwamm, tauchen Sie ihn in die Lasur und tupfen ihn anschließend auf die Wand. So entsteht eine punktähnliche Struktur. Wiederholen Sie das ganze nach dem Trocknen noch einmal mit einem intensiveren Ton, entsteht eine noch stärkere dreidimensionale Wirkung.

Die richtige Entsorgung


Beachten Sie, dass Farben, Lacke, Verdünner, Pinselreiniger, angerührte Tapetenkleister und ähnliche Stoffe nicht über das Abwasser entsorgt werden dürfen. Die enthaltenen Chemikalien können zur Verstopfung von Abflussrohren und zur Gefährdung von Gewässern führen.

Bringen Sie Farb- und Lackreste, Verdünner und ähnliche Stoffe deshalb zu den städtischen Sondermüll-Sammelstellen. In einigen Kommunen ist auch die kostenlose Entsorgung über Umweltmobile an.

Weitere Informationen zur Entsorgung dieser und anderer Schadstoffe im Haushalt finden Sie auf dieser Informationsseite der Verbraucherzentrale. (prm)
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