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Nachricht vom 27.09.2020
Region
Feuerwehr übt neue Techniken für Wald- und Vegetationsbrände
In Flammersfeld fand am Samstag, 26. September, eine Weiterbildung für die Feuerwehren statt. Thema war die ständig weiter wachsende Bedrohung durch Brände in Wald und Flur. Für diese Weiterbildung hatten die Verantwortlichen Spezialisten von @fire eingeladen. Die rund dreistündige Theorie fand dann ihre Fortsetzung in der Praxis.
Viel Interessanten gab es bei der Weiterbildung für die Feuerwehrleute zu lernen (Fotos: kkö)Flammersfeld. Die seit langem geplante Weiterbildung in Sachen Wald- und Vegetationsbrände, fand im Gerätehaus Flammersfeld statt. Ausbilder von @fire unterwiesen die Teilnehmer zunächst in der Theorie. @fire Internationaler Katastrophenschutz Deutschland e.V. ist eine gemeinnützige Hilfsorganisation, die weltweit schnelle Nothilfe nach verheerenden Naturkatastrophen leistet. Die Helfer sind in der Waldbrandbekämpfung sowie dem Suchen und Retten von Verschütteten nach Erdbeben speziell ausgebildet. Die Einsatzkräfte sind vornehmlich Mitarbeiter von Berufsfeuerwehren, freiwilligen Feuerwehren und Rettungsdiensten, die sich zusätzlich ehrenamtlich in der internationalen Hilfe engagieren.

Wie in vielen Regionen nehmen auch im Westerwald die Brände in Waldgebieten und auf Flächen zu. Dies wird in den kommenden Jahren zunehmen, sind sich viele Wetterexperten einig. Hier sei eine entsprechende Ausrüstung und Ausbildung erforderlich, sagt Sean Micke, Pressesprecher von @fire. Vegetationsbrände unterscheiden sich wesentlich von anderen Einsätzen. Zudem werden sie weder in der Ausbildung noch in der Literatur ausreichend behandelt. Die Schlagkraft einer Feuerwehr könne bereits mit kleinen Investitionen in Ausbildung, Taktik und Gerät wesentlich erhöht werden, so Micke weiter. Die Verantwortlichen der Freiwilligen Feuerwehr Flammersfeld versuchen immer wieder interessante und relevante Themen anzubieten.

„Heissausbildung“ fiel ins Wasser
Eigentlich war eine sogenannte „Heissausbildung“ im praktischen Teil geplant. Diese fiel, im wahrsten Sinne des Wortes, ins Wasser. Durch den Dauerregen war es nicht möglich eine bereits ausgesuchte Fläche in Brand zu setzen. So wurden die unterschiedlichen Techniken an drei Stationen erprobt. An der ersten Station wurde das Verlegen von Schlauchleitungen im Gelände erprobt. Hier stellte sich schnell heraus, dass mit einfachen Mitteln ein großer Erfolg zu erzielen ist. Natürlich kann jeder Feuerwehrmann und jede Feuerwehrfrau Schläuche verlegen, aber, so stellten die Teilnehmer fest, es gibt Techniken mit denen man sich erst vertraut machen muss. Die Instruktoren von @fire zeigten und erläuterten den Vorteil, wenn nach jeder Schlauchlänge ein sogenannter Verteiler eingebaut wird. Auf diese Art stehen viele Möglichkeiten der Wasserabgabe zur Verfügung und die zu bekämpfende Brandfläche verringert sich.

Eine weitere Station war dann die Schaffung von Schneisen mit einfachen Mitteln. Hier war Muskelkraft gefordert, um mit Hacken und Schaufeln den noch nicht betroffenen Bereich vor dem Brandgeschehen zu schützen. Den Einsatzkräften wurde deutlich, dass bei genügend Kräften ein Eingrenzen eines Brandes möglich ist. Auch muss man verinnerlichen, dass eine kleine Fläche, die dem Brand zum Opfer fällt, in Kauf genommen werden muss, um große Teile zu retten. An einer weiteren Station wurden dann die Möglichkeiten des „Pump and Roll“, das ist die Wasserabgabe während der langsamen Fahrt, demonstriert. Diese Möglichkeit bieten heute viele wasserführende Feuerwehrfahrzeuge.

Die rund 40 Teilnehmer der Veranstaltung konnten viel neues Wissen mitnehmen, so sind sich alle einig. Solche Veranstaltungen werden, so der stellvertretende Wehrleiter Raphael Jonas, weiter angeboten. So findet am 3. Oktober eine Weiterbildung im Bereich Reptilien statt. Auch dies sei eine nicht alltägliche Einsatzsituation, so Jonas weiter. Die Organisatoren der Weiterbildung bedankten sich bei den fünf Instruktoren und wollen in Kontakt bleiben, um weitere Fortbildungen zu planen. (kkö)


     
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