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Nachricht vom 06.09.2010
Region
Viele strahlende Gewinner beim Garagos-Bazar
Einmal im Jahr gerät der kleine Ort Elkhausen an den Ausnahmezustand. Das Zauberwort heißt Garagos-Bazar, es kommen Besucher von weit her um einen fröhlichen Sonntag im Schatten der Kirche St. Bonifatius zu verbringen. Der 32. Garagos-Bazar wurde am Sonntag erneut zum Erfolg. Es gab glückliche Gewinner hier - der Hauptgewinn wird aber in die Missionsstation Garagos fließen.
Helene Börner aus Hecke gewann 200 Euro bei der 2. Sonderziehung beim diesjährigen Garagos-Bazar. Fotos: Helga WienandElkhausen. Als vor 32 Jahren zum ersten Mal ein Garagos-Bazar der katholischen Jugend in Elkhausen stattfand, war das Wort "Nachhaltigkeit" vermutlich noch nicht erfunden, oder zumindest unbekannt. Wie sehr Nachhaltigkeit zu sicht- und messbaren Erfolgen führt, das zeigen Berichte aus dem ägyptischen Garagos. Seitdem die Comboni-Schwestern in Garagos mit den finanziellen Zuwendungen aus Elkhausen bedacht werden, geschah viel in einer der ärmsten Regionen des Landes am Nil. Die Missionsstation Garagos hat nicht nur ein gutes Ansehen in der ägyptischen Gesellschaft erlangt, die ersten Studenten, die gefördert wurden, erhalten ihre Abschlüsse oder haben sie bereits. Aber auch die Gesundheitsstation, die Frauenprojekte und vieles mehr wurde mit den Erlösen aus Elkhausen immer wieder unterstützt und somit nachhaltig fest etabliert.
Nachhaltigkeit – hat aber auch in der Region für das Projekt Garagos seit Generationen einen festen Platz. Einmal im Jahr gerät das eher beschauliche Dorf Elkhausen an den Rand der Kapazitäten. Wenn dort kein Auto mehr durchkommt dann ist Garagos-Bazar. Dahin zieht es viele hundert Menschen, zum Teil von weit her. Wer früher als Jugendlicher einmal mitgemacht hat, der kommt immer wieder. Garagos-Bazar ist ein fester Bestandteil im Leben vieler Menschen, die sich seit Jahrzehnten engagieren, geworden.
Rund 50 Personen sind den ganzen Tag im Einsatz, um in Schichten zu bewirten, zu verkaufen und für den reibungslosen Ablauf des bunten Festes zu sorgen. Einer, der schon seit früher Jugend dabei ist, ist Manfred Kern. „Damit bin ich aufgewachsen, das ist selbstverständlich, immer und immer wieder dabei zu sein“, lachte der heute 50-Jährige. Mit Franz-Josef Stahl und Matthias Höfer betreut er die Bayerische Ecke. Aber noch etwas geht seit 1997 auf die Initiative von Manfred Kern zurück. Eine Sonderziehung der Tombola unter den anwesenden Losbesitzern im Wert von 250 Euro, die Kern sponsort. „Die Idee kam, als ich das LVM-Büro in Wissen eröffnete“, meinte er und will das aber eigentlich nicht erzählen.
Dies ist nur ein Beispiel für das Engagement einer ganzen Region. Ohne die vielen Sponsoren, die Preise für die große Tombola stiften, ginge vieles heute nicht mehr. Das Los für einen Euro versprach tolle Gewinne, so als Hauptpreis eine einwöchige Flugreise nach Djerba für zwei Personen, aber auch eine Fülle von Einkaufsgutscheinen in unterschiedlichen Werten. Insgesamt lockten 150 Preise.
„Das gibt es doch nicht“, lachte Helene Börner aus Hecke, als sie den Umschlag öffnet und 200 Euro entnahm. Sie hatte das Geld bei der zweiten Ziehung am Sonntagnachmittag gewonnen und freute sich sehr. „Wahnsinn“, entfuhr es Manuel Quast aus Wittershagen, er gewann bei der dritten Ziehung ebenfalls 200 Euro. Beim Kegelclub „Kugelrund“ in Elkhausen freute man sich direkt auf die Fete.
Garagos-Bazar in Elkhausen – das heißt einen Tag lang Spaß, Unterhaltung, Spannung, und vor Leute treffen, die man sonst kaum sieht. Als Gast kam auch Pfarrer i.R. Christian Feldgen, er fliegt in Kürze nach Ägypten, besucht Garagos und die Comboni-Schwestern und wird den ersten Teil des Erlöses mitnehmen. Wie seit 32 Jahren begann der Garagos-Bazar mit Gottesdienst und Frühschoppen. Ein buntes Programm sorgte am Nachmittag für Stimmung. Die Clowns Elmo und Fiona aus Hamm sorgten für Spaß beim jungen Publikum, am Abend gab es den Ausklang mit der Gruppe „Non-Stop“.
Zum Feiern gehört auch die Bewirtung und die vielen Helfer hatten an den Ständen alle Hände voll zu tun. Am Nachmittag gab es kaum ein Durchkommen, die leckeren Torten, Kuchen und Waffeln „made in Elkhausen“ fanden reißenden Absatz. Natürlich gab es auch die legendäre Garagos-Pfanne, ein herzhaftes Gericht, das es nur einmal im Jahr gibt. (hw)
       
     
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