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Nachricht vom 06.10.2020
Region
Gutachten zur Nahwärmeversorgung im Wissener Baugebiet „Auf der Sieghöhe“
Grünes Licht für die Prüfung alternativer Energien für das neue Baugebiet „Auf der Sieghöhe“ zwischen Wissen und Birken-Honigsessen in der Stadt Wissen: Der Aufsichtsrat der Stadtwerke Wissen GmbH vergibt das Gutachten zur ökologischen und wirtschaftlichen Nahwärmeversorgung des neuen Baugebietes an die Technologietransferstelle Bingen.
Nahwärme für Baugebiet „Auf der Sieghöhe“ zwischen Wissen und Birken-Honigsessen wird geprüft. (Foto: Verwaltung)Wissen. In der letzten Sitzung des Aufsichtsrates der Stadtwerke Wissen GmbH befasste sich dieser mit dem geplanten Baugebiet der Stadt Wissen, dessen Flächen vorwiegend im Besitz der Stadt Wissen sind. Hier sollen rund 90 Bauplätze entstehen. Zum Großteil werden es Bauplätze für Einzel- und Doppelhausbebauung sein. Zudem werden Bereiche für Reihen- und Mehrfamilienhäuser ausgewiesen werden. In einer Teilfläche wird zudem eine Mischgebietsnutzung möglich sein.

Grund genug für die Stadtwerke und Wissens Stadtbürgermeister Berno Neuhoff neue Wege in Sachen alternative Energieformen zu gehen. Fossile Brennstoffe wie Gas und Öl nehmen ab und gedämmte Häuser brauchen neue Formen der Energieversorgung. So stellt auch die Stadtwerke Wissen GmbH fest, dass der Anschlussgrad der Erdgasversorgung in Neubaugebieten aufgrund des hohen Energiestandards der Neubauten und des damit verbundenen geringen Energiebedarfs in den letzten Jahren stark rückläufig ist. „Eine Versorgung solcher Gebiete mit dem Energieträger Erdgas lässt sich nur noch sehr schwierig wirtschaftlich darstellen“, so Geschäftsführer Dirk Baier, „und wir wollen, wenn es wirtschaftlich ist, die Weichen bei diesem Projekt richtig stellen.“

Welche Co2-neutrale Nahwärmeversorgungsart die wirtschaftlichste Variante?
Stadtbürgermeister Berno Neuhoff, der zugleich Aufsichtsratsvorsitzender ist, fügt hinzu: „Der Aufsichtsrat hat einstimmig beschlossen, für das neue Baugebiet 'Auf der Sieghöhe' ein Gutachten erstellen zu lassen, in dem wertneutral geprüft wird, welche Co2-neutrale Nahwärmeversorgungsart die wirtschaftlichste Variante ist.“ Die VG Wissen hat ein integriertes Klimaschutzkonzept zusammen mit dem Landkreis.

Wie Aufsichtsratsvorsitzender Berno Neuhoff und Geschäftsführer Dirk Baier betonen, soll ein zukunftsfähiges und ökologisches Nahwärmekonzept gefunden werden, das sich neben der klassischen Erdgasversorgung als neues Geschäftsfeld innerhalb der Stadtwerke Wissen GmbH entwickeln soll. Das zeigt, dass man Klimaschutz ernst nehme und sich neuen Geschäftsfeldern öffne. Die Wirtschaftlichkeit müsse bei allem immer im Blick gehalten werden, da die Kunden der kommunalen Stadtwerke das zahlen und man sich im Wettbewerb befinde.

Erfreulich sei dabei im Stromgeschäft, dass man mit dem Siegtalstrom vor Jahren bereits auf das richtige Pferd gesetzt habe und im Jahresabschluss 2019, der ebenfalls beraten wurde, erstmals unter Vollkostenbedingungen Überschüsse erwirtschaftet habe (die man quasi jetzt in dieses Projekt investiere). Baier und Neuhoff: „Das neue Baugebiet 'Auf der Sieghöhe' hat Pilotcharakter im Kreis und wird aufgrund der günstigen Lage der Stadt Wissen zwischen Köln und Siegen und dem RegioBahnhof bereits jetzt nachgefragt, auch wenn es sicherlich mindestens zwei Jahre dauert, bis die Bagger rollen. Dennoch möchte die Stadt Wissen hier eine Vorreiterrolle im Kreis einnehmen. Die alternative Energieform soll den Häuslebauer unterstützen, der die Vorschriften des Erneuerbaren Energiegesetzes und der ENEV einhalten muss. Das Gutachten ist ergebnisoffen und spannend, ob beispielsweise Flächenkollektoren neben den Wohnhäusern oder Tiefenbohrungen zum Ziel führen. Das wird man sehen.

Für die Erstellung des Gutachtens wurden Fördermittel bei der Energieagentur Rheinland-Pfalz beantragt. Nach Genehmigung der Fördergelder soll das Gutachten von der Transferstelle Bingen in Bingen erstellt werden. Interessenten für Bauplätze können sich melden bei Frank Quast, Telefon: 02742/939-131, E-Mail: frank.quast@rathaus-wissen.de (PM)
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