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Nachricht vom 21.10.2020
Region
Baptisten-Hochzeit: Stadtbürgermeister Gibhardt „fassungslos“
Matthias Gibhardt, Stadtbürgermeister von Altenkirchen, äußert sich am Mittwochmorgen, 21. Oktober, erneut zur Hochzeit in der Altenkirchener Baptistengemeinde, die für die Corona-Wanrstufe „rot“ im Landkreis gesorgt hat. In einem Statement spricht er von der Prüfung juristischer Folgen – und warnt gleichzeitig klar vor Stigmatisierung.
Matthias Gibhardt (Archivfoto: hak)Altenkirchen. Gibhardt nimmt dabei Bezug auf die Darstellung der Baptistengemeinde, die der AK-Kurier nach einem Gespräch mit Waldemar Leder, Vorsitzender der evangelischen Baptistengemeinde, am Montag veröffentlicht hat. Leder hatte versucht zu erklären, wie es im Anschluss an den „Traugottesdienst“ seiner Gemeinde zu dem heftigen Anstieg der Corona-Infektionen im Kreis kommen konnte. Diese Erklärungen nennt Gibhardt nun „dürftig“, sie „relativeren, spielen herunter und es entsteht der Eindruck, dass bewusst falsch gehandelt wurde.“ Gibhardt möchte diese Erklärungen nicht stehen lassen, sie haben ihn „fassungslos gemacht“. Er habe als Stadtbürgermeister auch das Gespräch mit Leder gesucht und ihm seine Sicht dargelegt: „Fehler werden benannt!“

Gibhardt spricht in seinem Statement auch davon, dass nun von den zuständigen Stellen geprüft werde, ob die Fehler der Baptisten-Gemeinde bewusst begangen wurden, indem die gültigen Corona-Regeln wissentlich verletzt wurden. Und: Auch juristische Folgen werden laut Gibhardt nun geprüft.

Der Altenkirchener Stadtbürgermeister ruft dennoch weiterhin alle Bürger dazu auf, niemanden zu stigmatisieren: „Nicht alle gehören zu der Gemeinde der Evangeliumschristen-Baptisten, nicht alle haben sich falsch verhalten.“ Er wünscht sich weiterhin ein gutes Miteinander. Schon in einer ersten Stellungnahme zu den Erklärungen der Baptistengemeinde am Montag hatte Gibhardt dem AK-Kurier gegenüber erklärt: „Manche Äußerungen erschrecken mich. Auch in Krisen müssen wir unsere Offenheit und Menschlichkeit behalten, die Altenkirchen zu einem lebenswerten Ort machen.“ (rm)

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