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Nachricht vom 12.11.2020
Region
„Da drückt der Schuh“: Welttag der Armen am 15. November
Der diesjährige „Welttag der Armen“ steht im Kontext der weltweiten Coronakrise. Wie in einem Brennglas verdichten sich gesundheitliche, soziale, kulturelle und spirituelle Problemstellungen. Besonders betroffen sind die, die als arm gelten oder im Verlauf der Krise arm werden. Etliche Bürgerinnen und Bürger werden in diesen Tagen trotz staatlicher Hilfen mit einer Existenz am Minimum konfrontiert.
Kreis Altenkirchen. Der Diözesan-Caritasverband Köln und im Verbund damit der Caritasverband Altenkirchen verdeutlichen in diesem Jahr die Notlagen mit ihrer Aktion „Da drückt der Schuh“. Wenn Schuhe nicht passen, dann tut das richtig weh, oder man hat keinen guten Stand. Damit gemeint sind die alltäglichen Beschwernisse, an denen auch hierzulande Menschen leiden. Dinge, die den meisten von uns selbstverständlich lösbar erscheinen, werden Armen zum Problem: der kaputte Kühlschrank, der Geburtstag der Kinder, Weihnachtsgeschenke, von Urlaub ganz zu schweigen.

Als arm gelten in Deutschland vor allem Menschen, die auf Grundsicherung im Alter oder auf Hartz IV angewiesen sind (ca. 5,5 Millionen Menschen). Der sogenannte Regelsatz für eine alleinstehende Person beträgt hier für das Jahr 2020 432 Euro pro Monat. Davon sind z.B. 37,84 Euro für Kleidung und 1,16 Euro für Bildung vorgesehen.

Die Caritasverbände fordern in diesem Zusammenhang zum wiederholten Male ein geändertes Berechnungssystem der Regelsätze und von Soforthilfen, wenn beispielsweise Haushaltsgeräte ihren Dienst versagen.

Dazu können im Rahmen der diesjährigen Aktion Postkarten ans Bundesarbeitsministerium verschickt werden, die der örtliche Caritasverband zu Verfügung stellt. Weitere Veranstaltungen gibt es auf der Kölner Domplatte und eine Spendenaktion für Schuhe für Obdachlose unter: www.betterplace.org/p84834. Informationen zu allen Aktionen können auch über www.caritasnet.de abgerufen werden.

Am kommenden Sonntag (15. November) findet in der kath. Kirche in Altenkirchen ein Gottesdienst zum Thema statt, der von Caritasmitarbeiterinnen mitgestaltet wird. Ein in der Jugendkunstschule erstelltes kleines Kunstwerk zeigt, wo hier bei uns Menschen der Schuh drückt.

Im Kreis Altenkirchen drückt der Schuh auch bei der Wohnungslosigkeit und der Bereitstellung bezahlbaren Wohnraums. Ein Großteil der Bezieher von Grundeinkommen / Hartz IV muss zusätzlich Geld aus dem Regelsatz aufwenden, weil die veranschlagten Kosten der Unterkunft nicht durch die Sozialleistungsträger gedeckt sind.

Der Caritasverband Altenkirchen wird sich in den nächsten Jahren verstärkt für Menschen mit Wohnungsnotfällen einsetzen. Eine Fachberatungsstelle für Wohnungslose oder von Wohnungslosigkeit bedrohte Menschen steht ebenso auf der Agenda wie Betreutes Wohnen für Menschen in besonderen sozialen Schwierigkeiten und eine Notschlafstelle.

Weitere Informationen unter: Caritasverband Altenkirchen, Tel. 02681/2056, www.caritas-altenkirchen.de. (PM)
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