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Nachricht vom 19.12.2022
Region
Vogelfütterung im Winter: Futterhäuschen, Meisenknödel oder Streufutter?
Vogelfütterung ist in unserer Region sehr beliebt, nicht nur aus Sorge um die gefiederten Mitbewohner, sondern auch aus Freude am Beobachten. Nur an den Futterstellen lassen sich die scheuen Vögel auch von Kindern aus nächster Nähe beobachten. Denn die Tiere gewöhnen sich sehr schnell an Futterplätze und kommen immer wieder hier hin. Daher ist Vogelfütterung eine probate Möglichkeit für Naturerlebnis und Umweltbildung.
Blaumeise am Knödel. (Fotos: Wolfgang Tischler)Region. Über Winter, von November bis März, nehmen Wildvögel das Angebot gern an, weil bei Frost und Schnee die Futtersuche schwieriger und aufwendiger ist. Von April bis Juli während der Jungenfütterungszeit sollte man die Futtergabe mit dem üblichen Wintervogelfutter unterlassen. Jungvögel werden von ihren Eltern in den ersten Wochen ausschließlich mit frischen proteinreichen Insekten gefüttert werden. Sie könnten an großen Samen im Wintervogelfutter ersticken. Außerdem ist fettreiches Futter für sie schwer zu verdauen. Daher gilt für diese Zeit: Höchstens möglichst kleine (fettarme) Sämereien von heimischen Wildkräutern, Insektenfutter frisch oder tiefgefroren, anbieten. Überhaupt nie füttern sollte man gesalzene Essensreste und Brot sowie Küchenabfälle, diese Speisen sind für Singvögel schwer verdaulich oder gar gefährlich.

Wichtig ist Wasser, besonders bei Frost. Die Wasserstelle, am besten eine flache Schale mit Stein zum Landen, sollte täglich gereinigt werden. Ist das Wasser gefroren, gibt es nach der Do-it-yourself-Methode einen Trick, wie man das Wasser frostfrei halten kann. Zum Beispiel mit einer sicheren Konstruktion, bei der ein Grablicht unter die Wasserschale gestellt wird. Oder man füllt mehrmals täglich lauwarmes Wasser nach.

Auch für die Futtervorrichtungen sollte man die Hygienemaßnahmen beachten. Meisenknödel sind, da frei hängend, recht pflegeleicht. Sie sind, wie der Name schon sagt, nur für balanciertüchtige Meisen geeignet. Auch Futtersilos sind wartungsarm, weil die Tiere nicht im Futter herumlaufen und es mit Kot verschmutzen können. Auf diese Weise minimieren Vogelfreunde die Übertragung und Ausbreitung von Krankheitserregern. Außerdem verdirbt darin das Futter nicht. Futterspender sind meist Röhren aus Glas oder Plexiglas mit Dachabdeckung und Sitzrand. Sie müssen so angebracht werden, dass das Futter auch bei starkem Wind, Schnee und Regen nicht durchnässt werden kann.

Wer viele verschiedene Vogelarten zu Besuch haben möchte, bietet abwechslungsreiches Futter an sowohl für Körnerfresser als auch für Insektenfresser. Meisen, Finken und Sperlinge sind Körnerfresser, dagegen sind Amseln, Wacholderdrosseln, Rotkehlchen, Heckenbraunelle, und Zaunkönig Weichfutterfresser. Sie lieben Haferflocken, Sonnenblumenkerne, Erdnüsse, kleingeschnittenes Obst oder Rosinen und Mehlwürmer, die es als Anglerbedarf oder in der Zoohandlung zu kaufen gibt. Kleine Sämereien wie Hanf, Sesam oder Hafer- und Weizenflocken werden gern gefressen. Lebendfutter wie Mehlwürmer, Grillen, Bienenlarven und Wachsmotten sind umso wichtiger, desto weniger Insekten in der Natur vorhanden sind.

Es macht Spaß, Futterhäuschen aus Holz, Draht und Moos selbst zu bauen. Wer ein herkömmliches Holzhäuschen verwendet, reinigt es am besten regelmäßig mit heißem Wasser, legt täglich nur wenig Futter nach. Es empfiehlt sich aus hygienischen Gründen, beim Reinigen Handschuhe zu tragen. Alle Futterstellen müssen so gewählt werden, dass sie katzensicher sind und Sperber nicht in unmittelbarer Nähe ansitzen können. Natürlich soll man die kleinen Gäste gut beobachten können, aber die Vögel sollten nicht gegen Fensterscheiben fliegen. Gegebenenfalls kann man die Scheiben von außen mit Aufklebern bekleben.

Wer Hühner hält, hat automatisch auch Sperlinge am Haus, die sich gern am Hühnerfutter bedienen. Die Allesfresser, zu denen auch Rabenvögel gehören, suchen auch auf dem Komposthaufen nach Genießbarem. Vogelfutter am Boden kann Ratten anlocken. Daher darf man Futter am Boden nur in geeigneten Tellern ausbringen, die man überwacht und im Fall, dass sie Ratten anlocken, wieder entfernt. Wer kranke Vögel im Umfeld ihrer Futterstelle oder Tränke vorfindet, sollte die Fütterung sofort einstellen, damit die Tiere sich nicht gegenseitig anstecken.

Es ist sinnvoll, Vogelfutter aus biologischem Anbau zu kaufen, weil es den Vögeln im Anbaugebiet einen besseren Lebensraum bietet. Ganz wichtig ist die naturnahe Gestaltung des eigenen Gartens. Diese Maßnahme ermöglicht den Vögeln ohne kostspielige Zufütterung ein gesundes Überwintern. (htv)


 
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