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Nachricht vom 30.11.2020
Region
Bewilligungsbescheide kommen zu Weihnachten gerade recht
Die Adventszeit eignet sich bereits hervorragend, Menschen mit Geschenken zu bedenken. Da spielt es keine Rolle, ob das Präsent als realer Gegenstand oder als Schriftstück, in dem finanzielle Zusagen gemacht werden, daherkommt. Die Stadt Altenkirchen und die Ortsgemeinden Horhausen und Flammersfeld freuen sich über Bewilligungsbescheide aus Mainz, um Projekte umsetzen zu können.
Ja, ist denn schon Weihnachten? Die Übergabe der Bewilligungsbescheide nahm Sabine Bätzing-Lichtenthäler vor (von rechts): Matthias Gibhardt, Fred Jüngerich, Manfred Berger, Ulrich Konter (dahinter) vom Bauamt der Verbandsgemeindeverwaltung und Thomas Schmidt. (Foto: hak)Altenkirchen. Nun, die rheinland-pfälzische Gesundheitsministerin Sabine Bätzing-Lichthenthäler ist inzwischen "Stammgast" im Altenkirchener Rathaus. Nicht etwa, weil sie ihre in diesem Komplex vor vielen Jahren abgeschlossene Ausbildung auffrischen will; sondern weil sie bereits zum zweiten Mal innerhalb weniger Tage in Vertretung von Innenminister Roger Lewentz Bewilligungsbescheide (Förderzusagen) heimischen Vertretern aushändigte. Waren die Profiteure am 16. November Feuerwehren der Verbandsgemeinde Altenkirchen-Flammersfeld, so kamen nunmehr am Montagmittag (30. November) drei Ortsgemeinden jeweils in den Genuss von finanziellen Zuschüssen. 100.000 Euro vereinnahmte die Stadt Altenkirchen, 125.000 Euro die Ortsgemeinde Horhausen und 170.000 Euro die Ortsgemeinde Flammersfeld.

Menschen sollen überall gut leben
"Es ist wichtig für Kommunen, wenn Maßnahmen gebilligt werden", sagte Bätzing-Lichthenthäler, "die Menschen sollen in einem Flächenland wie Rheinland-Pfalz überall gut leben. Das Land unterstützt Städte und Gemeinden in der Weiterentwicklung. Die Programme werden regelmäßig angepasst, auf den Bedarf wird entsprechend reagiert." Hausherr und Gastgeber Fred Jüngerich als Bürgermeister merkte an, dass "wir solche Programme brauchen, um Ideen voranzubringen. Ideen kosten Geld, um solche Ziele zu realisieren." Die Stadt Altenkirchen beispielsweise habe rund 25 Jahre lang an einer Städtebauförderung teilgenommen. Da sie in ihrer Entwicklung nicht stehen bleiben dürfe, habe sie sich um die Aufnahme in ein Folgeprogramm bemüht. Es sei gut, dass solche Möglichkeiten fortentwickelt und nicht auf dem Stand von 1985 stehen bleiben würden.

"Qualitative Vorbereitung"
Die 100.000 Euro für Altenkirchen fließen in die "qualitative Vorbereitung" der Maßnahmen, die in den kommenden zehn Jahren unter dem Dach "Wachstum und nachhaltige Entwicklung - Nachhaltige Stadt" für die Innenstadtentwicklung und den Stadtumbau ausgegeben werden können. Das sind maximal zehn Millionen Euro, davon muss Altenkirchen drei Millionen Euro selbst schultern. Somit sind es pro Jahr 300.000 Euro. Stadtbürgermeister Matthias Gibhardt nannte die ökonomische und die ökologische Nachhaltigkeit als Leitfaden. Er hoffte, dass der nächste wichtige Schritt mit der Vergabe des Auftrags für das unabdingbare integrierte städtebauliche Entwicklungskonzept in der nächsten Sitzung des Stadtrates am 8. Dezember gelinge. Als einen wichtigen Aspekt der Neugestaltung beschrieb Gibhardt die Anbindung des neuen Fachmarktzentrums im Weyerdamm an die Innenstadt entlang einer Promenade (Ufer des Quengelbachs), die auch über Aufenthaltsqualität verfügen solle. Nach derzeitigem Stand sollen die vier neuen Geschäfte an der Stelle des geschlossenen Rewe-Centers und des nach wie vor geöffneten Elektromarktes Expert-Klein in glatt zwei Jahren ihre Pforten öffnen.

Bürgerhaus wird saniert
Die Sanierung des immens gut frequentierten Bürgerhauses in Flammersfeld wird mit 170.000 Euro bezuschusst. Neben den aufwendigen Arbeiten im Inneren soll sich auch das Areal rund um den Mittelpunkt der Gemeinde im neuen Look präsentieren. Laut Ortsbürgermeister Manfred Berger sei die grobe Planung so gut wie abgeschlossen. Von den ursprünglichen Ideen hätten Abstriche gemacht werden müssen. "Zunächst waren rund 800.000 Euro veranschlagt, aktuell wird alles zwischen 650.000 und 700.000 Euro kosten", erläuterte er, wohl wissend, dass in den zurückgeschraubten Ausgaben ebenfalls die für einen Anbau inkludiert sind.

"Kalte Markthalle" kommt hinzu
Auch Horhausen ist wie Flammersfeld (zwischen beiden besteht ein Kooperationsverbund) in den Kreis der förderfähigen Gemeinden, die unter der Überschrift "Lebendige Zentren - Aktive Stadt" zusammengefasst sind, aufgenommen. 125.000 Euro werden aus Mainz überwiesen. Einen ersten Schwerpunkt der Erneuerung bildet die Kirchstraße, wo nach Abbruch eines Gebäudes (Hausnummer 10) eine Freifläche entstanden ist. Der Kirchplatz soll um eine "kalte Markthalle" mit knapp 50 Quadratmetern Grundfläche ergänzt werden. Sie soll bei Veranstaltungen im Freien (z.B. Märkte, kirchliche Empfänge, Konzerte) als überdachter Außenbereich zwischen April und Oktober ihren Dienst tun. Untergebracht wird auch ein behindertengerechtes WC. Ebenfalls ist der Kauf neuer Geräte für den Spielplatz vorgesehen. "Wir werden aber auch noch an anderen Stellen des Ortes mit Maßnahmen tätig werden, das hier ist erst ein Anfang", berichtete Ortsbürgermeister Thomas Schmidt. (hak)
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