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Nachricht vom 04.12.2020
Vereine
Schutz seltener Arten oft nur mit ehrenamtlicher Hilfe möglich
Anlässlich des Internationalen Tags des Ehrenamts betont der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) die wichtige Rolle ehrenamtlichen Engagements für den Naturschutz. „Ohne den unermüdlichen Einsatz der ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern wäre es vielerorts unmöglich, Naturschutzprojekte umzusetzen“, betont der BUND-Vorsitzende Olaf Bandt. „Es ist großartig, was wir mithilfe engagierter Menschen vor Ort für die Artenvielfalt bewegen können.“
Gartenschläfer (Eliomys quercinus). Foto: Jiri BohdalMainz/Koblenz. Konkret bedeutet das, auch weniger bekannte Tierarten zu schützen. „In Deutschland gibt es noch Arten, die kaum jemand kennt – die aber auf unser aller Hilfe angewiesen sind“, so Ines Leonhardt, verantwortlich für das Projekt „Spurensuche Gartenschläfer“ beim BUND in Rheinland-Pfalz. „Ein Beispiel ist der Gartenschläfer, eine kleine Schlafmaus, die vielerorts aus noch unbekannter Ursache vom Aussterben bedroht oder bereits verschwunden ist. Weil sie so unbekannt ist, ist sie auch noch nicht ausreichend erforscht.“ Diese Tierart zu schützen, ist das Ziel des Projekts „Spurensuche Gartenschläfer“, das der BUND gemeinsam mit der Justus-Liebig-Universität Gießen und der Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung umsetzt. Das Projekt wird im Bundesprogramm Biologische Vielfalt durch das Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesumweltministeriums gefördert.

„Ohne ehrenamtliche Hilfe wäre es unmöglich, eine Tierart bundesweit zu erforschen und zu schützen“, betont Leonhardt. „Beim Gartenschläfer bedeutet das, dass allein in diesem Jahr zahlreiche Wildtierkameras von Freiwilligen kontrolliert, Nistkästen auf Bewohner überprüft, kleine Fußspuren ausgelesen und viele Hinweise zusammengetragen werden mussten.“ Mehr als 140 Ehrenamtliche haben hier in Rheinland-Pfalz regelmäßig Daten erhoben, Informationen zusammengetragen und gemeinsam mit Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern daran gearbeitet, den Ursachen für das Verschwinden des Gartenschläfers auf den Grund zu kommen. Und über 1.800 Menschen aus ganz Deutschland haben auf www.gartenschlaefer.de ihre Hinweise auf Gartenschläfer eingetragen, sodass die Verbreitung der Tiere nun erheblich besser eingeschätzt werden kann. Allein die Hälfte der rund 3.700 Meldungen stammte aus Rheinland-Pfalz. „Das ist eine überwältigende ehrenamtliche Unterstützung – gerade auch für eine noch wenig bekannte kleine Schlafmaus.“

„Wir beim BUND bemerken sehr deutlich, dass die Menschen immer mehr die Naturschätze vor der Haustür entdecken – und das nicht erst seit der Corona-Zeit“, so Olaf Bandt abschließend. „Es gibt ein wachsendes Bewusstsein dafür, wie wichtig die Natur und ihre Vielfalt für uns alle ist. Und diese Entwicklung freut uns sehr. Denn jedes große und kleine Engagement für die Natur ist ein Baustein für den Erhalt der biologischen Vielfalt.“

Mehr Informationen:
https://www.bund-rlp.de/themen/tiere-pflanzen/gartenschlaefer/
www.gartenschlaefer.de
target=_blank>www.biologischevielfalt.bfn.de/bundesprogramm/projekte/projektbeschreibungen/erarbeitung-eines-bundesweiten-schutzkonzepts-fuer-den-gartenschlaefer.html
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