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Nachricht vom 21.01.2021
Region
Verkehrsbehinderungen zwischen Betzdorf und Wallmenroth: Das ist der Grund für die einseitige Sperrung
Wieso dauert es seit einigen Tagen länger, wenn man mit dem Auto zwischen Betzdorf und Wallmenroth über die B 62 unterwegs ist? Mobile Ampeln regeln den Verkehr. Entlang des Radwegs sind außerdem Holzwände aufgebaut. Ein Bild, das man in den nächsten Wochen noch an verschiedenen Stellen im Kreisgebiet beobachten wird, wie der AK-Kurier erfuhr.
Seit einigen Tagen regeln Ampelanlagen den Verkehr auf der B 62 zwischen Betzdorf und Wallmenroth. Felskletterer suchen den Hang nach Steinen ab, die auf die Straße zu rollen könnten. Einmal entdeckt, werden die Felsbrocken nach unten befördert. (Fotos: ddp)  Betzdorf/Wallmenroth. Mit dem Auto schnell mal nach Betzdorf oder –umgekehrt – nach Wallmenroth? Die letzten Tage musste man dafür ein paar Minuten mehr einplanen. Mobile Ampelanlagen regeln jeweils den einspurigen Verkehr auf der B 62 zwischen den beiden Orten seit Montag, den 18. Januar.

Ein Anruf bei der Masterstraßenmeisterei Betzdorf liefert die Erklärung. Der Grund ist eine bereichsweise Absperrung entlang des Radwegs am Fuß des Waldhangs hoch zur Molzbergspitze. Nötig ist sie wegen Arbeiten, die Schlimmeres verhindern sollen. Mitarbeiter einer auf Felssicherung spezialisierten Firma aus Lahnstein prüfen die Hänge auf lockere Steine, die auf die Straße rollen könnten.

Laut dem Leiter der Straßenmeisterei, Michael Braune, handelt es sich um einen Routinevorgang. Jährlich wird der entsprechende Auftrag für diese Sicherheitsmaßnahme ausgeschrieben. Insgesamt gibt es 60 Stellen im Kreis Altenkirchen, die sich die Felskletterer in den nächsten sechs bis acht Wochen vornehmen werden. Der Bereich zwischen Betzdorf und Wallmenroth ist als Erster an der Reihe aufgrund eines konkreten Anlasses. Ende des vergangenen Jahres war bei einer Streckenkontrolle ein laut Braune kleiner Stein am Rand des Radwegs entdeckt worden, der wahrscheinlich den Hang runtergerollt war.

Gerade im Winter muss man diese Gefahr einkalkulieren. Durch gefrorenes Wasser lockern sich die Spalten und Risse zwischen dem Gestein. Entdecken die Felskletterer potenzielles Geröll, lassen sie es runter rollen. Die Holzwand fängt diese Steine dann auf (Beispiel siehe Foto). Wann werden die Arbeiten genau beendet sein – und damit der Verkehr wieder frei? Das lässt sich laut Braune nicht detailliert beantworten. Immerhin kann man im Vorhinein nicht wissen, wie viel Gefährdungspotential entdeckt wird.

Tatsächlich sorgen bereits Netze entlang des Hangs für Schutz und sollen Steine davon abhalten, nach unten zu kullern. Entdecken die Felskletterer bei ihren Arbeiten nun Beschädigungen an den Netzen, können sie gleich an Ort und Stelle Reparaturen vornehmen.

Und in Zukunft will man noch eine Schüppe Sicherheit obendrauf legen, wie Braune berichtet: Um die Gefahr noch weiter zu minimieren, ist auf Empfehlung des Geologen vom Landesbetrieb Mobilität geplant, zusätzlich Fangnetze zu einem späteren Zeitpunkt zu installieren.

Als nächstes wird man die Holzwand zwischen Freusburg und Freusburger Mühle entdecken können. Danach nehmen sich die Felskletterer den Hang zwischen Wissen und Frankenthal vor. (ddp)
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