AK-Kurier
Ihre Internetzeitung für den Kreis Altenkirchen
Nachricht vom 30.01.2021
Region
Alt-Bürgermeister Ernst Dornhoff zum Ehrenbürger von Katzwinkel ernannt
Ernst Dornhoff ist in Katzwinkel gut bekannt. Seit über einem halben Jahrhundert kommunalpolitisch aktiv, erhielt er über die Jahre verschiedene Auszeichnungen. Nach wie vor beteiligt er sich rege am Vereinsleben. Sein langjähriger Einsatz führte im vergangenen Dezember dazu, dass er zum Ehrenbürger der Ortsgemeinde ernannt wurde. Dies regt die Gemeinde dazu an, herausragendes Engagement ihrer Bürger zukünftig noch mehr herauszustellen und zu würdigen.
Ehrenbürger Ernst Dornhoff mit seiner Gattin Birgit. (Foto: privat)Katzwinkel. Fragt man Ernst Dornhoff, der im vergangenen Dezember als erster Bürger seiner Heimatgemeinde Katzwinkel die Auszeichnung zum Ehrenbürger der Ortsgemeinde Katzwinkel erhielt, welches das herausragendste Erlebnis in seinen über 50 Jahren kommunalpolitischer und ehrenamtlicher Aktivität und Engagements gewesen sei, überlegt Dornhoff nur kurz. Dann bringt er es, ohne erst einmal ins Detail zu gehen auf den Punkt mit: „Man muss das Gesamte sehen“.

Wer Dornhoff kennt, weiß, dass es bei diesem Satz nicht bleibt - kein Wunder - denn der heute 80-Jährige kann über die vielen Jahrzehnte, die er im Ort für den Ort aktiv war, eine Menge berichten und ist auch heute stets in vielen Bereichen gut informiert. Es sei letztendlich die Summe der Aktivitäten gewesen, die sich Zug um Zug aneinander reihten und fließend ineinander über gingen - dies sowohl im politischen als auch im Vereinsleben, wobei er betont: „Manchmal muss man einen langen Atem haben“ und „ohne gute Weggefährten hätte es keinen Spaß gemacht“. Dabei schwelgt Dornhoff in freundlichen Erinnerungen. Gleiches gilt für seine Familie. In all der Zeit standen seine Frau und seine Kinder stets hinter ihm und hielten ihm dem Rücken frei. Der Unterstützung durch seine Gattin Birgit verleiht er mit den Worten „Hinter jedem erfolgreichen Mann steht eine starke Frau“ besonderen Ausdruck.

Politik war eigentlich kein Thema - doch es kam anders
Als junger Mann wollte Dornhoff zuerst einmal nichts mit Politik zu tun haben, doch als der gelernte Groß- und Einzelhandelskaufmann Mitte der 1960er Jahre nach seinem Wehrdienst bei der Luftwaffengruppe Süd zurück in die Heimat kam, hatte er einen anderen Blick auf Katzwinkel.

Im Ort gab es zu dieser Zeit fünf Kneipen, zwei Kirchen und zwei Schulen - die Grube Vereinigung war gerade geschlossen worden und der Ortschaft ging es wirtschaftlich nicht gut. Der Blick von Außen zeigte ihm damals sowohl die Defizite als auch die Potenziale im Ort auf. Sein Bestreben sei es in all der Zeit gewesen, an der Verbesserung der Infrastruktur zu arbeiten und eine lebenswerte Gemeinde zu gestalten, so Dornhoff.

1966 trat er der CDU in der Gemeinde bei und war seitdem auf verschiedenen kommunalpolitischen Ebenen tätig. Insgesamt war er 35 Jahre Mitglied des Ortsgemeinderates, davon zehn Jahre als Ortsbürgermeister (1999 - 2009) und 18 Jahre brachte er sich zudem im Verbandsgemeinderat und 15 Jahre im Kreistag ein. Von 2006 bis 2013 übte er das Amt als Ehrenamtlicher Richter für die Allgemeinheit am Verwaltungsgericht in Koblenz aus.

Auch im Vereinsleben stets rege, brachte er seine Begeisterung für Musik und Chorgesang seit 1957 im Knappenchor und bis heute noch im Kirchenchor ein. Seit acht Jahren ist er Mitglied im Kirchenvorstand und 2013 gründete Ernst Dornhoff den Dorfgemeinschaftsverein Katzwinkel-Elkhausen e.V, wo er bis heute den Vorsitz führt.

Dass ihm eine gute Infrastruktur und Lebendigkeit in der Ortsgemeinde in all der Zeit am Herzen lagen, belegen auch viele sichtbare Spuren: So war er Ideengeber und Begründer des Kindergartenbauvereins im Jahr 1969 - gerade auch in den heutigen Zeiten stellt sich der Bau der Kindertagesstätte in unmittelbarer Nähe zur Barbara-Grundschule für alle als eine wertvolle Einrichtung dar, die auch heute absolut zukunftsfähig ist.

1984 wurde mit der Errichtung der Glück-Auf-Halle die Entwicklung der Sportstätten im Ort vorangetrieben, der Bau des Sportplatzgebäudes in den 1990er Jahren setzt einen weiteren Meilenstein in der Entwicklung einer lebenswerten Gemeinde, die Dornhoff in seiner politisch aktiven Zeit vorantrieb. Seit 2011 ist er Träger der Verdienstmedaille des Landes Rheinland-Pfalz. Nicht unerwähnt bleiben soll auch die Mitwirkung Dornhoffs bei der Gründung der Partnerschaft zu Kefferhausen in Thüringen und der Aufbau des Heimatmuseums, das mit vielen Exponaten nicht zuletzt an Tagen der offenen Tür viele Besucher anzieht.

Engagement und Ehrenamt: fundamental für die Demokratie
Die öffentliche Anerkennung eines Ehrenbürgers zu erhalten ehre ihn sehr, so Dornhoff im Gespräch und erinnert daran, dass erstmals und auch letztmalig Persönlichkeiten im Jahr 2000 und 2003 wegen ihres besonderen Engagements für die Gesellschaft in der Ortsgemeinde geehrt wurden und er hebt hervor: „Das Ehrenamt ist in einer Demokratie unerlässlich, ich würde sagen von fundamentaler Bedeutung“.


Ortsbürgermeister Hubert Becher, der ebenfalls am Gespräch teilnahm, sprach Ernst Dornhoff erneut im Namen seiner Heimatgemeinde Dank und Anerkennung für sein großartiges Engagement aus. „Menschen die sich in der Gemeinde in herausragender Weise für das Vereinsleben und um das Gemeinwohl verdient gemacht haben, sollen wissen, dass ihr Engagement und ihre Arbeit wahrgenommen und anerkannt wird“. In diesem Zusammenhang begrüßt Becher es ausdrücklich, dass sich der Ortsgemeinderat vorgenommen hat, Wege und Möglichkeiten zu finden, das ehrenamtliche Engagement vieler Bürgerinnen und Bürger öffentlich anzuerkennen und angemessen zu würdigen.

Eine solche Ehrung wie Ernst Dornhoff sie nun von der Gemeinde erhalten habe, sei etwas ganz Besonderes. Die Verleihung des Ehrenbürgerrechts stellt nach den Vorgaben der Gemeindeordnung Rheinland-Pfalz die höchste Auszeichnung dar, die eine Gemeinde aussprechen darf. Zu Recht habe der Gemeinderat entschieden Ernst Dornhoff dieses Ehrenbürgerecht zu verleihen, denn Dornhoff habe sich in herausragender Weise für den Ort und die Gesellschaft verdient gemacht. Seine Arbeit in all den Jahren zeige stellvertretend und in vorbildlicher Weise den Wert des Engagements vieler Bürgerinnen und Bürger, die das Rückgrat der Gesellschaft seien. Durch Dornhoff bekomme diese Aussage ein Gesicht, er hinterlasse große Spuren in der Gemeinde, führte der Ortsbürgermeister weiter aus.

Zum Schluss des Gespräches kommen Dornhoff und Becher noch kurz auf die besonderen Rechte als Zeichen der Anerkennung seiner Leistung zu sprechen, dabei schmunzelt Dornhoff: „In Köln könnte ich kostenlos mit der Straßenbahn fahren“ und Becher lacht: „Das kannst Du hier auch - wir müssten nur eine bauen“.

Anmerkung: Als erster Bürger seiner Heimatgemeinde Ernst Dornhoff erhielt am 10. Dezember 2020 die Auszeichnung zur Ehrenbürgerschaft im Rahmen der Sitzung des Ortsgemeinderates, nachdem dieser sich im Juni 2020 anhand der vielfältigen Eckdaten zum Wirken Dornhoffs für die Gemeinde zur Ernennung entschieden hatte.

Auch wenn die Corona-Pandemie im Dezember die Möglichkeit für eine große Feier nicht möglich machte, war der Rahmen der Sitzung dennoch ehrenvoll und würdig unter anderem mit der Lieblingsmusik vom Band des Ehrenbürgers untermalt. Von Seiten der Verbandsgemeinde stimmte der Erste Beigeordnete der VG Ulrich Marciniak in den Dank der Gemeinde ein und betonte, Dornhoff habe ein großes Stück Katzwinkeler Geschichte mit gestaltet und mit geprägt. (KathaBe)

 
Nachricht vom 30.01.2021 www.ak-kurier.de