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Nachricht vom 10.02.2021
Wirtschaft
Studium und Pandemie - Wie geht das zusammen?
Zahlreiche junge Menschen in der Region befinden sich in einer besonders prägenden Phase ihres Lebens - dem Studium. Seit gut einem Jahr findet jede Vorlesung allerdings nur noch online statt. Wie hat sich der Alltag der Studierenden unter diesem Einfluss verändert? Auf diese Frage wirft dieser Artikel einen genauen Blick.
Fotoquelle: pixabay.comLehrveranstaltungen am PC
Das Herzstück eines jeden Semesters sind die dort stattfindenden Vorlesungen. Rund ein Dutzend davon sind in vielen Studiengängen pro Semester angesetzt. Die Sitzungen von je 1,5 Stunden finden inzwischen über verschiedene Online-Tools statt. Welche Programme dafür genau verwendet werden, das liegt in den Händen der Universität. Von Vorteil ist diese Praxis vor allem für jene Studierenden, die sich für das Pendeln entschieden haben. Sie profitieren von den weggefallenen Fahrzeiten, die nun zusätzlich für das Lernen aufgewendet werden können.

Auch die Lehrenden stellt diese Änderung vor besondere Herausforderungen. Viele von ihnen hatten im Vorfeld keinerlei Erfahrung, wie sich die Lehre im World Wide Web durchführen lässt. Entsprechend groß sind die Unterschiede, was die Qualität der Lehrveranstaltungen angeht. Während manche Seminare und Vorlesungen ohne Abstriche auch digital durchgeführt werden können, fehlt es an anderer Stelle an der dafür notwendigen Organisation. Hier wurde besonders deutlich, welche Universität sich in der vergangenen Zeit gemeinsam mit dem Personal auf die digitale Lehre vorbereitet hatte.

Schwierigkeit bei Hausarbeiten
Prüfungen und Hausarbeiten müssen natürlich trotz aller Umstände absolviert werden. Besonders die Arbeit für Letztere ist aber deutlich erschwert. Nicht zuletzt die geschlossenen Bibliotheken machen es für die Studierenden schwer, an die dafür notwendige Literatur zu kommen. Als Ausweichmöglichkeit stehen zumindest digitale Angebote zur Verfügung, die in Form von E-Books abgerufen werden können.

Umso wichtiger wird für beide Seiten die Plagiatsprüfung. Denn nur selbst verfasste Texte, die den wissenschaftlichen Ansprüchen genügen, dürfen für die Bewertung herangezogen werden. Inzwischen findet die Plagiatsprüfung online statt und nimmt nur noch wenige Minuten in Anspruch. Auch aus diesem Grund sind Studierende gut damit beraten, erst gar nicht den Versuch eines Plagiats zu wagen. Die Konsequenzen können drastisch sein und sie reichen bis zur Exmatrikulation, die nicht mehr rückgängig gemacht werden kann.

Finanzielle Probleme wachsen
Doch nicht nur akademische Fragen belasten die Studierenden in diesen Tagen. Auf der anderen Seite leiden viele auch finanziell unter der aktuellen Situation. Wer nicht die notwendige Unterstützung von den Eltern bekommt oder nicht ausreichend mit Bafög versorgt ist, verdingte sich bislang noch in einem Nebenjob. Doch viele klassische Arbeitsstellen im Niedriglohnbereich, die in der Vergangenheit noch von den Studierenden besetzt worden sind, brachen in den vergangenen Monaten weg.

Auch aus dem Grund berichten immer mehr junge Menschen von akuten finanziellen Problemen, denen sie in der jetzigen Lage ausgesetzt sind. Zumindest die Verlagerung des Wohnorts ziehen viele als passende Lösung in Betracht. Die Studentenbude in der Stadt, für die in der Regel eine hohe monatliche Miete bezahlt werden muss, ist schlicht nicht mehr zwingend notwendig. Obwohl viele den Weg zurück ins Haus der Eltern nicht mit Freude antreten, handelt es sich doch um eine Möglichkeit, sich vom größten Kostenfaktor zu befreien. Diejenigen, die darauf angewiesen sind, werden umso mehr auf eine Normalisierung der Lage hoffen. (prm)

Agentur Autor:
Patrick Tomforde
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