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Nachricht vom 16.02.2021
Wirtschaft
Schulstart in Rheinland-Pfalz – doch nicht für alle
Lange hat die Corona-Pandemie die Welt nun schon im Griff. Im Januar feierte das Virus sozusagen seinen ersten Jahrestag. Seitdem hat sich viel verändert, besonders auch für die Kinder, die teilweise gar nicht so recht wissen, was in der Welt eigentlich genau passiert. Dennoch sind sie die leidtragenden, die nun schon mit Wochen der Schulschließung zu kämpfen haben. Keine sozialen Kontakte, keine Struktur, keine Motivation zum Lernen, ist man doch eh den ganzen Tag nur zu Hause. Doch das ändert sich nun zumindest für eine kleine Gruppe der Schulkinder.
Quelle: Pixabay.com - coyotAb dem 22. Februar 2021 gehen die Kinder der Jahrgangsstufen 1 bis 4 nun wieder zur Schule. Kanzlerin und Ministerpräsidenten haben für das Land Rheinland-Pfalz einer Öffnung der Grundschulen unter Einhaltung bestimmter Regeln zugestimmt, sodass der langersehnte Präsenzunterricht nun wieder startet – vorerst. Denn keiner weiß, welche Auswirkungen die Schulöffnung haben wird, sprach sich die Kanzlerin eigentlich gegen die Präsenzphase vor dem 01. März aus. Durchsetzen konnte sie sich nicht, sodass nun Bund und Länder selbstständig in Abhängigkeit der Inzidenzzahlen die Schulen öffnen dürfen.

Doch nicht für alle geht es nun wieder los: Die Jahrgangsstufen 5 bis 13 werden vorerst weiterhin zu Hause unterrichtet. Das bedeutet wieder ein langer Atem für Eltern und ihre Kinder. Besonders jene der Stufen 5 bis 7 haben doch etwas mehr mit dem Homeschooling zu kämpfen als andere, sind die Kinder in diesem Alter natürlich weniger selbstständig und auf ihre schulische Weiterentwicklung angewiesen. Das bedeutet auch, dass hier die Eltern mit einem höheren Betreuungsaufwand für ihre Kleinen rechnen müssen, denn die Bedienung der Online-Portale, Zusendung der Aufgaben oder die Teilnahme an virtuellen Klassenzimmern ist für die ganz Kleinen meist noch Neuland, auch nach der ganzen Zeit im Heimunterricht. Die Struktur muss von den Eltern vorgegeben werden, der Alltag sollte weitestgehend in dem Maße beibehalten werden wie zuvor, nur eben ohne den Weg mit dem Bus zur Schule.

Dadurch, dass nun vorerst wieder kein Ende für die Schüler der oberen Jahrgangsstufen abzusehen ist, müssen sich besonders die Eltern darauf einstellen, das Homeschooling nicht mehr nur als eine temporäre Überbrückung zu sehen, sondern darauf gefasst sein, dass sich an diesem Zustand erstmal nicht viel ändern wird. Auch kann es passieren, dass die Inzidenzzahlen in den Landkreisen und Ländern wieder in die Höhe schießen, sodass sich der Bund gezwungen sieht, wieder in den Fernunterricht für alle zu wechseln, zu unbeständig ist die aktuelle Situation weiterhin, zu unberechenbar die Ausbreitung der Virus-Mutationen im Zusammenhang mit den bereits vorgenommenen Impfungen.

Kinder, die vorher am Küchentisch oder anderen Plätzen gelernt haben, sollten nun ihren eigenen Platz bekommen, um langfristig für ihre schulischen Aufgaben ausgestattet zu sein. Es ist kein Geheimnis, dass viele Kinder an ihrem eigenen Kinderschreibtisch produktiver sind und gerne ihre Schulaufgaben erledigen, weil sie das Gefühl haben, Erwachsen zu werden und sich über einen ganz eigenen Arbeitsplatz freuen, der genau nach ihren Wünschen gestaltet ist. Man kann hier auf eine höhenverstellbare Variante setzen, um nicht mit den weiteren Schuljahren wieder einen neuen Kinderschreibtisch kaufen zu müssen, weil die Kleinen schließlich noch wachsen. (prm)
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