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Nachricht vom 22.02.2021
Region
Verkehrsunfallentwicklung der Polizeiautobahnstation Montabaur für 2020
Im Zuständigkeitsbereich der Polizeiautobahnstation Montabaur ist ein Rückgang der Verkehrsunfallzahlen (minus 425 Unfälle im Vergleich zu 2019) zu verzeichnen war. Diese positive Entwicklung ist sicherlich dem Lockdown mit einhergehendem Verkehrsrückgang zu verdanken.
SymbolfotoMontabaur. Positiv zu verzeichnen: Es gab im vergangenen Jahr keinen Verkehrsunfalltoten im Zuständigkeitsgebiet. In den meisten Unfällen blieb es bei Sachschäden.

1.1 Verteilung der Unfallzahlen 2020 auf die A 3 / A 48
Die Gesamtzahl der Verkehrsunfälle in 2020 belief sich im Zuständigkeitsbereich der Polizeiautobahnstation Montabaur auf insgesamt 1097 Unfälle. Hiervon entfielen 390 Verkehrsunfälle auf die A 48 und insgesamt 707 Verkehrsunfälle auf die A 3.

2. Unfallursachen waren zu geringer Abstand, Vorbei- und Nebeneinanderfahren, falsche Geschwindigkeit, Fehler beim Überholen, Wenden/Rückwärtsfahren, eingeschränkte Verkehrstüchtigkeit, Missachtung der Vorfahrt und Sonstiges.

3. Unfallhäufungsstellen
Im Rahmen der Arbeit der Verkehrsunfallkommission konnten keine Unfallhäufungsstellen festgestellt werden. Durch deren Mitglieder wurde im Jahr 2020 jedoch beschlossen auf der A 3, beginnend kurz nach der Anschlussstelle Neuwied/Altenkirchen, Fahrtrichtung Köln, eine Geschwindigkeitsbeschränkung (Verkehrszeichen 274) anzuordnen. Der Anlass hierfür war eine festgestellte Steigerung der Unfallzahlen, die auf nicht angepasste Geschwindigkeit zurückzuführen waren. Somit besteht auf diesem Teilbereich der A 3, Fahrtrichtung Köln, nun bis zur Anschlussstelle Neustadt/Wied durchgehend eine Geschwindigkeitsbeschränkung von 130km/h.

4.1. Verkehrsunfälle mit Schwerverletzten
Bei 24 Verkehrsunfällen (Kategorie P2) wurden im Jahr 2020 insgesamt 30 Personen schwer verletzt. Drei Verursacher stammen aus der Zielgruppe der Jungen Fahrer und wurden als Verursacher schwer verletzt. Aus der Zielgruppe der Senioren (65+) gab es drei Unfallverursacher, welche bei den beiden hier registrierten Unfällen schwer verletzt wurde.

4.2. Junge Fahrer
In 2020 ereigneten sich insgesamt 195 Unfälle unter Beteiligung von Personen im Alter von 18 bis 24 Jahren. Das entspricht einem Prozentwert von 17,78 Prozent. Hiervon waren drei Unfälle mit Schwerverletzten und 23 Unfälle mit Leichtverletzten zu verzeichnen.

4.3. Senioren
Ausweislich der Statistik ereigneten sich 2020 insgesamt 135 Verkehrsunfälle unter Beteiligung von Senioren im Alter von mindestens 65 Jahren. Damit ist diese Personengruppe an 12,30 Prozent aller Unfälle beteiligt. Drei Verkehrsunfälle führten zu schweren Verletzungen, in 19 Fällen waren leicht Verletzte zu verzeichnen.

4.4. LKW-Fahrer
Im Jahr 2020 ereigneten sich 473 Unfälle unter Beteiligung von Lastkraftwagen. An diesen Verkehrsunfällen waren insgesamt 100 LKW bis 3,5 Tonnen und 403 LKW über 3,5 Tonnen sowie ein Gefahrguttransporter beteiligt. Dabei wurden 13 Personen schwer sowie 67 Personen leicht verletzt.

5. Verkehrsunfälle aller Kategorien mit Einwirkung berauschender Mittel
In 2020 ereigneten sich zudem insgesamt 13 Verkehrsunfälle unter Alkoholeinfluss, wobei diese in neun Fällen von Fahrzeugführern von Personenkraftwagen und in vier Fällen durch Fahrer von Lastkraftwagen verursacht wurden. Hinzu kamen fünf Verkehrsunfälle unter Einfluss berauschender Mittel (Drogen), die sich wie folgt aufteilen: vier Verursacher führten einen PKW, ein Verursacher führte einen LKW. Somit ereigneten sich 2020 insgesamt 18 Verkehrsunfälle (1,64 Prozent) unter der Einwirkung berauschender Mittel. Im Jahre 2019 hingegen ereigneten sich 39 (2,56 Prozent) aller Verkehrsunfälle unter der Einwirkung berauschender Mittel Davon 21 mit Alkohol, 18 unter der Einwirkung von Drogen. Somit verzeichnet die Polizeiautobahnstation Montabaur einen Rückgang von insgesamt 21 Verkehrsunfällen, also 53,85 Prozent, in diesem Bereich. (Anmerkung: Mischintoxikation werden in jeder betroffenen Ursachengruppe erfasst)

6. Verkehrsunfälle mit Verkehrsunfallflucht nach Paragraph 142 StGB
2020 waren insgesamt 203 (18,50 Prozent) Verkehrsunfälle zu verzeichnen die den Straftatbestand der Verkehrsunfallflucht gemäß Paragraph 142 StGB erfüllten. Davon konnten 77 Unfälle, also 37,93 Prozent aufgeklärt oder die verantwortlichen Fahrzeugführer ermittelt werden.

7.1. Verfolgungsmaßnahmen Alkohol und Drogen
Verfolgungsmaßnahmen wegen Alkohol (Vergehen und Ordnungswidrigkeiten) fanden 71-mal statt, das sind 37,72 Prozent weniger als im Vorjahr. Verfolgungsmaßnahmen wegen Drogen nahmen nur um eine auf 222 ab, also 0,45 Prozent weniger.

7.2. Sonstige Strafanzeigen, Ordnungswidrigkeiten und Verwarnungen im Straßenverkehr

Es wurden 338 Strafanzeigen (minus 10) und 1569 Ordnungswidrigkeiten festgehalten.

8. Wildunfälle
Es wurden 1097 Wildunfälle registriert, 6,93 Prozent weniger als 2019.

9. Brückensanierung Bendorfer Brücke
Zwecks Fahrbahnsanierung wurde im Bereich der Bendorfer Brücke ab März 2020 eine Baustelle eingerichtet und die Verkehrsführung entsprechend angepasst. Bis zum 31. Dezember 2020 ereigneten sich in diesem Bereich insgesamt 104 Verkehrsunfälle. Festzustellen war hier lediglich, dass sich viele Verkehrsunfälle aufgrund fehlerhaften Wechsels des Fahrstreifens ereigneten.

10. Verhinderte Trunkenheitsfahrten / LKW-Abfahrtskontrollen
Im Jahr 2020 wurden, wie bereits 2019, um möglichen Verkehrsunfällen sowie Trunkenheitsfahrten entgegenzuwirken, Abfahrtskontrollen von LKW-Fahrern auf den Parkplätzen / Tank- und Rastanlagen durchgeführt. Diese Kontrollmaßnahmen wurden durchweg begrüßt und verständnisvoll begleitet. Zudem fand ein intensiver Austausch in Form von verkehrserzieherischen Gesprächen mit den kontrollierten LKW-Fahrern statt. Erfreulicherweise war bei der überwiegenden Anzahl der Kontrollen nichts zu beanstanden. In einzelnen Fällen musste die Weiterfahrt, wenn auch nur kurzfristig, jedoch aufgrund der Alkoholisierung des jeweiligen Fahrzeugführers untersagt werden. Um den Verkehrsunfällen auch weiterhin wirkungsvoll entgegen zu wirken, werden neben einer ständigen Überprüfung der Beschilderung auch die Verkehrsüberwachungsmaßnahmen kontinuierlich fortgeführt. Neben fest installierten Geschwindigkeitsmessanlagen werden mobile Messtechniken eingesetzt. Aggressivem Fahrverhalten wird durch den Einsatz modernster Technik in einem zivilen Funkstreifenwagen „ProViDa“ und unter Einsatz des Polizeihubschraubers begegnet.

Zudem wird, ebenfalls unter Einsatz des so. „ProViDa“, auch ein Augenmerk auf den einzuhaltenden Sicherheitsabstand gelegt und festgestellte Abstandsverstöße konsequent geahndet Weiterhin fand und findet eine Sensibilisierung aller Beamtinnen und Beamten im Erkennen von alkoholisierten und drogenbeeinflussten Fahrzeugführern statt. Diese wirkt sich, wie eine fundierte Aus- und Weiterbildung in allen Aufgabenbereichen der Polizeiautobahnstation Montabaur, positiv auf die Unfallentwicklung aus. Darüber hinaus arbeiten Autobahnpolizei und Autobahnmeisterei sehr eng zusammen.

So ist es auch einem stets raschen und effizienten Einsatz der Mitarbeiter der Autobahnmeisterei zu verdanken, dass bei extremen Wetterlagen, insbesondere Eis- und Schneeglätte, die Gefahr minimiert und möglichst freie Bahn geschaffen wird. Zudem stellen verlorene Ladungsteile sowie sonstige Gegenstände auf der Autobahn ein erhebliches Gefahrenpotential für andere Verkehrsteilnehmer und die Einsatzkräfte dar. Eine Beseitigung derartiger Gegenstände kann oftmals und zeitnah nur mit entsprechenden Sicherungsmaßnahmen seitens der Autobahnmeisterei durchgeführt werden, um teils schwerwiegende Unfälle zu vermeiden.

Außerdem dürften auch der erste Lockdown im März 2020 und der zweite, seit dem 17. Dezember 2020 in Kraft getretene Lockdown aufgrund der Corona-Pandemie wesentliche Auswirkungen auf die Unfallentwicklung der Autobahnpolizei Montabaur gehabt haben. Im Rahmen des Lockdowns und des damit einhergehenden „Herunterfahrens der Wirtschaft“ (zumindest in Teilbereichen) war festzustellen, dass der Fahrzeugverkehr auf den Bundesautobahnen im Zuständigkeitsbereich der Montabaurer Dienststelle merklich zurückging. Dies dürfte auch die Erklärung für den Rückgang der Gesamtzahl der Verkehrsunfälle (minus 425 Unfälle im Vergleich zu 2019) darstellen.
htv
 
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