Werbung

Nachricht vom 28.05.2021    

Wegränder und Feldraine nicht von März bis September mähen

In den letzten Jahren wurde immer wieder über das Insektensterben und den Rückgang der Feld- und Wiesenvögel berichtet. So hat sich die Zahl brütender Kiebitze in Deutschland seit den 1990er Jahren auf ein Viertel reduziert und die Anzahl der Rebhühner ist seit den 1970ern auf einen Bruchteil des ursprünglichen Bestandes geschrumpft.

Blütenreiche Wegränder und Feldraine fördern die Fauna. Fotos: Markus Duchscherer und Eric Neuling, NABU

Holler. Zudem zeigte im Jahr 2017 eine Studie, dass in den letzten 27 Jahren die Biomasse der Fluginsekten in Schutzgebieten Nordwestdeutschlands um über 75 Prozent zurück gegangen ist. Aus diesem Grund werden Blühflächen in Form von artenreichen Wiesen, aber auch Feldrainen und Wegrändern immer wichtiger. Werden sie erst später, also in der Zeit zwischen Oktober und Februar gemäht, dann bieten sie vielen blütenreichen Wildblumen, blütenbesuchenden Insektenarten, verschiedenen Vogelarten und dem Niederwild, wie beispielsweise dem Feldhasen, ein bedeutsames Nahrungshabitat und Rückzugsraum.

Besonders günstig wirkt es sich aus, wenn diese Flächen nur alle zwei Jahre durch eine Mahd gepflegt werden. Denn viele Insekten überwintern in den abgestorbenen Pflanzenstängeln. Außerdem können stehen gelassene Wegränder und Feldraine auch der Vernetzung noch existierender größerer Blühflächen dienen. Gerade wenn die Landschaft nach der Ernte weitestgehend ausgeräumt ist, bieten blühende oder auch verblühte Wegränder eine letzte Struktur im Feld.



Ein weiterer Vorteil der seltener und später durchgeführten Mahd von Wegrändern und Feldrainen ist, dass sich so zum einen natürliche Blühflachen mit einer von Natur aus enstehenden Artenzusammensetzung entwickeln. Zum anderen sparen Gemeinden, Straßenmeistereien und Landwirte finanzielle Mittel, die sonst für die Pflege eingesetzt werden müssten. Außerdem wird auch das Klima durch die sparsame Nutzung der Mähfahrzeuge geschont.

Die Gemeinde Hundsangen hat sich aus diesen Gründen dazu entschieden, die Wegränder in der Zeit zwischen März und September künftig nicht mehr zu mähen. Auch die Gemeinde Dornburg mit ihren fünf Ortsgemeinden hat sich in ähnlicher Weise dazu entschieden. Bleibt zu hoffen, dass sich viele andere Gemeinden, Landwirte und Straßenmeisterein diesen guten Beispielen anschließen. (PM)



Lesen Sie gerne und oft unsere Artikel? Dann helfen Sie uns und unterstützen Sie unsere journalistische Arbeit im Kreis Altenkirchen mit einer einmaligen Spende über PayPal oder einem monatlichen Unterstützer-Abo über unseren Partner Steady. Nur durch Ihre Mithilfe können wir weiterhin eine ausgiebige Berichterstattung garantieren. Vielen Dank! Mehr Infos.



Mehr dazu:   Naturschutz  

Jetzt Fan der WW-Kurier.de Lokalausgabe Montabaur auf Facebook werden!

Weitere Bilder (für eine größere Ansicht klicken Sie bitte auf eines der Bilder):
 


Anmeldung zum AK-Kurier Newsletter


Mit unserem kostenlosen Newsletter erhalten Sie täglich einen Überblick über die aktuellen Nachrichten aus dem Kreis Altenkirchen.

» zur Anmeldung



Aktuelle Artikel aus Vereine


MSF Kirchen - Verein ohne eigene Heimat

Kirchen. In erster Linie beklagte der Verein, dass er zwar ein Kirchener Verein ist, aber nicht in der Heimat Kirchen ihren ...

Schützenfest Michelbach - Auftakt am Vatertag

Michelbach. Gestartet wird am 9. Mai ab 11 Uhr mit dem Vogelschießen der Jugend. Die Krönung der jugendlichen Majestäten ...

125 Jahre VfL Dermbach 1899: Jubiläumsabend mit zahlreichen Ehrungen

Herdorf. Als erster Gratulant trat der Bürgermeister der Verbandsgemeinde Daaden-Herdorf, Helmut Stühn ans Mikrophon und ...

RSC Betzdorf: Gewaltiges Herzklopfen, eiskalter Wind und zwei Podestplätze

Betzdorf. Beim zweiten Lauf des Horst-Niewrzol-Zeitfahrcups im münsterländischen Rhede gestaltete sich der der Kampf gegen ...

RSC Betzdorf: Tobias Schütz holt erste Platzierung der Saison

Betzdorf/Breidenbach. Das Rennen über 23 Runden beziehungsweise 46 Kilometer auf einem bergigen Kurs, der zudem anspruchsvoll ...

Wissener Schützenverein feiert erstmals Maifest

Wissen. Davor und danach wird der bekannte DJ "Steffen2000" aus dem Westerwald mit Pop, Schlagern, Oldies und Blasmusik aus ...

Weitere Artikel


Tourismus: IHK und Campingplatzbetreiber fordern Corona-Lockerungen

Region/Mittelhof. Die Industrie- und Handelskammer Koblenz (IHK) hofft, dass die für Fronleichnam angekündigte dritte Stufe ...

Kita Oberlahr: Mit der Heiligen Maria durch den Wonnemonat Mai

Oberlahr. Für die Vorbereitung auf diese besondere Zeit haben einige Kinder schon im Vorfeld eine Marienkerze gestaltet. ...

JU im Kreis AK lädt zur „Zukunftswerkstatt Wirtschaft & Digitalisierung“

Region. Werden sich zukünftig auch in ländlichen Regionen Start-Up-Unternehmen ansiedeln? Brauchen wir ein Digitalstaatskonzept ...

Endspiel Rheinland-Pokal: TuS Rot-Weiß Koblenz gegen VfB Linz

Koblenz. Dabei treffen Regionalligist TuS Rot-Weiß Koblenz und Bezirksligist VfB Linz aufeinander, Anstoß der Begegnung ist ...

Kein Vesakh-Fest im Kloster Hassel

Pracht. Das Vesakh-Fest ist der größte Feiertag im Buddhismus, an dem weltweit Buddhas, seiner Geburt, seines Sterbens und ...

Steinigers Küchengruß: „Herzensglück oder Hexentrank?“

Lieber Leserinnen und Leser,

wir sind spät dran in diesem Jahr. Der Mai ist seinem Ruf als Wonnemonat nicht wirklich nachgekommen, ...

Werbung