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Nachricht vom 01.02.2011    

Winter kann die Erholung am Arbeitsmarkt nicht stoppen

Zwar hat die Agentur für Arbeit im Bezirk Neuwied einen deutlichen Anstieg der Arbeitslosenzahlen registriert, dennoch bleibt Agenturleiterin Ulrike Mohrs optimistisch. Dies sei angesichts des harten Winters nur ein kurzfristiger Effekt. Eins scheint ebenfalls sicher: Der Bedarf an Fachkräften ist weiter gestiegen, was die Zahl der offrenen Stellen dokumentiert.

Kreis Altenkirchen. Die eisigen Temperaturen und der ungewöhnlich viel Schnee der vergangenen Wochen haben auch auf dem Arbeitsmarkt tiefe Spuren hinterlassen: Nachdem der Winter zunächst nur langsam auf Touren kam, ließ er die Arbeitslosenzahlen im Januar nach oben schnellen. 10.072 Männer und Frauen sind laut Statistik im Bezirk der Agentur für Arbeit Neuwied zum Monatsende arbeitslos - 936 mehr als vor vier Wochen. Die Arbeitslosenquote klettert von 5,6 auf 6,2 Prozent.

Trotz dieses deutlichen Anstiegs sieht Agenturleiterin Ulrike Mohrs keinen Grund zur Sorge. "Dass die Zahlen in den Wintermonaten ansteigen ist nicht ungewöhnlich. Besonders zum Jahreswechsel, wenn befristete Arbeitsverhältnisse oder Maßnahmen aus- und Kündigungsfristen ablaufen, macht sich das regelmäßig in der Statistik bemerkbar." Zur aktuellen, deutlichen Steigerung trage aber vor allem der frühe Wintereinbruch mit seinen extremen Wetterbedingungen bei, der es vielen Betrieben aus witterungsabhängigen Branchen unmöglich gemacht habe zu arbeiten. "Im vergangenen Jahr hatten wir diesen Kälteeinbruch erst im Februar und auch damals hat der Arbeitsmarkt deutlich reagiert. Trotzdem sind die Arbeitslosenzahlen in den folgenden Monaten kontinuierlich gesunken. Ich bin zuversichtlich, dass sich die positive Entwicklung am Arbeitsmarkt mit Ankunft des Frühlings auch diesmal fortsetzen wird."

Um den langfristigen Trend zu erkennen, sei ohnehin der Jahresvergleich aussagekräftiger, erklärt die Arbeitsmarktexpertin. Und der fällt durchaus günstig aus. Immerhin waren im Januar 2010 noch 1449 Menschen mehr arbeitslos gemeldet. Die Arbeitslosenquote lag damals bei 7,1 Prozent. "Das zeigt uns sehr deutlich, dass wir die Talsohle in den vergangenen Monaten hinter uns gelassen haben", freut sich Mohrs. Wie stabil diese Belebung ist, zeigt der Vergleich mit den Nachbaragenturen, die allesamt deutlich weniger von der Wirtschaftskrise betroffen waren als der Agenturbezirk Neuwied: Während der Winter hier für eine Steigerung der Arbeitslosigkeit um rund 10 Prozent sorgte, müssen Mayen-Koblenz, Ahrweiler und der Westerwaldkreis Erhöhungen zwischen 15 und 20 Prozent hinnehmen. "Damit haben wir zwar noch niemanden überflügelt, aber unsere Quote nähert sich jenen in der Nachbarschaft doch deutlich an."

Für eine eher kurzfristige Steigerung der Arbeitslosenzahlen spricht auch die Tatsache, dass die Arbeitslosigkeit im Rechtskreis des Sozialgesetzbuches III - also bei jenen Menschen, die in der Regel weniger als ein Jahr arbeitslos sind und von der Arbeitsagentur betreut werden - deutlich stärker gestiegen ist als im Rechtskreis des SGB II, wo die Langzeitarbeitslosen erfasst sind, die unter der Obhut der Jobcenter stehen. Während die Zahlen im SGB III um 609 auf 3941 anstiegen, steigerten sie sich im SGB II um 327 auf 6131. Im Jahresvergleich entwickelten sich beide Rechtskreise günstig: 832 Arbeitslose mehr zählte vor einem Jahr die Versichertengemeinschaft des SGB III, während in der Grundsicherung nach SGB II (Hatz IV) 617 Männer und Frauen mehr gezählt wurden als heute.



Trotz des deutlichen Anstiegs der Arbeitslosigkeit liegen der Agentur für Arbeit Ende Januar 1019 offene Stellen vor - das sind 99 mehr als vor einem Monat und sogar 298 mehr als vor einem Jahr. Auch daran zeige sich, so die Agenturleiterin, dass nur bestimmte Branchen vom aktuellen Anstieg der Arbeitslosigkeit betroffen seien, wogegen es anderen Betrieben nach wie vor schwer falle, die benötigten Fachkräfte zu finden.

Grundsätzlich spiegelt sich die Entwicklung im Agenturbezirk auch in den beiden zu ihm gehörenden Landkreisen wider. Allerdings erholt sich der Landkreis Altenkirchen, der von der Wirtschaftskrise stärker betroffen war als sein Neuwieder Nachbar, nun auch nachhaltiger. So steigerten sich die Zahl der Arbeitslosen im Westerwald und an der Sieg zum Monatsende um 396 auf 4086: Im Jahresvergleich sank sie allerdings um 941, was einem Rückgang um knapp 19 Prozent entspricht. Die Arbeitslosenquote liegt in Altenkirchen derzeit bei 5,9 Prozent, im Januar 2010 waren es noch 7,2 Prozent. Dagegen verzeichnet der Landkreis Neuwied derzeit einen Anstieg um 540 auf nun 5986 Arbeitslose. Das sind 508 oder 7,8 Prozent weniger als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote kletterte in den letzten vier Wochen auf 6,4 Prozent. Zum Jahresbeginn 2010 lag sie bei 6,9 Prozent. Deutlich zugenommen hat in beiden Landkreisen offenbar der Bedarf an Fachkräften. Für Altenkirchen liegen der Arbeitsagentur derzeit 314 offene Stellen vor, in Neuwied sind es sogar 705. Vor einem Jahr wurden in Neuwied 179 und in Altenkirchen 119 Stellen weniger angeboten. Das entspricht einer Steigerung um 34 Prozent in Neuwied und 61 Prozent in Altenkirchen.


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