Werbung

Nachricht vom 31.10.2021    

Feuerwehr Wallmenroth: Geheime Alarmübung auf dem Ponyhof

Die Sirene heult, die Piepser melden einen Brand: Eine geheime Alarmübung holte die Feuerwehrleute des Löschzuges Wallmenroth aus dem abendlichen Alltag. Schließlich standen 21 von 25 Aktiven in voller Montur auf dem Gelände des Ponyhofes Rabenhof und spulten routiniert die Hilfsmaßnahmen ab.

Alle Personen sind gerettet. Nun können die von der Nebelmaschine mit Dunst geschwängerten Räume belüftet werden. (Fotos: tt)

Wallmenroth. Sie wissen nie, wann ihr Hilfe benötigt wird. Aber wenn sie alarmiert werden, dann lassen sie alles stehen und liegen: Feuerwehrleute. Auch die Kameraden des Löschzuges Wallmenroth. Ob Abendessen, Büroarbeit oder handwerkliche Arbeiten: Alles steht hinten an, wenn Menschenleben gerettet und Hab und Gut geschützt werden müssen. Auch an diesem Dienstag, Ende Oktober, als um 18.47 Uhr die Sirene in Wallmenroth heulte, der Alarm auf den Piepsern auflief und die Hilfe der Feuerwehr anfordert wurde: Nebengebäudebrand. Drei Personen vermisst, hieß es in der Meldung an die Aktiven. Die Einsatzadresse: In der Muhlau 1. Und wer die Adresse ansteuert, der kommt beim Ponyhof Rabenhof an.

Nach der Alarmierung waren nur sieben Minuten vergangen, da zuckte Blaulicht auf den Fassaden der Stallungen und Wohngebäude. Das erste Feuerwehrfahrzeug war am Ponyhof angekommen. Auch die beiden weiteren Feuerwehrautos des Löschzuges Wallmenroth kamen sogleich an den Einsatzort. Inzwischen war auch allen klar, dass es zum Glück nur eine Alarmübung war. Nur zwei Leute aus dem Löschzug wussten im Vorfeld, dass es am Dienstag um 18.47 Uhr Alarm geben wird: Zum einen war das Wehrführer Boris Bläser, zum anderen sein Stellvertreter Tobias Elster. Beide wollten bei der unangekündigten Alarmübung auch sehen, mit wie vielen Aktiven man am Einsatzort aufschlagen würde. „Das ist für uns auch eine Überraschungskiste“, äußerte Elster. 25 Aktive zählt der Löschzug – und: 21 von ihnen waren an den Ponyhof geeilt. „Das ist gut“, kommentierte Wehrführer Bläser zufrieden.

Nach Eigentümerwechsel: Feuerwehr-Übungen wieder möglich dem Rabenhof
Bläser und Elster zeigten sich erfreut, dass man wieder auf dem Ponyhof üben kann. Im Mai hatten die neuen Eigentümer den Rabenhof übernommen. Damit ist wieder Leben eingekehrt: Es stehen 15 Schulungs- und 15 Einstellpferde auf dem Hof. Es gibt seit Mai auch wieder Publikumsverkehr. Und so freuten sich auch die Eigentümer Nina Hähnel und Randy Krimmel, dass die Feuerwehr den Ponyhof als Übungsobjekt angefragt hatte. „Wir sind froh, hier üben zu können“, sagte Bläser. Das eine sei der Publikumsverkehr, das andere die große Brandlast mit gelagerten Heu- und Strohballen. Andererseits stehen auf dem Hof 30 Pferde. „Pferde sind für uns etwas schwieriges“, räumte Bläser ein. Im Ernstfall, habe man nur eine Möglichkeit: Die Boxen öffnen, damit die Fluchttiere buchstäblich das Weite suchen. Der Hof in der Muhlau liegt abseits einer vielbefahrenen Straße, und im Tal an der Sieg liegen Weiden. Dort standen jetzt auch noch die Tiere. Aufgrund des guten Wetters hatten die Hofbesitzer die Pferde noch nicht in den Boxen geholt.

Auf den Knien öffneten die Feuerwehrleute die Tür zu den Stallungen. Auf den Knien ging es auch weiter, um die vermissten Personen zu finden und zu retten.


Für die Alarmübung waren die Stallungen ordentlich vernebelt. Auf den Knien kriechend erkundeten Atemschutzträger die Boxen, um die vermissten Personen zu retten. Hierfür hatte Elster, der viel Zeit in die Vorbereitung der Übung gesteckt hatte, wie Bläser herausstellte, seine eigene Familie aktiviert. Elsters Ehefrau Jennifer, Tochter Emelie und Sohn Oskar spielten die Vermissten. Rasch waren sie gefunden, auch mit der wertvollen Unterstützung der Wärmebildkamera. Die Drei wurden von den Atemschutzträgern ins Freie in Sicherheit gebracht.



AK-Kurier Newsletter: So sind Sie immer bestens informiert

Täglich um 20 Uhr kostenlos die aktuellsten Nachrichten, Veranstaltungen und Stellenangebote der Region bequem ins Postfach.

Ein Fokus lag auch auf der Wasserversorgung. Am Gebäude des Ponyhofs ist ein typisches Hinweisschild auf einen Hydranten angebracht. Demnach liegt die Zapfstelle etwas mehr als zwölf Meter entfernt. So einfach ist der Hydrant jedoch mitten auf einer Wiese nicht auszumachen. „Ich habe im Hellen schon danach gesucht“, sagte Elster. Das sei aber nicht vergleichbar damit, wenn man sich im Dunkeln orientieren und den Hydranten suchen müsse. Es soll nun ein zusätzlicher Hinweis auf der Wiese anzeigen, wo der Hydrant zu finden ist, und Wehrführer Bläser meinte: „Heute Abend wurde verinnerlicht, wo der Hydrant zu finden ist.“ Dazu diente auch ein Rundgang der Kameraden über den Ponyhof. Vorbei an den Stallungen und Wohngebäuden verschafften sich die Wehrleute einen Überblick über die räumlichen Verhältnisse, über Heu- und Strohlager und eben auch, wo die Wasserzapfstelle liegt.

Viel Schlauch musste auf dem Ponyhof ausgelegt werden.


Auch Sieg würde „angezapft“
Wenn es tatsächlich einen Vollbrand geben würde, dann würden zum einen Löschzüge nachalarmiert, zum anderen aber auch die Sieg als Wasserreservoire „angezapft“. Allerdings nicht geradewegs über die Weiden, die zwischen Ponyhof und Sieg liegen. Dort kann man nicht mit dem Feuerwehrauto hinkommen, alles müsste zu Fuß geschleppt werden. „Man täuscht sich, das sind ein paar Meter“, sagte der stellvertretende Wehrführer Elster. Die erste Wahl für eine zusätzliche Wasserversorgung wäre es, Schlauch über die Zufahrt zum Schützenhaus auszulegen und dort das Flusswasser abzugreifen.

„Wir sind stark vertreten“, bilanzierte Wehrführer Bläser. „Wir waren schnell hier unten“, sagte Wehrführer Bläser nach getaner Arbeit zu seinen Kameraden und verwies auf die Entfernung: „Sieben Minuten ist eine Topzeit.“ Ansonsten zeigte er sich auch mit dem Verlauf der Alarmübung zufrieden: „Besten Dank für eure gute Arbeit.“ (tt)


Mehr dazu:   Blaulicht  
Lokales: Betzdorf & Umgebung

Jetzt Fan der AK-Kurier.de Lokalausgabe Betzdorf-Gebhardshain auf Facebook werden!

Weitere Bilder (für eine größere Ansicht klicken Sie bitte auf eines der Bilder):
       


Anmeldung zum AK-Kurier Newsletter


Mit unserem kostenlosen Newsletter erhalten Sie täglich einen Überblick über die aktuellen Nachrichten aus dem Kreis Altenkirchen.

» zur Anmeldung



Aktuelle Artikel aus Region


Westerwälder Rezepte: Frischkäsetorte mit weißer Schokolade und Beeren

Dierdorf. Die cremig-leckere Frischkäsetorte eignet sich auch als Dessert.
Zutaten:
250 Gramm Amarettini-Kekse
120 Gramm ...

Siegener Kinderklinik macht mit bei Aktion "Saubere Hände"

Siegen. So können Übertragungen von Erregern und die damit verbundene Gefahr von Infektionen minimiert werden. Die Hygiene-Abteilung ...

Kirmeswochenende in Malberg steht bevor - Kirmesband feiert zehnjähriges Jubiläum

Malberg. Die ersten musikalischen Mitglieder waren schnell gefunden. Seit mittlerweile 10 Jahren gehört die Kirmesband in ...

Apotheker im Kreis diskutieren: Droht Apothekensterben im AK-Land?

Altenkirchen. Als kompetenten Ansprechpartner konnte Bätzing-Lichtenthäler den zuständigen Berichterstatter für Apotheken ...

Web-Seminar zu Photovoltaik vom Balkon - Gesetzesänderungen erleichtern Nutzung

Region. Ende April haben Bundestag und Bundesrat nach einer langen Hängepartie das von vielen schon lang erwartete Solarpaket ...

VG Altenkirchen-Flammersfeld: Finanzielle Anreize für Ansiedelung von Ärzten

Altenkirchen. Landauf und landab fehlen immer mehr Ärzte gleich welcher Fachrichtung auch immer. Unter den Kommunen hat längst ...

Weitere Artikel


Nicole nörgelt - über die Halloween-Monster in der Brieftasche

Über das Ungeheuer von der Zapfsäule habe ich mich ja letzte Woche schon aufgeregt. Und natürlich hat es eine ganze Zombie-Armee ...

Zeugen gesucht: Delle an Beifahrertür in Hachenburg

Hachenburg. Am Samstagvormittag, 30. Oktober, kam es in der Zeit zwischen 11 Uhr und 11.15 Uhr, zu einer Verkehrsunfallflucht ...

Wohnhaus in Wissen geriet in Brand: Feuerwehren waren mit Großaufgebot im Einsatz

Wissen. Die Freiwillige Feuerwehr wurden gegen 22.20 Uhr durch die Leitstelle Montabaur alarmiert. Als die ersten Kräfte ...

20. DRK-Landesversammlung: Rainer Kaul als Landespräsident wiedergewählt

Mainz/Wittlich. Diese Landesversammlung war eine besondere, musste sie aufgrund der Corona-Pandemie zweimal verschoben werden ...

Klangvolle „SolidAHRität“ in Altenkirchen

Altenkirchen. Sinfonische Klänge, die die Herzen der Zuschauer erfreuen, aber auch konkrete Hilfe für die Ahr leisten, dies ...

Daaden: Martinsmarkt am ersten November-Wochenende

Daaden. Am Samstag, den 6. November, und Sonntag, den 7. November, laden die Stadt Daaden und der Aktionskreis Daaden zum ...

Werbung