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Nachricht vom 19.11.2021    

VG Altenkirchen-Flammersfeld: Wasser und Abwasser werden nicht teurer

Der Blick auf Benzin, Strom- oder Gaspreise macht mürbe. Die Erhöhungen der zurückliegenden Monate sorgen für Frust, bringen den ein oder anderen an die Grenze dessen, was er sich überhaupt leisten kann. Hin und wieder gibt es Ausnahmen bei Ausgaben, die mal nicht den Weg nach oben einschlagen.

Solche Rohre lassen die Verbandsgemeindewerke Altenkirchen-Flammersfeld aktuell beim Austausch der Wasserleitung im Altenkirchener Stadtteil Honneroth verlegen. (Foto: vh)

Altenkirchen. Auswendungen für Energie erreichen immer neue Höhen - ohne dass eine Trendwende zu erkennen ist. Diejenigen, die Öl und Gas fördern sowie Strom produzieren, machen einen schönen Reibach. Auch der Obolus für die Müllabfuhr im AK-Land ist vor einem „Wachstum“ in naher Zukunft wohl nicht gefeit. Hin und wieder tut es gut zu erfahren, dass der Weg von Gebühren und Entgelten beispielsweise bei der Wasserversorgung und Abwasserbeseitigung fürs kommende Jahr 2022 nicht bergan zeigt. Diese gute Nachricht nahmen die Mitglieder des Werkausschusses der Verbandsgemeinde (VG) Altenkirchen-Flammersfeld in der Sitzung am späten Donnerstagnachmittag (18. November) verhalten zur Kenntnis. Letztendlich wird der Verbandsgemeinderat in seiner Sitzung am 16. Dezember das finale zustimmende Wort zum Verharren auf dem 2021er-Niveau haben. „Das ist die Kernbotschaft an unsere Kunden“, sagte Bürgermeister Fred Jüngerich, „wir sind froh, dass wir den Standard der Bürgerfinanzen halten können.“ Zum Start des Jahres 2023 wird der Status quo aber aufgehoben. Als Folge der Fusion werden die Alt-VGs Altenkirchen und Flammersfeld, die noch auf unterschiedlichen Vereinbarungen ihre Abnehmer zur Kasse bitten, auf ein flächendeckendes und einziges Abrechnungsmodell getrimmt, „die Entgeltstruktur neu definiert“, wie es Jüngerich formulierte.

Änderungen am 1. Januar 2023
Für diesen Schritt Zeit gehabt hätte die neue große VG eigentlich noch bis zum 31. Dezember 2029. Dieser Spielraum wird aber laut Beschluss des Verbandsgemeinderates von vor fast einem Jahr (17. Dezember 2020) nicht ausgeschöpft. So wird der wiederkehrende Beitrag Wasserversorgung (Deckung anteiliger Fixkosten) flächendeckend gelten. In der Alt-VG Flammersfeld entfällt die Grundgebühr (Wasserzähler). Der Schmutzwasserabzug wird auf 90 Prozent der bezogenen Wassermenge festgesetzt (schon die Regel in Flammersfeld, in Altenkirchen wurden 100 Prozent abgerechnet). Die Beiträge für Wasser und Abwasser werden nach dem Vollgeschossmaßstab ermittelt (bislang unterschiedliche Versionen des Geschossflächenmaßstabs). Deswegen wird die tatsächliche Grundstücksfläche ausschlaggebend. Das kommt Industrie- und Gewerbebetrieben zugute, die nach den derzeit geltenden Statuten stärker zur Kasse gebeten werden. Die Abwicklung über den Vollgeschoßmaßstab befürwortet auch der Gemeinde- und Städtebund. Schließlich wird die Tiefenbegrenzung (ungeplanter Innenbereich) für die Erhebung der einmaligen und wiederkehrenden Beiträge für die Wasserversorgung und Abwasserbeseitigung auf 35 Meter festgelegt (Alt-VG Flammersfeld hatte 40 Meter).



Großprojekt im Mehrbachtal
Wie in vielen Jahren zuvor, bleiben die VG-Werke auch in 2022 wieder ein guter Partner heimischer Unternehmen, wenn diese den Zuschlag für diverse Maßnahmen erhalten, die das „richtig große Werk“ (kaufmännische Leiterin Beate Drumm) auf die To-do-Liste gesetzt hat und die aus dem Wirtschaftsplan hervorgehen. Im Bereich Wasser, so stellte Joachim Schuh als technischer Leiter vor, ist angedacht (Auszug): Erneuerung der Leitungen in der Steimeler Straße Fluterschen (30.000 Euro), in Bahnhof Ingelbach (175.000), im Altenkirchener Stadtteil Honneroth (750.00), in Niedersteinebach (150.000) sowie Erstverlegung im Baugebiet „Jägersmorgen Teil 2“ in Neitersen (175.000). Im Bereich Abwasser überstrahlt der Umbau/Sanierung der Kläranlage Mehrbachtal mit der Stilllegung der Teichkläranlage Hasselbach alle anderen Projekte. Unter dem Strich kommen bis zu 7,5 Millionen Euro zusammen. Fast 1,2 Millionen Euro wandern in die kommunale Klärschlammverbrennungsanlage bei Wallmenroth, die vor allem die sechs Verbandsgemeinden des Kreises betreiben werden. Dazu gesellen sich beispielsweise noch eine Kanalsanierung in Busenhausen (150.000) oder die Ertüchtigung eines Sammlers in Almersbach (200.000). „Wir haben einiges vor uns. Die Arbeit an der Kläranlage im Mehrbachtal sehe ich im Sinne des Umweltschutzes“, erklärte Jüngerich. Die VG-Werke müssen, um die Pläne umzusetzen, auch auf Kredite zurückgreifen. Im Wirtschaftsplan sind für die Wasserversorgung 3,462 Millionen Euro und für die Abwasserbeseitigung 8,569 Millionen Euro ausgewiesen. Darin enthalten sind zinslose Landesdarlehen (794.100 bzw.2.347.616 Euro).

Zwei riesige Netze
Die Verbandsgemeindewerke Altenkirchen-Flammersfeld unterhalten für rund 35.500 Einwohner zwei riesengroße Netze - Wasserversorgung: verkaufte Wassermenge (in erster Linie bezogen über die Wasserversorgung Kreis Altenkirchen) circa 1,6 Millionen Kubikmeter (Jahr), Aufwendungen circa 3,5 Millionen Euro (Jahr), 14 Hochbehälter, 380 Kilometer Leitungsnetz. Im Durchschnitt verbraucht ein Einwohner in Deutschland 121 Liter Wasser pro Tag. Der rheinland-pfälzische Durchschnitt liegt bei 119 Litern. Abwasserbeseitigung: Abwassermenge circa 5,5 Millionen Kubikmeter (Jahr), betrieben werden zwei Kläranlagen (für je rund 20.000 Einwohnerwerte), eine Kläranlage (6000 Einwohnerwerte), fünf Pflanzen- und zwei Teichkläranlagen, 28 Pumpwerke und vier Verbindungen zu benachbarten Verbandsgemeinden, 115 Regenbauwerke, 600 Kilometer Leitungsnetz und circa 16.000 Hausanschlüsse. (vh)


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