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Nachricht vom 08.12.2021    

Oberwambach: Festzelt wird am Wochenende zum Impfzentrum

30 Millionen Impfdosen, die Hilfestellung geben, die Herrschaft des Coronavirus und seine vierte Welle zu brechen, sollen bis Jahresende in deutschen Landen gespritzt werden. Um das ambitionierte Ziel zu erreichen, sind auch unkonventionelle Maßnahmen vonnöten - so wie das Impfzelt in Oberwambach.

Ortstermin am und im Impfzelt (von links): Fred Jüngerich, Michael Müller und Louis Chahem. (Foto: vh)

Oberwambach. Eigentlich wird in ihm gefeiert: Das weiße, große Zelt auf dem Gelände von Getränke Müller in Oberwambach schlüpft am kommenden Wochenende, Samstag/Sonntag, 11./12. Dezember, in eine ganz neue Rolle. Für zweimal sieben Stunden (9 bis 16 Uhr) wird es ein Hotspot für Schutzimpfungen, um mitzuhelfen, das Coronavirus und die vierte Welle in die Schranken zu weisen. 800 Dosen des Impfstoffes von Moderna stehen bereit, um als Booster-Vakzination (und nur dafür) gespritzt zu werden. Die zeitlichen Mindestabstände zu den vorangegangen Pieksen müssen alle Menschen über 30 Jahre (Voraussetzung), die sich auffrischen lassen wollen, beachten: Biontech/Moderna jeweils fünf Monate (11./12. Juli), AstraZeneca vier Monate (11./12. August) und Johnson&Johnson vier Wochen (11./12. November). In einer ersten Runde wurden bereits viele Termine via Telefon oder weltweitem Netz für die beiden Tage über die Verbandsgemeindeverwaltung Altenkirchen-Flammersfeld vergeben.

Gemeinschaftliche Aktion
Das Angebot ist eine gemeinschaftliche Aktion der Verbandsgemeinde Altenkirchen-Flammersfeld und des Getränkelieferanten Michael Müller. Sie kam nur zustande, weil Christian Chahem, angehender Mediziner aus Altenkirchen und in kommunalen Gremien aktiv, einen Kontakt zu Dr. Klaus Kohlhas nutzte, um das Vakzin, das in Gebhardshain überzählig war, für den Coup zu requirieren. Da jedoch nur ein niedergelassener Arzt mit Kassensitz die finanziellen Dinge gegenüber der Kassenärztlichen Vereinigung Rheinland-Pfalz regeln kann, übernahm sein Vater Louis Chahem M.D., praktizierender Arzt in Altenkirchen, diese administrative Rolle. So stellen die Chahems am Samstag zwei von drei Impfenden. Das Trio komplettiert Dr. Hartmut Rodina, ehemals praktischer Arzt in Altenkirchen, der seinen Ruhestand angetreten hat. Am Sonntag spritzen Louis, Christian und Benjamin (der ältere Sohn der Chahems ist Arzt in Düsseldorf) das Mittel. „Ich bin froh und dankbar, dass meine beiden Kinder in ihre Heimatstadt zurückkehren“, sagte Louis Chahem bei einem Ortstermin am frühen Mittwochnachmittag (8. Dezember), wohl wissend, dass Christian nach Abschluss seiner Ausbildung die elterliche Praxis in der Wiedstraße übernehmen soll. Sieben medizinische Fachangestellte komplettieren das Team, das Dirk Fischer von der Wirtschaftsförderung der Verbandsgemeindeverwaltung „zusammentrommelte“.



Umsetzung auf kurzen Wegen
„Wir haben vor gerade mal einer Woche von der Möglichkeit erfahren, eine solche Aktion anzubieten“, freute sich Altenkirchens Bürgermeister Fred Jüngerich, „und sie dann auf kurzem Weg ermöglicht.“ Er richtete seinen Dank an Michael Müller, der seine Bereitschaft, die Infrastruktur zur Verfügung zu stellen, fix erklärt hatte. Müller seinerseits betonte, dass sie sich bewusst für das Angebot „Booster“ entschieden hätten. So würden auch dank der Terminvergabe langes in der Schlange stehen vermieden. „Es ist ein Geschenk des Himmels aus dem Oberkreis“, nannte Jüngerich die Impfstoffspende, „die ganze Organisation haben wir auf dem kurzen Weg geregelt. Es ist ein sehr gutes Beispiel, wie kommunale und private Zusammenarbeit gelingen kann. Wir tun das, weil es nötig ist“. Müller selbst hatte vor geraumer Zeit schon einmal die Idee, sein Feierareal in eine „Injektionszone“ umzuwandeln, hatte aber niemand gefunden, der diesen Weg gemeinsam mit ihm beschreiten wollte.

Pflicht: Reibungsloser Ablauf
Auch im Umfeld sind die Leitplanken verankert. Diejenigen, die einen Termin ergattert haben und mit dem Pkw vorfahren, parken ihren Wagen auf den Stellflächen am Oberwambacher Friedhof und gehen die wenigen Meter zu Fuß bis zum „Impfzentrum“. Eine Mund-Nase-Bedeckung zu tragen ist Pflicht. Im Zelt wird es drei oder vier Impfkabinen geben, Louis Chahem legte beim Ortstermin größten Wert auf einen reibungslosen Ablauf, um das gesteckte Ziel mit 800 Impfungen an beiden Tagen auch wirklich zu erreichen. Er selbst kümmert sich ums Begleitmaterial wie Tupfer oder Pflaster. Wer sich nach dem Minimaleingriff „stärken“ möchte, kann sich auf Bratwurst, Pommes frites, Kaffee und Kuchen sowie weitere Getränke freuen, die allesamt kostenpflichtig angeboten werden. So wird mit dieser ungewöhnlichen „Location“ ein weiterer unkonventioneller Beitrag geliefert, das Ziel von 30 Millionen Impfungen, die bis zum Jahresende verabreicht werden sollen, nicht aus den Augen zu verlieren.(vh)


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