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Nachricht vom 20.12.2021    

Adventliche Atmosphäre dank Lichterfahrt in und um Niederfischbach

Hell erleuchtet von tausenden Lichtern fuhren diesmal noch mehr Trecker durch die Dunkelheit: Auf besondere Art sorgten die mehr als zwei Dutzend Fahrzeuge für eine adventliche Stimmung in und um Niederfischbach - und die Menschen warteten geduldig und erwartungsvoll, dass die imposante Lichterfahrt an ihnen vorbeirollte.

Mehr als zwei Dutzend Fahrzeuge sorgten für eine adventliche Stimmung in und um Niederfischbach. (Fotos: tt)

Niederfischbach/Harbach. "Leise rieselt der Schnee" – pardon – leise rieselt der Schaum. Und zwar auf einem Kleinlaster, der dem Pulk an Treckern vorausfuhr. Eine Schaumkanone pustete die weißen Flocken in die Luft, die sich dick auf einem mit Lichterketten angedeuteten Weihnachtsbaum absetzten. Alles war weiß, und der mit Luft in Form gehaltene Schneemann auf der Pritsche sowieso. Die weiße Pracht, die Christian Becker aus Harbach mit seiner Schaumkanone erzeugte, reichte aber nicht für einen Schlittentour. Vielleicht war das ja der Grund, warum der Nikolaus nicht mit Rentieren und auf Kufen daherkam, sondern es sich weiter hinten auf einem Traktor bequem gemacht hatte. So bewegte sich der Nikolaus mitten in der Lichterfahrt vorwärts. Wobei "bewegen" an der Stelle relativ ist. Der alte "Holder", der schon 70 Jahre auf dem Buckel hat und auf dem Jonny Köpke im roten Mantel saß, war auf einem Anhänger festgezurrt. Letzterer wurde dann samt Holder und Nikolaus von einem wuchtigen Trecker gezogen. Und auch der aus Tannenzweigen gefertigte Wichtelmann mit weißem Bart auf einem anderen Traktor war ein Hingucker.

Es war ein schön anzusehendes Motiv, das locker dreieinhalb Stunden von Harbach über Niederfischbach und dem nordrhein-westfälischen Niederndorf und Dirlenbach hüben der Landesgrenze schließlich wieder zurück in der Asdorftalgemeinde die Blicke auf sich zog. Gleichermaßen glänzten die Augen der Kinder und Erwachsenen. Im Harbacher Ortsteil Hinhausen gestartet, wartete am Bürgerhaus Harbach schon zahlreiche Kinder und Erwachsene, um der zweiten Auflage der Lichterfahrt zu verfolgen.

"Die Menschen haben darauf gewartet", wird Frank Schuster später konstatieren, nachdem sich die Lichterfahrt am Gewerbegebiet Niederfischbach wieder aufgelöst hatte. Frank Schuster, Phillip Skworzow und Kai Dietzel waren vor einem Jahr die Ideengeber und organisierten die Lichterfahrt mit Treckern. Auch diesmal war das Trio mehr als zufrieden. Zum einen über die gesteigerte Resonanz bei den teilnehmenden Fahrzeugen, zum anderen darüber, dass die Menschen entlang der Strecke auf die Lichtfahrt gewartet hatten. An den Straßen loderten teils Feuer in Tonnen. Hier und da ließ man sich auch Glühwein schmecken. "Die Menschen haben für sich ein Fest daraus gemacht", sagte Schuster. Was er unterwegs gesehen habe, das habe ihn emotional angerührt, so Mitstreiter Dietzel. Auch am Marktplatz an der ev. Kirche hatten Jung und Alt auf die Lichterfahrt gewartet, und ein älterer Herr meinte erwartungsvoll: "Die machen das jetzt sicher jedes Jahr." Wie bei der Premiere hatten die drei Organisatoren auch wieder eine Schleife eingeplant, die von der Mühlhardtstraße am Altenpflegeheim Mutter Teresa und dem Seniorenwohnen vorbeiführte. Im Dezember 2020 war das schon gut bei den älteren Herrschaften angekommen.

Die Masse der Traktoren kam aus der Asdorftalgemeinde. Auch weitere Trecker aus Harbach, Diedenberg, Wehbach, Wingendorf, Friesenhagen und Niederndorf waren für die besondere Ausfahrt mit viel dekorativer Beleuchtung ausgestattet worden. Dass das nicht mal gerade so eben im Handumdrehen bewerkstelligt ist, das erläuterte Phillip Skworzow. An seinem grünen Deutz 4006, Baujahr 1972, hatten Skworzow und Tobias Klinner dreieinhalb Stunden alles akkurat angebracht. "In den Felgen müssen die LED-Ketten mit Panzerklebeband einzelnen befestigt werden", gab Skworzow einen Einblick. Sein Vater Konstantin Skworzow, der am Samstagabend seinen Deutz 4506 steuerte, hatte ebenso lange an seinem Trecker Kabel verlegt und geklebt, um alles hübsch leuchten zu lassen. Die Mühen und der Fleiß entfalteten in der einsetzenden Dämmerung ihre ganze Wirkung – auch beim Trecker von Christian Dietershagen. Der Wingendorfer war mit seinem blauen Newholland mit von der Partie, wie schon bei der Vorjahrespremiere. Die Felgen leuchteten flächig in einem hellen Grün.



Auch den Trettraktor seines vierjährigen Sohns Fritz hatte Christian Dietershagen dabei, und zwar hoch oben am Frontlader befestigt. Natürlich leuchtete auch der blaue Bonsai-Trecker des Filius. Und das schon seit der Lichterfahrt 2020 – frei nach dem Sprichwort: Wie der Vater so der Sohn. Der Junior wollte vor einem Jahr auch eine Beleuchtung an seinen Fahrzeug haben, wie es doch der Vater am großen Trecker zur Schau angebracht hatte. Das Licht bekam Fritz prompt an sein Gefährt. "Du kannst meinen Trecker auch mitnehmen": Das habe der Vierjährige ihm nun gesagt, berichtete der Vater. An den Rädern brachte Christian Dietershagen noch zusätzliche Beleuchtung an – und nun kann der vierjährige Fritz mit Fug und Recht behaupten: "Mein Trecker war schon bei der Lichterfahrt dabei."

Der Kindertraktor war erstmals bei der Tour zu sehen, und auch für Jörg Liebau und Thomas Weschenbach die Lichterfahrt Neuland. Die Harbach waren auf einem Quad auf Achse – kostümiert als Einhörner. An Beleuchtung hatten sie auch nicht gespart. Vorne auf dem Fahrzeug waren ein Rentier und zwei Weihnachtsbäume en minature befestigt. Größere Bäume waren auch auf Fahrzeugen dabei, zum Beispiel auf einer Zugmaschine, die das Ende bei der Lichterfahrt bildete. Auf einem Pick-up leuchtete ein Bäumchen bunt. Kreativ waren die Teilnehmer an das Thema Licht herangegangen. Die Menschen ließen sich bei der Vorbeifahrt davon gerne umgarnen, denn wie im Vorjahr wurden ja auch diesmal wieder die Advents- und Weihnachtsmärkte reihenweise abgesagt. Das war im November 2020 identisch. Das war für Dietzel, Schuster und Skworzow der Anstoß für die Lichterfahrt, um für etwas weihnachtliche Stimmung zu sorgen.

Damals war es allein schon von den teilnehmenden Fahrzeugen ein toller Erfolg, der sämtliche Erwartungen übertroffen hatte. "Zehn Trecker hätten uns glücklich gemacht, es waren schließlich 17 und insgesamt sogar 21 Fahrzeuge", sagte Dietzel. Nun waren es 32 teilnehmende Fahrzeuge, darunter eine Zugmaschine, zwei Kleinlaster und ein Pick-up. Das sei jenseits dessen, womit dem man gerechnet habe, so Dietzel weiter – aber: Es hätten sogar noch mehr sein können. Dafür müsse man jedoch erst andere Strukturen bei der Organisation schaffen. Darum will man sich kümmern, denn einmütig stand für Schuster, Skworzow und Dietzel fest: "Nächstes Jahr gibt es wieder eine Lichterfahrt mit Treckern." (tt)



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