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Wirtschaft | Gastartikel


Nachricht vom 06.03.2022    

Peyronie - die verschwiegene Krankheit

Für viele dürfte der Begriff Peyronie ein Fremdwort sein, kein Wunder, denn in den wenigsten Fällen sprechen Betroffene über diese ernstzunehmende Erkrankung. Oft sind Männer ab dem 50. Lebensjahr von Peyronie Betroffene einer, wenn sie nicht frühzeitig erkannt wird, immer weiter zunehmende Krümmung des Penis.

Foto Quelle: pixabay.com / stocksnap

Bemerkbar macht sich Peyronie anfänglich durch Verhärtungen am Penis, was jedoch häufig nicht ernst genommen wird. Mit zunehmendem Fortschritt der Erkrankung können teilweise starke Verkrümmungen, Schmerzen und Funktionseinschränkungen auftreten. Daher ist es besonders wichtig, die Krankheit möglichst frühzeitig zu erkennen und entsprechend zu behandeln.

Ursachen sind nicht gänzlich bekannt
Noch immer sind die Ursachen von Peyronie nicht lückenlos geklärt worden. Es steht aber fest, dass Entzündungen am Penis, die, wenn sie vernarben, zu Plaque (gutartige Tumore) führen, Ursache für eine Gewebeverdickung sind, die wiederum bewirken, dass sich der Penis bei einer Erektion krümmt. Ob die Entzündungen allerdings genetischem, immunologischem oder infektiösem Ursprung sind, ist nicht eindeutig zu sagen. Auch könnten Verletzungen des Penis zu einer Narbenbildung führen, die bei ungünstiger Heilung zu Plaques hervorrufen kann. Um die Chancen einer Heilung zu verbessern, ist es notwendig, die Krankheit möglichst früh zweifellos diagnostizieren zu lassen.

Urologen haben heute Möglichkeiten, das Krankheitsbild eindeutig feststellen zu können und den Fortschritt der Krankheit zu ermitteln. In der Regel findet das mittels Ultraschallbildern statt. In frühen Krankheitsstadien ist es oft möglich, das Wachstum des Narbengewebes mit gezielten Ultraschallbehandlungen und medikamentöser Behandlung einzuschränken. Ab einem gewissen Stadium blieb bis vor kurzem aber oft nur ein operativer Eingriff, welcher mit einem zusätzlichen Risiko verbunden ist und nicht selten auch Spätfolgen mit sich brachte. Neue Untersuchungen aber haben gezeigt, dass eine Operation heute nicht mehr zwangsläufig das letzte Mittel bei fortgeschrittener Peyronie sind.

Medizinische Studie beweist Alternative zur Operation bei Peyronie
Eine neue Studie macht allen Betroffenen Hoffnung. Diese kommt zu dem Schluss, dass es signifikante Hinweise dafür gibt, dass sich Peyronie mittels medizinischer Expander in Kombination mit medikamentöser Behandlung, wesentlich effizienter behandeln lassen lässt. Die veröffentlichten Daten der Studie zeigen, dass sich sowohl der Krümmungsgrad, als auch die Plaque Größe mittels der Verwendung eines Expanders über einen längeren Zeitraum deutlich zurückbilden. Im Rahmen der Studie kam allerdings nur der medizinische Expander PeniMaster Pro zum Einsatz. Ob andere Expander auch helfen, Peyronie zu behandeln, ist derzeit nicht bewiesen.

Schnell handeln und effektiv behandeln
In vielen Fällen führt eine Peyronie Diagnose auch zu schweren psychischen Konflikten bis hin zu Depressionen. Angesichts der verbesserten Behandlungsmethoden ist die Krankheit aber heute kein unausweichliches Schicksal mehr. Umso bestürzter macht es, wenn man lesen kann, dass sich Personen aufgrund der Erkrankung das Leben nehmen. Erst kürzlich machte der Fall von Alphonse Williams, dem Neffen der berühmten Tennisstars Serena und Venus Williams, traurige Schlagzeilen. Nach einer Peyronie Diagnose verfiel er in eine schwere Depression und nahm sich in der Folge das Leben. Die Mutter des Verstorbenen, Sabrina Williams, geht davon aus, dass ihr Sohn sich mit entsprechender Hilfe und Unterstützung nicht zu diesem tragischen Entschluss durchgerungen hätte. (prm)

Autor: Bernd Neuerburg



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