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Pressemitteilung vom 30.08.2022    

Ferienspaßkinder beim Segelflugclub als "fliegende Brandmelder"

Bei der diesjährigen Ferienspaßaktion der Jugendpflege Betzdorf-Gebhardshain und Kirchen gemeinsam mit dem Segelflugclub Betzdorf-Kirchen wurden die kleinen Piloten ungeplant zu Brandmeldern aus der Luft. Bei einem der Flüge konnte nämlich ein Waldbrand entdeckt werden.

Pilotin Louisa hilft beim Anlegen des Rettungsfallschirms. (Foto: SFC Betzdorf-Kirchen)

Betzdorf-Kirchen. Das war so überhaupt nicht geplant: Nachdem die Teilnehmer der Kinder-Ferienspaßaktion des Segelflugclubs SFC Betzdorf-Kirchen e. V. am Vormittag noch mit etwas Regen zu kämpfen hatten, gab es für die Nachmittagsteilnehmer Sonne, Wolken und große Wärme. Und kaum war das Segelflugzeug im Aufwind angekommen und stieg den Wolken lautlos entgegen, wurde in der Nähe von Morsbach ein Waldbrand entdeckt. "Was machen wir jetzt?", fragte der kleine Fluggast. "Das melden wir ganz schnell mit Position des Brandes per Funk an die Flugleitung, die gibt das sofort per Telefon an die Feuerwehr weiter!" Innerhalb von wenigen Sekunden war der Funkspruch abgesetzt und die Information wurde sofort weitergeleitet – ein etwas unerwartetes Abenteuer. Glücklicherweise war die Feuerwehr schon informiert. Aber das ist nicht immer der Fall, da viele Waldbrände vom Boden aus erst spät sichtbar werden und dann oft schwer zu lokalisieren sind, also lieber auf "Nummer sicher" gehen!

Zur Ferienspaßaktion hatte der SFC wieder über die Jugendpflegen der Verbandsgemeinden Betzdorf-Gebhardshain und Kirchen eingeladen. 20 Kinder im Alter von 11 bis 15 Jahren hatten sich angemeldet und waren in zwei Gruppen am 17. August auf den Flugplatz in Katzwinkel gekommen. Markus Schmidt vom SFC hieß die kleinen Gäste auf dem Vorfeld willkommen, die in Begleitung ihrer Eltern und Geschwister gekommen waren. Nach ein paar Worten zum Verein gab er eine gründliche Sicherheitseinweisung zum Verhalten auf dem Flugplatz. Damit war das Wichtigste schon erledigt. Félix García-Díaz von der Jugendpflege erwähnte, dass der SFC als einer der ganz wenigen Vereine seit Beginn der Ferienspaßaktionen mitmacht, immerhin nun schon seit 39 Jahren. Das kann sich sehen lassen!

Die Jugendpflegen und die örtlichen Vereine bieten mit ihren Ferienspaßaktionen den Kindern, die, aus welchem Grund auch immer, nicht in den Ferien verreisen können, tolle Erlebnisse, die von den Mitgliedern jeweils mit viel Engagement vorbereitet und durchgeführt werden. Der SFC zeigte den Kindern, wie man nach wenigen Minuten Flugzeugschlepp ohne Motor weit über 1.000 Meter hoch steigen und größere Strecken zurücklegen kann. Die Segelflugzeuge standen schon bereit, ebenso das Schleppflugzeug. Die SFC-Piloten erklärten den Kindern die Steuerungselemente und die Fluginstrumente. Etwas verdutzt und eher skeptisch sahen Kinder und Eltern dann, wie man einen automatischen Rettungsfallschirm anlegt und wie er funktioniert. Der Fallschirm ist Pflicht, Sicherheit geht immer vor.



Jetzt konnte man in die großen, weißen Segler einsteigen und die Haube schließen. Die am Boden gebliebenen Kinder lernten nun von den Pilotinnen Louisa und Katharina, wie man das Schleppseil vom Schleppflugzeug zum Segler auszieht und am Segler einklinkt.

Das Schleppflugzeug zog auf Kommando an, während ein Helfer die Tragflächen des Seglers waagrecht hielt und ein paar Schritte mitlief, bis die Ruder wirksam wurden. Nach wenigen Metern hob der Schleppzug ab und stieg auf bis zu 600 Meter über dem Platz. Der Pilot zog am gelben Ausklinkknopf, ein leichter Ruck, die Schleppmaschine tauchte nach links unten weg und der Segler kreiste nach rechts ein.

Jetzt war außer dem leisen Rauschen des Fahrtwinds nichts mehr zu hören. Wurde ein Aufwind gefunden, konnte man zügig in Kreisen steigen, andernfalls gab es einen gemächlichen Gleitflug zurück zum Platz. In jedem Fall war genug Zeit, die Erde aus einer ganz neuen Perspektive zu betrachten, die jetzt allerdings nach der wochenlangen Trockenheit eher wie eine Steppenlandschaft aussah.

Wie wenig gesunde Bäume da noch waren, zu viel Braun und unzählige Kahlschläge waren sofort sichtbar. Das machte nachdenklich. Kein Wunder, dass die Waldbrandgefahr extrem hoch war!

Anhand der Sieg und den gelben, zeltförmigen Dächern des Betzdorfer Busbahnhofs konnte man sich etwas orientieren, aber die Landmarken waren aus dieser Höhe doch ganz andersartig als am Boden. "Wo ist der Flugplatz?", fragte jetzt der Pilot seinen kleinen Fluggast. Keine Antwort oder die Gegenfrage: "Weißt Du es denn?" Na klar wusste er es, man könnte zwar auf jeder einigermaßen ebenen größeren Wiese problemlos landen, aber das galt es hier natürlich zu vermeiden.

In einer großen Schleife ging es zurück in die Platzrunde und in den Endanflug. Mit den sehr wirksamen Bremsklappen konnte man das Sinken und damit den Aufsetzpunkt genau steuern und kurz vor den Teilnehmern wieder zum Stillstand kommen. Es ging nahtlos weiter bis alle Teilnehmer "ihren" Flug gemacht hatten. Da wurde schon viel Begeisterung spürbar und die Kids erzählten sich gegenseitig von ihren Flugabenteuern.

Die SFC-Piloten und Helfer waren sicher, dass sich einige der Teilnehmer mit dem "Fliegervirus" infiziert hatten und dann eventuell mit 14 Jahren als Flugschüler wieder beim SFC auftauchen würden. (PM)


Mehr dazu:   Kinder & Jugend  
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