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Nachricht vom 11.09.2022    

Heupelzen feiert neues Bürgerhaus und neuen Ehrenbürger

Doppelt genäht hält besser: In einem „Aufwasch“ ist in Heupelzen groß gefeiert worden. Das schmucke neue, kleine aber feine Bürgerhaus inklusive Dorf-, Spiel- und Grillplatz wurde eingeweiht, parallel Friedhelm Adorf zum Ehrenbürger ernannt.

Treffen am neuen Dorftreff (von links): Fred Jüngerich, Dr. Peter Enders, Eleonore und Friedhelm Adorf, die beiden Beigeordneten Frank Eichelhardt und Dirk Weigand und Rainer Düngen. (Foto: vh)

Heupelzen. Die erste Bewährungsprobe hat das neue und schmucke Dorfgemeinschaftshaus in Heupelzen bereits bestanden: Am Samstag (10. September) wurde es ohne großes Brimborium eingeweiht. Zudem darf sich Friedhelm Adorf (79) nunmehr Ehrenbürger der Ortsgemeinde am Fuße des Beulskopfs, der höchsten Erhebung im Unterkreis Altenkirchen, nennen (erst der zweite überhaupt nach dem ehemaligen Ortsbürgermeister Pick). Duplizität der Ereignisse: Im Mai hatte bereits Adorfs Bruder Reinhold (87) den Titel „Ehrenbürger“ der Ortsgemeinde Weyerbusch-Hilkhausen verliehen bekommen. Heupelzens amtierender Ortschef Rainer Düngen blickte auf die siebenjährige Entstehungsgeschichte des neuen Dorftreffs, direkt an der nach wie vor nicht sanierten L 267 gelegen, zurück: „Die Idee wurde im Jahr 2015 geboren“, erinnerte er an den Startschuss. So nach und nach hätten sich die Überlegungen konkretisiert. Es folgten die Anerkennung als Schwerpunktgemeinde (2016), eine Dorfmoderation (2017) und schließlich die Fortschreibung des Dorferneuerungskonzeptes mit Planung des Bürgerhauses und des Dorfplatzes (2018). Der Abbruch des alten Spielplatzes, die Fällung einiger Fichten in Eigenregie und die finanzielle Zuweisung von 197.100 Euro aus dem Dorferneuerungsprogramm des Landes seien weitere markante Punkte gewesen.

Baubeginn im Mai 2020
„Im Mai 2020 wurde dann mit dem Bau begonnen“, fügte Düngen an. Im Dezember 2021 sei das Gebäude fertiggestellt worden (Gesamtkosten 394.000 Euro). Weitere 89.400 Euro habe das Land für die Verwirklichung des Dorfplatzes (finale Kosten 133.000 Euro) bereitgestellt. „Die Pflasterarbeiten wurden in Eigenregie erledigt. Danke dem Ersten Beigeordneten Frank Eichelhardt. Wenn man alles kann muss man schaffen“, berichtete er schmunzelnd, „die Gesamtkosten belaufen sich somit auf 527.000 Euro. Vom Land haben wir inklusive für die Dorfmoderation 300.000 Euro erhalten. Ohne diese Förderung hätten wir es nicht bauen können.“ Die neue Heimstatt bietet 45 Sitzplätze (Düngen: „Genug für eine Gemeinde, deren Einwohnerzahl zwischen 250 und 260 schwankt“), und zehn Nachtfeiern sind pro Jahr erlaubt (Lärmschutz).

„Wunderschön gestaltetes Ensemble“
Landrat Dr. Peter Enders sprach von einem „wunderschön gestalteten Ensemble. Es ist ein Hingucker“. Die Ortsgemeinde habe bei der Realisierung Außenmaß bewiesen, den richtigen Weg gefunden. Er lobte gleichfalls das Engagement der Mitglieder des Gemeinderates in Sachen Eigenleistung, ein solches Projekt lebe von der Gemeinschaft und vom Miteinander. Zudem stelle es Heimatverbundenheit und Bodenständigkeit dar, „die Identität im ländlichen Raum ist sehr wichtig“, ergänzte Enders. „Es war eine richtige Entscheidung, was die Größe und den Platz betrifft“, meinte der Bürgermeister der Verbandsgemeinde Altenkirchen-Weyerbusch, Fred Jüngerich. Er sei froh, dass die Ortsgemeinde diesen Schritt gegangen und der in die nächsten Jahrzehnte gedacht sei. Wolfgang Eichelhardt, der Ortsbürgermeister von Busenhausen, drückte als Sprecher der Nachbargemeinden den Wunsch aus, dass das neue Bürgerhaus „für alle Heupelzer Bürger ein Ort der Begegnung und des Miteinanders wird“. Heimatdichter Walter Ochsenbrücher erfreute mit zwei Werken in Mundart und aus eigener Feder.



Vor Weihnachten 2019
Als die Überlegungen für die Realisierung des neuen Dorfmittelpunktes schon weit fortgeschritten waren, nämlich kurz vor Weihnachten 2019, stellte der Ortsgemeinderat mit seinem Votum schon die Weiche, das auf vielen Ebenen gezeigte Engagement eines Bürgers besonders herauszustellen. Rund zweieinhalb Jahre später überreichte Düngen nun die Urkunde, die Friedhelm Adorf bescheinigt, Ehrenbürger von Heupelzen zu sein. Das Wirken des noch 79-Jährigen lässt sich nur schwerlich an den Fingern zweier Hände festmachen (Auszug): 40 Jahre Mitglied im Ortsgemeinderat (25 Jahre als Erster bzw. Zweiter Beigeordneter), 30 Jahr Vorsitzender des MGV Beul-Heupelzen, ehrenamtlicher Richter am Sozialgericht Koblenz, Presbyter, Obermeister der Kfz-Innung, Regional- und Bezirksbeirat der AOK… „So einen wie Dich hatten wir in Heupelzen wirklich noch nicht“, bekundete Düngen und spielte in einem Atemzug auf die sportlichen Meriten an, die Adorf alljährlich als Seniorenleichtathlet mit unzähligen Weltmeister- und Europameistertiteln sowie deutschen Meisterschaften verbucht: „Du machst Werbung für unser Dorf. Du bist weltweit unterwegs und sorgst so dafür, dass man Heupelzen nicht vergisst.“ Zurückblickend erinnerte Düngen an das Jahr 1986 und an das „von Dir mit initiierte“ Meilerfest, das zuschauertechnisch alle Vorstellungen gesprengt hatte. „Ohne Dein Engagement damals stünde der Raiffeisenturm nicht da. Du bist ein sehr tatkräftiger Mann, der anpackt.“ Enders weitete als Lob aus: „Die Familie Adorf steht für Engagement in der Heimat, und solch ein Engagement bringt man freiwillig.“

„Ehrenbürger des Westerwaldes“
„Für mich bist Du der Ehrenbürger des Westerwaldes“, charakterisierte Jüngerich den Ausgezeichneten und rekapitulierte in wenigen Wochen Adorfs beruflichen Start im Jahr 1967 als Schmiedemeister mit dem Verkauf von Melkmaschinen, den Wechsel der Branche hin zu Autos, den geschäftlichen Umzug nach Altenkirchen im Jahr 1989 und der schließlich entdeckten Liebe für die Leichtathletik. „Die Erfolge im Seniorensport sind gigantisch gut. Du bist als ,Macher und Beißer' - nicht negativ gemeint - über all die Jahrzehnte und im Grund weltweit bekannt“, äußerte Jüngerich. Adorf selbst sprach von einer komischen Geschichte“, denn er habe sich gefragt, ob diese Auszeichnung nicht übertrieben sei. So schien er indes zu der Antwort gekommen zu sein, nicht dagegen zu opponieren. Er bevorzuge schnelle Entscheidungen, die man aber nicht allen recht machen könne. Für ihn zähle, dass er möglichst viele Menschen mitnehmen, auf seine Seite bringen, aber nicht alle begeistern könne. Vor allem an Ochsenbrücher gerichtet, meinte er (obwohl in der weiten Welt unterwegs, in der hin und wieder Konversationsprobleme auftauchen, die seine Gattin Eleonore löst): „Ich spreche Heupelzer Platt, so, wie Walter mich das gelehrt hat. Mit Heupelzer Platt kommt man durch die Welt!“ (vh)


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