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Nachricht vom 06.10.2022    

Wissen: Sicherheits-Veranstaltung im Kulturwerk zeigte Betrugsmaschen auf

Von Katharina Behner

Zur Informations- und Sicherheitsveranstaltung „Sicherheit im Alltag“ hatten die Verbandsgemeinde Wissen und die Polizei als gemeinsame Kooperationspartner am Mittwoch (6. Oktober) ins Kulturwerk nach Wissen eingeladen. Seniorinnen und Senioren bekamen Informationen aus erster Hand zu den Maschen von Betrügern und erhielten Tips zur Abwehr.

Für "Sicherheit im Alltag“, v. l.: Carolin Blum (Polizeipräsidium Koblenz), Dieter Lichtenthäler (Weisser Ring), PHK Wolfgang Gerhardus (Polizeiwache Wissen), Markus Sander (Leiter KI Betzdorf), PHK Ralf Thomas (SB 15, Polizeipräsidium Koblenz), Marcus Franke (Leiter PI Betzdorf), Rainer Greb (Leiter Polizeiwache Wissen), Michael Heinze (Ordnungsamt Wissen), Marco de Nichilo (Leiter OA Wissen), Sabine Moll (stellvertretende Leiterin OA Wissen) und Berno Neuhoff. (Foto: Verwaltung)

Wissen. Für die Verbandsgemeinde Wissen war dies die erste Präventions-Veranstaltung in dieser Form, nachdem die Kooperationsarbeit zwischen der Verbandsgemeinde und der Polizei Ende 2021 noch intensiver aufgenommen wurde. Wir berichteten hier. Eingeladen waren Senioren aus der ganzen Verbandsgemeinde, um sich rund um das Thema "Sicherheit im Alltag“ und "Ältere Menschen werden Opfer von Straftaten“ zu informieren. Denn häufig seien es gerade sie, die Opfer verschiedenster Strafdelikte werden. Bürgermeister Berno Neuhoff, begrüßte die Gäste mit den Worten "Sicherheit ist uns in der Verbandsgemeinde absolut wichtig“. Neben den rund 50 anwesenden Senioren waren Vertreter des Ordnungsamtes, der Polizei und weiterer Organisationen gekommen.

Eine Gemeinsamkeit: Es wird nie ein Name genannt
Mit welchen Taktiken Betrüger vorgehen, wurde seitens der Polizei von Marcus Franke, Leiter der Polizeiinspektion Betzdorf und Markus Sander, Leiter der Kriminalinspektion Betzdorf sowie dem stellvertretenden Leiter des Sachbereichs 15 des Polizeipräsidiums Koblenz, Ralf Thomas vorgestellt. Anschaulich wurden den Zuhörern mittels Leinwandpräsentation verschiedene Enkeltricks oder Callcenter-Betrugsfälle aufgezeigt. Dazu gab es viele hilfreiche Tipps von den Fachleuten. So werden Menschen etwa in eine besondere Ausnahmesituation und Schock versetzt, indem Anrufer behaupten, sie hätten das Enkelkind tot gefahren und benötigen nun eine Kaution. Da die Angerufenen dann häufig mit ihnen bekannten Namen antworten, ist den Betrügern Tür und Tor geöffnet. Denn mit genau diesen genannten Namen können die Gauner "weiterarbeiten“. Nach deren krimineller Überzeugungsarbeit folge am Ende die Überreichung von einer hohen Summe Geld an die vermeintlichen Polizisten oder sogar Richter.



Solch eine Masche ist jedoch nur eine Form der vielen angewandten "Enkeltricks“. Alle diese Fälle hätten jedoch ein Merkmal gemeinsam: Die Anrufer oder Absender der Nachrichten (etwa auch per WhatApp) nennen nie ihren Namen, so die Fachleute. Genau hier wurde ein besonders hilfreicher Hinweis zum Handeln genannt: Sinnvoll sei es, immer nach dem Geburtsdatum zu fragen oder einen unbekannten Namen, statt den richtigen, etwa des Enkels oder der Enkelin zu nennen. Sobald es um Geld und Vermögen geht, so Ralf Thomas müsse es "Klick“ machen, um sodann sofort die Polizei zu informieren.

Erfolgreich durch Ausübung eines enormen psychologischen Drucks
Thomas nannte auch Zahlen: Im Kreis Altenkirchen seien zwar eine Vielzahl von Delikten abgewehrt worden (113 von 116). Doch bei Dreien seien die Betrüger erfolgreich gewesen. Dies sei nicht zuletzt auf die die Ausübung eines enormen psychologischen Drucks und bester Organisation seitens der Betrüger zurück zu führen. Vorgestellt wurde auch das Projekt "Seniorensicherheitsberater“. Engagierte Menschen erhalten eine entsprechende Ausbildung, um in ihrem unmittelbaren Umfeld als Sicherheitsberater zur Verfügung zu stehen. Eine von ihnen ist die ehrenamtlich tätige Gerda Becker aus Wissen, die mit ihren Informationen rund um die Sicherheit auf offene Ohren der Menschen stößt. Wer Interesse hat, ebenfalls als Sicherheitsberater/in tätig zu werden, kann sich mit der Ehrenamtskoordinatorin Agnes Brück vom Seniorenbüro der Kreisverwaltung unter 02681/81-2086 in Verbindung setzen.

Neben Informationsmaterial der Polizei wurden zudem Broschüren rund um das Thema Sicherheit vom Vorsitzenden des Weißen Rings Altenkirchen, Dieter Lichtenthäler an die Senioren verteilt. Auch Aufsteller, die neben das Telefon gestellt werden können. Dies, um sich dort etwa zur schnellen Reaktion unbekannte Namen für den Fall des Falles eintragen zu können. (KathaBe)





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