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Pressemitteilung vom 12.01.2023    

Robotische Urologie verzeichnet Erfolgsbilanz: 1000. OP erfolgreich gemeistert

Als das Siegener Diakonie Klinikum 2018 in den Hightech-OP-Roboter "da Vinci X" investierte, war dies eine richtungsweisende Entscheidung. Vor allem für die urologische Abteilung am "Jung-Stilling", die seitdem über ideale Bedingungen verfügt, um auch komplexe chirurgische Eingriffe an Prostata, Blase, Harnwegen und Niere minimalinvasiv durchführen zu können.

In der urologischen Abteilung des Siegener Diakonie Klinikums kommt seit etwa vier Jahren ein Hightech-OP-Roboter zum Einsatz. Jetzt konnte das Team unter der Leitung von Chefarzt Mahmoud Farzat die 1000. Operation erfolgreich durchführen. (Foto: Diakonie in Südwestfalen)

Siegen. Fast folgerichtig ist die Abteilung in den vergangenen gut vier Jahren nicht nur immer weiter ausgebaut worden, sondern verzeichnet seither stetig steigende Zahlen: Jetzt wurde die Schallmauer von bislang robotergestützten 1000 OPs durchbrochen.

„Für uns ist das ein echter Meilenstein“, sagt Mahmoud Farzat. Er ist seit gut einem Jahr Chefarzt der Robotischen Urologie am Diakonie Klinikum, hat aber auch schon zuvor die Entwicklung der Fachabteilung maßgeblich vorangetrieben. Die Zahlen sprechen dabei eine deutliche Sprache: Wurden im ersten Jahr noch rund 150 Eingriffe durchgeführt, waren es im abgelaufenen Jahr nun in etwa doppelt so viele, nämlich 318. Dies liegt nicht zuletzt daran, dass sich die Bandbreite an Operationen, die das Team der Urologie mit dem Roboter-System leisten kann, stetig vergrößert hat, sagt Farzat: „Mit Ausnahme von Nierentransplantationen bieten wir das gesamte Spektrum an.“

Von den nun 1000 OPs wurde mehr als jede Zweite, genauer gesagt 634, an der Prostata vorgenommen – und das mit hoher Erfolgsquote: So ist es dem Team um Farzat unter Einsatz der roboterassistierten Technik gelungen, 94 Prozent der Patienten mit Prostatakrebs tumorfrei zu operieren. Damit bewege man sich, so Farzat, im nationalen Vergleich auf absolutem Spitzenniveau. In etwa der Hälfte der Fälle habe es sich dabei um lokal bereits fortgeschrittene Karzinome gehandelt, das heißt um Tumore, die auch außerhalb der Prostata wachsen. Ähnlich hoch sind die Erfolgsaussichten bei den Nieren-OPs – sie sind mit knapp 200 die zweithäufigsten in der Statistik. „Auch hier konnten wir in mehr als 90 Prozent der Eingriffe die Tumore entfernen und das Organ erhalten“, sagt Farzat.

Vor zweieinhalb Jahren wurde mithilfe des da-Vinci-Roboters erstmals eine Entfernung der Harnblase mit anschließender interkorporaler Urinableitung durch den Dünndarm durchgeführt. Dabei wird eine sogenannte interkorporale Neoblase aus Dünndarm geformt. Inzwischen hat das Team der urologischen Abteilung auch bereits mehr als 100 dieser komplexen Operationen gemeistert. Die übrigen knapp 100 Eingriffe betrafen nicht-tumorbedingte Erkrankungen, etwa die Rekonstruktion bei organischen Anomalien oder Perforationen.



Der vierarmige OP-Roboter ermöglicht es den Ärzten, besonders präzise zu operieren. Von einer Konsole aus können Chirurgen über eine dreidimensionale Kamera die Instrumente millimetergenau steuern und mithilfe einer nur acht Millimeter großen Hand auch filigranste Schnitte sicher, präzise und zitterfrei setzen. Ob bei Eingriffen an Prostata, Nieren, Harnwegen oder Blase: Für die Patienten ergeben sich dadurch etliche Vorteile: weniger Komplikationen, weniger Blutverlust, weniger Schmerzen, eine schnellere Heilung. „Auch Kontinenz und Erektionsfähigkeit bleiben in der Regel erhalten“, erläutert Farzat. Dank des schonenden Verfahrens reduziere sich für die Patienten zudem die Aufenthaltsdauer im Krankenhaus. Die meisten Patienten könnten bereits nach einigen Tagen entlassen werden.

Mittlerweile werden die roboterassistierten Eingriffe vermehrt von Patienten und Zuweisern nachgefragt – „und das über die Region hinaus“, sagt Farzat. Der Einzugsbereich im Dreiländereck erstrecke sich weit bis ins benachbarte Hessen und nach Rheinland-Pfalz hinein. Parallel zum OP-Alltag arbeite man weiter daran, sich kontinuierlich zu verbessern, betont der Chefarzt abschließend – sei es intern durch Aus- und Weiterbildung des Personals, aber auch extern durch Teilnahme an nationalen und internationalen Studien sowie den wissenschaftlichen Austausch mit universitären Einrichtungen. (PM)



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