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Nachricht vom 01.03.2023    

Psychosen – Arten, Symptome und Therapiemöglichkeiten

Während der Begriff Psychose allgemein sehr geläufig ist, wissen jedoch die wenigsten, wobei es sich dabei genau handelt. Die „eine Psychose“ gibt es nicht, vielmehr gibt es ein breites Spektrum, welches unter psychotischen Störungen zusammengefasst werden. Für Betroffene ist es wichtig, möglichst schnell eine Therapie zu beginnen, je früher eine Psychose erkannt wird, desto besser sind die Heilungschancen. Doch was genau ist eine Psychose, wie macht sich eine solche Störung bemerkbar und welche Therapiemöglichkeiten stehen zur Verfügung?

Foto Quelle: pixabay.com / whoismargot

Definition
Unter dem Sammelbegriff Psychose versteht man verschiedene schwere psychische Störungen, die mit einer veränderten Wahrnehmung des Ichs und / oder der Umwelt von Betroffenen einhergehen. Das Wort Psychose geht dabei auf das altgriechische „psychē“ (Seele, Geist) und -osis (Zustand) zurück, bezeichnet also eine Störung des (normalen) Geisteszustands.

Das Krankheitsbild von Psychosen ist sehr vielfältig, typisch sind etwa unbegründete Ängste, Wahnvorstellungen oder auch Halluzinationen. Allgemein unterscheidet man zwischen primären Psychosen, bei denen sich die Ursache nicht feststellen lässt und sekundären Psychosen, welche eine Folge einer organischen oder nicht organischen Ursache sein kann.

Zu den am häufigsten diagnostizierten nicht-organischen, also primären Psychosen, zählt die Schizophrenie. Weiterhin werden die folgenden Störungen unter den primären Psychosen zusammengefasst:

– schizoaktive Störungen
– anhaltende wahnhafte Störungen
– Akute vorübergehende psychotische Störung
– schizotypische Störungen

Wenn Psychosen eine organische Ursache zugrunde liegt, sind dies sehr häufig:

– Hirntumore
– Hormonstörungen
– Infektionen
– Medikamenten- / Drogenmissbrauch
– neurologische Erkrankungen
– Schädelhirntraumata
– schwere Stoffwechselstörungen

Nicht-organische Ursachen einer sekundären Psychose können durch folgende Ursachen ausgelöst werden:

– genetische Veranlagung
– Störungen der Neurotransmission (Kommunikation der Nervenzellen über Synapsen)
– psychosoziale Faktoren (soziales Umfeld / Familie)

Symptome und Frühwarnzeichen
Nur etwa drei Prozent der Bevölkerung erkrankt im Verlauf des Lebens an einer Psychose. Zwar kann das auch im Erwachsenen und hohen Alter passieren, in der Regel sind aber Kinder und junge Erwachsene von einer solchen Erkrankung betroffen. Eine Psychose kann sich in unterschiedlichsten Symptomen ausdrücken, etwa:

– Wahnvorstellungen
– Halluzinationen / hören von Stimmen
– gestörte / veränderte Sinneswahrnehmung
– Denkstörungen
– wirre Vorstellungen und Überzeugungen
– Verfolgungswahn
– starke Konzentrationsprobleme
– Ängste

Häufig können bereits vor Ausbruch der Erkrankung bestimmte Frühwarnzeichen beobachtet werden. Dazu zählen beispielsweise:

– innere Unruhe
– Konzentrations- / Aufmerksamkeitsdefizite
– plötzlicher Leistungsabfall
– sozialer Rückzug
– verringerte Lebensfreude
– Verstimmungen / Depressionen

Derartige Frühwarnzeichen sollten in jedem Fall ernst genommen, und von einem Facharzt untersucht werden. Je früher eine Psychose oder eine sich anbahnende Psychose bemerkt wird, desto besser lässt sie sich behandeln. Folgender Link führt zu weiterführenden Informationen über Ursachen und Symptome einer Psychose.

Behandlungsmöglichkeiten und Therapieansätze
Im Gegensatz zu noch vor einigen Jahrzehnten ist die Behandlung einer Psychose heute in den meisten Fällen sehr effektiv und zielführend. Chronische Krankheitsverläufe, bei denen sich der Zustand davon Betroffenen stetig verschlechtert, sind heute außergewöhnlich. Grund dafür ist auch, dass psychotische Störungen längst kein Tabuthema mehr sind und Betroffene sowie Angehörige schnell professionelle Hilfe erhalten, wenn diese benötigt wird. Es gibt eine ganze Reihe an Therapien, die bei der Behandlung von Psychosen gute Ergebnisse liefern. Neben einer vollständigen Psychotherapie können vorwiegend folgende Therapien und Übungen ergänzend eingesetzt werden:

– Achtsamkeitsübungen
– Bewegungstherapie / Physiotherapie
– Entspannungsverfahren
– Fachpflege
– kognitives Training
– Körper- und wahrnehmungsorientierte Therapien
– Kreativtherapie / Ergotherapie
– Lichttherapie
– Pharmakotherapie

Welche Therapieansätze jeweils den meisten Erfolg versprechen, ist neben der Ausprägung der psychotischen Störung auch von den individuellen Ausgangsvoraussetzungen abhängig. Da jede Psychose auch höchst unterschiedlich niederschlägt, ist immer eine individuelle Betrachtung notwendig, um die passende Therapie zu finden.

In der Regel wird begleitend auch eine medikamentöse Behandlung, mit sogenannten Antipsychotika durchgeführt, insbesondere bei der akuten Behandlung schwerer Psychosen und im Zuge einer Rückfallprophylaxe. Die Psychotherapie zielt im Allgemeinen darauf ab, dem Betroffenen den Umgang mit seiner Störung näherzubringen, ähnlich, wie auch Diabetes-Patienten lernen müssen, mit ihrer Erkrankung umzugehen. Die ergänzenden Übungen und Therapien unterstützen darüber hinaus einzelne Teilaspekte und werden vor allem im Rahmen einer Wiedereingliederung am Arbeitsplatz oder Ähnlichem angewendet.

Was können Angehörige tun?
Ohne eine professionelle Therapie ist es nicht möglich, die Symptome zu lindern bzw. die Störung in den Griff zu bekommen. Jeder Psychose liegt eine individuelle Ursache zugrunde und auch der Verlauf einer solchen Störung ist immer Einzelfall-abhängig.

Sowohl für Betroffene als auch für Angehörige ist eine Psychose sehr herausfordernd und belastend. Grundsätzlich sollten Angehörige Betroffene bei der Behandlung unterstützen und dazu ermutigen. Es ist ratsam, sich in diesem Zusammenhang professionell beraten zu lassen und entsprechende Hilfsangebote für Angehörige anzunehmen, bei welchen der richtige Umgang vermittelt wird. Wichtig ist primär, dass sich Angehörige nicht überfordern und Betroffene keinesfalls unter Druck setzen. (prm)

Autorin: Bettina Salarno



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