Werbung

Nachricht vom 21.03.2023    

Rathausneubau in Wissen: Erster Spatenstich im Sommer

Von Katharina Behner

Nach rund 20 Jahren Diskussionen rund um ein neues Rathaus in Wissen soll es nun im Laufe des Sommers losgehen. Für die jetzt anstehende Ausschreibung der Rohbauarbeiten inklusive Aufzug stimmte der Wissener Verbandsgemeinderat einhellig am Montag (20. März). Zuvor hatte das Büro Heimspiel Architekten den aktuellen Planungsstand dargelegt.

Die Planungen zum Rathaus wurden derweil in ein virtuelles 3D-Modell übertragen, welches die Prüfung von Planungskonflikten und Bauteilkollisionen erleichtert. (Quelle: Heimspiel Architekten)

Wissen. Einstimmig machte der Wissener Verbandsgemeinderat auf seiner jüngsten Sitzung den Weg frei zur europaweiten Ausschreibung für die Rohbauarbeiten inklusive des Gewerks "Aufzug" für das neue Rathaus. Nach Abschluss der Ausführungsplanungen ist die Ausschreibung für April vorgesehen. Sodann können nach Vorlage der Angebote die Auswertung und im Anschluss die Vergabe erfolgen. Zielsetzung hier ist der Juli. Entsprechend ist noch in den Sommermonaten mit dem Baubeginn zu rechnen.

Seit November 2022 wurde in der Projektgruppe Rathaus mit der konkreten Ausführungsplanung begonnen. Wir berichteten hier. Derweil sind die Planungen weit vorangeschritten. Nach der Bewilligung der Landesförderung in Höhe von 3,568 Millionen Euro liegt auch die Baugenehmigung seit Anfang des Jahres vor und zur besseren Prüfbarkeit verschiedener Aspekte wurde die Planung inzwischen in ein virtuelles 3-D-Modell übertragen.

Kaum Veränderungen in der vorangegangenen Planungen
Wie Marc Matzken vom Planungsbüro Heimspiel Architekten aus Münster und für die Objektplanung zuständig im Verlauf der Sitzung erläuterte, habe sich der Entwurf gegenüber dem zuletzt vorliegenden kaum verändert. Das zeige, das Konzept sei schon damals tragfähig gewesen. Zudem seien die Planungen sehr zügig und strukturiert vorangegangen. Dem Dank von Neuhoff für die gute Zusammenarbeit aller Akteure der Projektgruppe Rathaus inklusive der zuständigen Gremien, schloss sich auch Matzken an. "Das war ein sehr schneller Planungsprozess", hob Neuhoff hervor. Nach 20 Jahren der Diskussion habe man in eineinhalb Jahren neu konstruiert, Anträge gestellt und das Projekt nach vorne gebracht. Mit dem einstimmigen Beschluss werde zudem deutlich, dass die Verbandsgemeinde zusammen stehe.

Ebenfalls stellte Neuhoff nochmals die Alternativlosigkeit des Rathaus-Neubaus heraus, um den Ansprüchen an eine heutige Verwaltung mit entsprechender Bürgernähe mit "Vollsortiment" zukunftsfähig gerecht zu werden. Hier seien allein Digitalisierung, Barrierefreiheit und energetische Aspekte genannt. Der Neubau stelle sich dabei als die wirtschaftlichste Lösung dar. Zwar seien die Kosten für den Neubau eine hohe Belastung - eine Sanierung des bisherigen und fast 70 Jahre alten Gebäudes allerdings vollkommen unwirtschaftlich. Dem schloss sich Matzken an. Das neue Rathaus werde ein "sehr angemessenes Haus".



Wirtschaftliche Folgekosten im Blick - Baubereich in Vorbereitung
Das Sockelgeschoss und die Treppenhäuser sollen in Betonbauweise errichtet werden, wobei sich das Gebäude in die vorhandene Topografie gut einfügt. Die Bürobereiche ordnen sich in Holz-Hybridkonstruktion in der kompakten Gestaltung des Rathauses windmühlenartig herum an. Eine gestalterische Änderung gab es im Bereich der Oberlichter über dem Treppenhaus, die mit günstigeren Standardbauteilen und durch kleinere Flächen mit geringeren Betriebskosten einhergehen. Ebenso wird im Bereich der Lüftungsanlage an Investitions- und Betriebskosten gespart. Durch die zu öffnenden Holz-Metall-Fenster wird in den Büros auf eine Lüftungsanlage verzichtet. Lediglich in Räumen ohne natürliche Belüftungsmöglichkeit (Treppenhauskern und vorgesetztes Multifunktionsgebäude) soll diese eingebaut werden.

Die Beheizung erfolgt über Erdwärme. Diese Technik kann im Sommer auch genutzt werden, um die Räume zu kühlen. Unterstützt wird der Effekt durch die Lüftungsanlage, die während der Nacht warme Luft aus dem Treppenhaus und dem Multifunktionsbereich abtransportiert. Dies spart eine aufwendige Vollklimatisierung. Insgesamt sei das neue Rathaus angemessen und nicht zu groß geplant. Matzken zeigte zudem geringe Lebenszykluskosten, die unter anderem durch die wartungsarme Bauweise und einen hohen Vorfertigkeitsgrad der Elemente entstehe. Auch wurde stark auf wirtschaftliche Folgekosten geachtet, bestätigten Matzke als auch Bürgermeister Neuhoff. Für die Rohbauarbeiten liegen die kalkulierten Kosten bei rund 1,746 Millionen Euro und für den Aufzug bei rund 47.100 Euro.

Weiterhin stimmte der Rat der Änderung der Hauptsatzung der Verbandsgemeinde zu. Im Sinne einer zügigen Auftragsvergabe und eines schnellen Baufortschrittes sollen die Auftragsvergaben für das Projekt "Neubau des Rathauses" durch den Bürgermeister im Einvernehmen mit der Projektgruppe an den wirtschaftlichsten Bieter erfolgen.

Zur Vorbereitung des Baubereiches wurden bereits Mitte Februar Grünflächen auf dem Rathausparkplatz gerodet und der vorhandene Altkleidercontainer abgefahren. Ende April soll die vorhandene Trafostation durch die EAM verlegt werden. Sollte die nicht mehr in Betrieb befindliche WC-Anlage bis Baubeginn keine Nachnutzung oder einen Käufer gefunden haben, soll sie zusammen mit den alten Betongaragen abgerissen und entsorgt werden. (KathaBe)



Lesen Sie gerne und oft unsere Artikel? Dann helfen Sie uns und unterstützen Sie unsere journalistische Arbeit im Kreis Altenkirchen mit einer einmaligen Spende über PayPal oder einem monatlichen Unterstützer-Abo über unseren Partner Steady. Nur durch Ihre Mithilfe können wir weiterhin eine ausgiebige Berichterstattung garantieren. Vielen Dank! Mehr Infos.



Lokales: Wissen & Umgebung

Jetzt Fan der AK-Kurier.de Lokalausgabe Wissen auf Facebook werden!


Anmeldung zum AK-Kurier Newsletter


Mit unserem kostenlosen Newsletter erhalten Sie täglich einen Überblick über die aktuellen Nachrichten aus dem Kreis Altenkirchen.

» zur Anmeldung



Aktuelle Artikel aus Region


Abfallentsorgung: Werkausschuss vergibt weitere drei von fünf Losen an Remondis

Altenkirchen. Kurz und schmerzlos hat der Werkausschuss des Abfallwirtschaftsbetriebs (AWB) Kreis Altenkirchen in seiner ...

Brücke der Altenkirchener Umgehung: Fallen neue Verkehrszeichen auf?

Altenkirchen. Deutschlands Infrastruktur, die Straße und Schiene betrifft und nicht nur die, ächzt unter den immer größer ...

Amtsgericht Altenkirchen verhandelte: Lebensgefährtin mit dem Tode bedroht

Altenkirchen. Der 30-jährige Angeklagte aus der Verbandsgemeinde Wissen, soll im Februar 2023 laut Anklage der Staatsanwaltschaft ...

Herdorfer Wehr für Waldbrände gewappnet

Herdorf. Vegetationsbrände stellen eine zunehmende Herausforderung für die Einsatzkräfte der Feuerwehr dar. Bei vorherrschender ...

DJK Wissen-Selbach: Rhönradteam glänzte bei den Rheinland-Pfalz Meisterschaften

Wissen. Die Rheinland-Pfalz Meisterschaft zählt zu den drei Qualifikationswettkämpfen für den Deutschland-Cup - den Deutschen ...

Anhausen: Gelbgrüne Wolken schweben mysteriös durch den Wald

Anhausen. Mit dem Frühling beginnt auch der jährliche Pollenflug. In diesem Jahr allerdings scheint er besonders intensiv ...

Weitere Artikel


AKTUALISIERT: Unfall zwischen Oberlahr und Flammersfeld sorgte für Verkehrsbehinderungen

Oberlahr. Zwei Fahrzeuge, so die Polizei vor Ort, befuhren die Bundesstraße aus Richtung Flammersfeld kommend. Ein Seat Ibiza ...

Altenkirchen: Betrugsversuch durch Schockanruf

Altenkirchen. Noch bevor die übliche Geldforderung zur Abwendung einer angeblichen Haftstrafe gestellt werden konnte, wurde ...

Auf dem Rastplatz Epgert brannte ein Fahrzeug: Feuerwehren verhinderten Schlimmeres

Krunkel/Epgert. Von einem zuerst eintreffenden Rettungswagen wurde der Brand bestätigt. So wussten die Einsatzkräfte bereits ...

Finanzamt Altenkirchen-Hachenburg: Steuereinnahmen sprudelten 2022 erneut

Altenkirchen-Hachenburg. Dreimal hatte die Corona-Pandemie dem Finanzamt Altenkirchen-Hachenburg einen Strich durch die Rechnung ...

NIMAK weiter auf Expansionskurs - Innovationsführer empfängt Bürgermeister Berno Neuhoff

Wissen. Bei NIMAK wird im Einschichtbetrieb das komplette Produktprogramm gefertigt: von den bekannten Roboterschweißzangen ...

Heimatarchiv in neuen Händen: Horst Moog übergibt Sammlung aus mehreren Tausend Bildern

Hamm. Zwei eigens angeschaffte abschließbare Stahlschränke beherbergen schon 18 dicke Leitz-Ordner, in die Horst Moog alte ...

Werbung