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Wirtschaft | Gastartikel


Nachricht vom 25.03.2023    

Tourismus-Update Indien: Neuigkeiten und Trends

Indien ist als Reiseziel nicht länger ein Land, in das es hauptsächlich Abenteurer, Individualreisende und spirituell Suchende verschlägt, sondern es mausert sich zu einem touristischen Reiseziel, in dem sich auch Touristen, die im Urlaub eine gut ausgebaute touristische Infrastruktur bevorzugen, wohlfühlen können. Die indische Gesellschaft, mit ihrem traditionell starken Dienstleistungssektor, hat das klare Ziel, es den bereits erfolgreichen ostasiatischen "Tigerstaaten", von denen besonders Thailand touristisch ausgezeichnet entwickelt ist, gleichzutun. Es beginnt schon mit dem Visum: Die Zeiten, in denen man in den Wochen oder Monaten vor einer geplanten Reise zu einer der indischen Botschaften oder Konsulate in Deutschland pilgern musste, sind vorbei. Heute dauert es etwa zehn Minuten, einen e-Visum Antrag für Indien auszufüllen und das wird bequem zu Hause erledigt.

Foto Quelle: pixabay.com / murtaza_ali

Die indische Regierung hat ihr Vorhaben, den Tourismus als eine der Hauptsäulen der Wirtschaft professionell zu fördern, schon vor der Pandemie zielstrebig verfolgt und nach den Einreiseverboten während der Pandemie wird der eingeschlagene Weg jetzt konsequent fortgesetzt.

Der Tourismus ist einer der Säulen des geplanten indischen Wirtschaftswunders
Armut war gestern. Das moderne Indien mit seiner Bevölkerung von 1,5 Milliarden Menschen profitiert von seinem konsequent reformierten und modernisierten Bildungssystem und stellt ausländischen Firmen gut ausgebildete Fachkräfte zur Verfügung, die, wie etwa indische IT-Experten oder Programmierer, für rund ein Zehntel des Lohns ihrer nordamerikanischen oder europäischen Kollegen arbeiten. "Outsourcing" ist der profitable Trend für internationale IT-Unternehmen und oft sind es hervorragend geschulte, motivierte und vor allem preiswerte indische Kräfte, die den Zuschlag bekommen. Das hat Folgen: Der Internationale Währungsfonds prognostiziert, dass sich das durchschnittliche Jahreseinkommen für Inder bis zum Jahr 2030 auf 4700 USD mehr als verdoppeln wird. Elektronik, Industrie und Dienstleistung sind die Hauptwachstumssektoren. Das WTTC (World Travel & Tourism Council) glaubt, dass das indische Bruttosozialprodukt in den nächsten vier Jahren allein durch den Tourismus über 500 Milliarden Dollar wächst. Im selben Zeitraum werden etwa 53 Millionen Arbeitsplätze in der Reisebranche entstehen.

Modernisierung der Gesellschaft wirkt sich positiv aus
Indien ist dabei, die Armut zu überwinden und ein international anerkannter Player zu werden. Kultureller, politischer oder sportlicher Austausch auf der obersten internationalen Ebene ist nicht mehr die Ausnahme, sondern eher die Regel. Von diesen positiven Entwicklungen soll auch der Tourismus profitieren. Qualitativ hochwertige Angebote werden von der indischen Regierung aktiv durch Subventionen unterstützt. Die touristische Infrastruktur in und um die rund 1000 Nationalparks, Naturschutzgebiete und Wildreservate und die 40 UNESCO Weltkulturerbestätten wird beständig modernisiert und auf einen international hohen Standard gebracht. Die Zahlen beweisen, dass dieses Programm erfolgreich ist: So wird für 2023 ein Umsatz von 18 Milliarden Euro in der Reisebranche erwartet. Das größte Marktsegment ist "Pauschalurlaub" und über 40 Millionen Hotelgäste werden 7,5 Milliarden Euro ausgeben.

Indischer Dienstleistungssektor ist traditionell stark
Der traditionell weitverbreitete Hinduismus mit seinen vielen Göttern hat die Inder zu einem der freundlichsten und tolerantesten Völker der Welt gemacht. Fast 700 Volksgruppen mit 179 Sprachen, 544 Dialekten und immensen kulturellen Unterschieden lebten 5 Jahrtausende lang überwiegend friedlich zusammen, wenn man sie dann ließ. Ähnlich tolerant verhalten sich die Inder auch gegenüber den vielen Kulturen und Individuen, die über den Tourismus ins Land kommen. Der starke Dienstleistungssektor in Indien ist nicht zuletzt durch diese indische Eigenart so erfolgreich geworden.

Was bietet Indien?
Indien ist flächenmäßig das siebtgrößte Land der Erde. Die Geografie wechselt von den Höhen des Himalaja in Norden bis zu den Sümpfen Keralas im Süden. Dazwischen liegen rund 3000 Kilometer mit Steppen, Wüsten, Stromgebieten, Stränden, Inselgruppen, Gebirgen, mit zahlreichen Nationalparks und Wildschutzreservaten. Bewohnt von einer ebenso vielfältigen Völkerschar, mit verschiedenen Kulturen, gespickt mit kulturellen Schätzen, Tempeln, Forts, Städten und heiligen Kraftplätzen. Das Tadsch Mahal und das rote Fort in Agar sind nur die bekanntesten Beispiele.

Die Menschen sind das wahre Erlebnis
Vor diesem bunten Hintergrund sind es die Menschen, die Indien zu einem besonderen Urlaubserlebnis machen. Bekannte Gurus, wie Bhagwan, Maharishi Mahesh Yogi, Sadhguru oder Ravi Shankar haben Ashrams in Indien, die oft eine erstaunliche Menge an sinnsuchenden Westlern anziehen. Aber auch viele gewöhnliche Klöster oder Tempel sind bereit, Touristen nicht nur Führungen zu geben, sondern auch als Praktizierende aufzunehmen. Indien war schon immer ein Magnet für Menschen, die sich auf einer spirituellen Suche befanden und hat diese immer freundlich aufgenommen.

Auroville, eine Stadt im Süden Indiens, im Bundesstaat Tamil Nadu ist ein Beispiel dafür, wie eine Utopie, eine Stadt, die für Menschen aller Nationen offen sein sollte, einfach in, mit Billigung der indischen Regierung und unter Beteiligung der UNO in die Tat umgesetzt wurde. Heute leben dort 3500 Menschen aus 60 verschiedenen Nationen.

Gelebte Kultur als touristisches Konzept
Tatsächlich ist gelebte Kultur besonders für jüngere Touristen oft viel anziehender als Kultur aus historischen Zeiten. Ein Beispiel ist das Farbenfest Holi, welches jedes Jahr viele Touristen anzieht und sogar international gefeiert wird. Indische Gemeinden, Tourismusbehörden oder Eventveranstalter haben die Idee schon aufgegriffen, unter anderem auch in deutschen Städten. Das bunte Farbenspektakel ist ein ausgelassenes Fest, mit dem die Inder den Sieg des Gottes Vishnu über die Dämonin Holika feiern. Ähnliche lokale Festivitäten findet der interessierte Tourist in Indien fast täglich. Der riesige Subkontinent wird noch sehr lange ein wildes und raues Land unter der tropischen Sonne bleiben. Es sind die Menschen, die Indien so besonders machen. (prm)

Autorin: Bettina Salarno



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