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Pressemitteilung vom 27.07.2023    

Große Herausforderungen warten: Kreisbauernverband Altenkirchen wird 75 Jahre alt

Der Kreisbauernverband Altenkirchen feierte sein 75-jähriges Bestehen mit einer Festveranstaltung im Mittelhofer Ortsteil Steckenstein. In allen Reden wurde deutlich, dass die Landwirtschaft großen Herausforderungen entgegen sieht, diese aber zum Nutzen aller zu bewältigen gedenkt.

Es war ein schönes Fest im Mittelhofer Ortsteil Steckenstein zum 75-jährigen Jubiläum des Kreisbauernverbands Altenkirchen. (Fotos: Bernhard Theis)

Kreis Altenkirchen/Mittelhof. Nach dem Auftakt in Gestalt einiger Liedvorträge des MGV "Glück Auf" Steckenstein freute sich der aktuelle Bauernverbandsvorsitzende Josef Schwan aus Wissen/Niederhombach über die mehr als 200 Gäste auf dem Hof der Familie Cordes in Steckenstein: "Schön, dass so ein großes Interesse an unserer Arbeit besteht!" Schwan hatte zum Jubiläum des Kreisbauernverbands innerhalb des Bauern- und Winzerverbands Rheinland-Nassau dessen Geschichte sehr ausführlich aufgearbeitet und trug dann die wesentlichen Erkenntnisse vor.

Demnach war im September 1947 Landwirt August Höfer aus Elbergrund/Dorn zum Vorsitzenden des provisorischen Kreisbauernverbands gewählt worden. Nach gewissen Schwierigkeiten mit der Besatzungsmacht trat dann bei einer genehmigten Gründungsversammlung am 4. September 1948 in Altenkirchen Otto Schäfer aus Haderschen die Nachfolge Höfers an. Erster hauptamtlicher Geschäftsführer war der spätere Altenkirchener Bürgermeister Dr. Emil Haas, seit 2002 übt Markus Mille dieses Amt aus.

Aufschwung nach mageren Zeiten
Nach mageren Zeiten in der Anfangsphase ging es mit der Landwirtschaft schnell sowohl technisch als auch produktionsmäßig aufwärts, so Josef Schwan, der dem Kreisbauernverband seit nunmehr vier Jahren vorsteht. Inzwischen ändern sich die Rahmenbedingungen jedoch rapide. Der Umweltschutz fordert seinen Tribut, ausserdem locken woanders bessere Bezahlungen.

Zu Beginn zählte der Kreis Altenkirchen noch gut 6.000 landwirtschaftliche Betriebe, heute sind davon rund 400 übrig geblieben. Den Schwerpunkt bilden Milcherzeugung und Mutterkuhhaltung. Dazu kommt noch Qualitätsbraugerstenanbau. "Dies alles verlangt den betroffenen Familien viel ab", betonte Schwan und fügte an: "Ganz ohne Schmerzen geht es nicht immer vonstatten".

Wesentliche Grundlagen gehen verloren
Begrüßt werden konnte auch eine ganze Reihe von Ehrengästen auf dem Steckensteiner Hof. Susanne Schulze-Bockeloh beispielsweise, Vizevorsitzende des Deutschen Bauernverbands, sorgte sich in ihrer Rede darüber, dass die Tierhaltung als wesentliche Grundlage der Landwirtschaft in Gefahr gerate: "Der so wichtige Natur- und Artenschutz muss jedoch auch bezahlbar sein!" Als großes Problemfeld betrachtete sie den Verlust von Ackerflächen.



Ökonomierat Michael Horper, Präsident des Bauern- und Winzerverbands Rheinland-Nassau, äusserte ein großes Lob in Richtung des Jubiläumsverbands: "Sie können stolz auf Ihre Leistungen sein!" Im Namen der Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz gratulierte Heribert Metternich zum Jubiläum. "Der ländliche Raum kann nur im Verein mit der Landwirtschaft wachen und gedeihen", sagte Landrat Dr. Peter Enders in seiner Ansprache.

Christoph Strahlenbach als stellvertretender Vorsitzender des Kreisbauernverbands wies auf einen anderen Themenbereich hin: "Manche Menschen glauben offenbar, dass sie keine einheimischen Lebensmittel brauchen und alles importiert werden kann". Christian Cordes, der den Steckensteiner Betrieb von seinem Vater Franz übernommen hat, ging anschaulich auf die teils gravierenden Veränderungen im Lauf der letzten Jahrzehnte ein.

Besonders viel Zeit nahm sich Heimatforscher Konrad Schwan, ehedem Kreisbeigeordneter und Vorsitzender des Kreisheimatvereins. Vom Urknall aus, der offenbar hier in Steckenstein vor längerer Zeit seinen Anfang genommen hat, schlug er einen weiten Bogen über die Geschichte der Landwirtschaft bis in die Gegenwart. Einschlägiges Bildmaterial machte dies besonders deutlich.

Zu den Gratulanten zählten auch unter anderem die regen heimischen Landfrauen, was Josef Schwan sehr freute. Auch die Fotoausstellung von Horst Rolland über die Landwirtschaftsschule Wissen kam gut an. Nachbar Joachim Rödder lud zur Besichtigung seiner bestens bestückten Museumsscheune direkt neben dem Veranstaltungsort ein.

Da blieb dem Vorsitzenden nur übrig, sich bei allen Anwesenden, insbesonders der Familie Cordes, zu bedanken. Natürlich hatte der Kreisbauernverband nach so vielen Reden, die alle Aufmerksamkeit der Gäste forderten, für ein erstklassiges Festbankett gesorgt, womit die gelungene Jubiläumsveranstaltung im Steckensteiner Hof so langsam ihrem Ende entgegenging. (PM)



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