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Nachricht vom 17.11.2023    

25 ausgesetzte Kitten in wenigen Wochen - so viele wie noch nie

Von Katharina Kugelmeier

Die letzten Wochen waren hart für die Tierschützer von "Karibu - Hoffnung für Tiere e. V.", welche teilweise fast täglich mit ausgesetzten Kitten konfrontiert waren. 25 kleine Katzenbabys, die jüngsten gerade einmal zwei Wochen, wurden in der Region ausgesetzt. Eine Zahl, die alles der Vorjahre in den Schatten stellt.

Zwei der insgesamt 25 ausgesetzten Kitten. (Fotos: Karibu)

Breitscheidt. Bereits seit 2007 besteht der Tierschutzverein "Karibu - Hoffnung für Tiere e. V." in Breitscheidt. Was sich in diesem Jahr allerdings in den Verbandsgemeinden Altenkirchen, Hamm/Sieg und Flammersfeld abspielt, hat es so noch nicht gegeben. In nur wenigen Wochen nahmen die Tierschützer 25 ausgesetzte Kitten auf, die jüngsten Katzen waren gerade einmal etwa zwei Wochen alt. Ein Überleben ohne Versorgung ist in diesem Alter eine Frage weniger Stunden. Die Kitten waren dabei überall zu finden: in einer geschlossenen Einkaufstasche vor dem Gelände von Karibu, in Kisten in Ortschaften oder in Körben im Wald.

Auch wenn man immer wieder von ausgesetzten Kitten oder Tieren hört und liest, so sind die Tierschützer in diesem Jahr mit einem noch nie dagewesenen Ausmaß konfrontiert. Dass Kitten zur Vermittlung stehen oder auch bei den Tierschützern abgegeben werden, kommt durchaus vor. Pro Jahr handelt es sich dabei allerdings durchschnittlich um etwa zehn Kitten, die meisten werden abgegeben oder sind auch mal Jungtiere von wilden Katzen. Dass Kitten tatsächlich ausgesetzt werden, kommt sehr selten vor. In all den Jahren seit Gründung könne man diese Fälle an den Händen abzählen, so die Vorsitzende Kerstin Löbnitz. Die 25 ausgesetzten Tiere machen daher alle Beteiligten fassungslos.

Ungewollte Kitten müssen nicht sein
Das beste Mittel, ungewollten Kitten vorzubeugen, ist eine Kastration der Katzen und Kater. Und diese Möglichkeit gibt es für alle Tiere, egal ob in freier Wildbahn als wilde Streuner oder in einer Familie lebend. Wenn ein Katzenhalter finanziell absolut nicht in der Lage ist, die Kosten für den Eingriff aufzubringen, helfen die Tierschützer auch finanziell, damit es gar nicht erst zu ungewollten Kitten kommen kann. Und selbst für Streuner gibt es eine Lösung: Mit Lebendfallen, welche man kostenfrei bei Karibu leihen kann, können die Tiere eingefangen und ebenfalls kostenfrei kastriert werden. Die Kosten hierfür übernimmt der Verein und dieser wird bei finanziellen Engpässen aufgrund besonders vieler Kastrationen durch die Verbandsgemeinden unterstützt.



Sind die gefangenen Tiere besonders zutraulich, werden sie nach der Kastration vermittelt, sind sie absolut wilde Streuner, werden sie nach dem Eingriff entwurmt und wenn nötig behandelt und dann in ihrem gewohnten Terrain wieder in die Freiheit entlassen. Nur eben, ohne Nachkommen in die Welt setzen zu können. Sollte bei diesen Maßnahmen mal eine gechippte Katze dabei sein, wird der Halter ermittelt und kontaktiert.

Mindestens zwölf Kitten suchen noch ein Zuhause
Von den 25 Kitten konnten einige glücklicherweise schon vermittelt werden. Zwölf Kätzchen suchen allerdings noch ein Zuhause - sobald sie zu Kräften gekommen und kastriert worden sind. Die Tierschützer befürchten allerdings, dass es in den nächsten Wochen noch mehr werden, denn derzeit laufen wohl noch trächtige Katzen herum. "Bevor man die Tiere im Wald oder sonst wo aussetzt, sollten die Menschen sie bitte wenigstens vor Tierheimen oder Tierschutzvereinen aussetzen, damit die Kitten auch gefunden werden. Am besten auch einen anonymen Hinweis geben, damit die Tiere schnell gefunden und versorgt werden können", appelliert Löbnitz. Ein Kitten, welches in den Abendstunden vor Karibu ausgesetzt wurde, hatte Glück, dass ein Nachbar auf das herzzerreißende Miauen aufmerksam wurde und das Tier über Nacht im Warmen aufnahm.

Wer sich vorstellen kann, die Tierschützer zu unterstützen, kann dies entweder finanziell oder auch durch tatkräftige Unterstützung. Gerade Jungtiere, egal ob Katze, Hund oder auch mal Wildtiere, benötigen teilweise in den ersten Tagen eine Rund-um-die-Uhr-Betreuung und Aufzucht mit der Flasche. Ein Fulltime-Job, der Kraft, Ausdauer und Geduld benötigt. Wer sich so eine Aufgabe zuverlässig und zeitlich zutraut, kann sich gern bei Karibu melden. Kontaktmöglichkeiten und auch das Spendenkonto sowie Paypal-Link findet man unter https://karibu-hoffnungfuertiere.de. Eine Spendenquittung kann selbstverständlich ausgestellt werden.



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