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Nachricht vom 20.12.2023    

Altenkirchener Autorin Sonja Roos legt mit „Die Sonntagsschwestern“ neuen Roman vor

Das ist ein guter Rhythmus, den sich Sonja Roos inzwischen angewöhnt hat: Über den Daumen betrachtet legt die Altenkirchener Autorin pro Jahr einen neuen Roman vor. „Die Sonntagsschwestern“, erschienen bei Goldmann und inzwischen ihr fünftes Werk, ist im Buchhandel vorrätig – und damit gerade rechtzeitig vor dem Fest des Schenkens und Beschenktwerdens.

Sonja Roos legt mit „Die Sonntagsschwestern“ ihr fünftes Werk vor. (Foto: privat)

Altenkirchen. Sie haben schwere Zeiten durchgemacht, die drei Schwestern Hanne, Mone und Jessy. Ihr Vater ist verschwunden, ihre Mutter erstickt in Depressionen, wird zur Trinkerin. All das lässt das Trio zu einer verschworenen Gemeinschaft zusammenwachsen. Auf sich gestellt geben die Schwestern einander Halt. Doch Jahre später haben sie sich auseinandergelebt, und nur der sonntägliche Brunch bei Hanne verbindet lediglich noch die Familie. Das ändert sich, als bei Hanne eine tödliche Krankheit diagnostiziert wird. Es ist zugleich ein Weckruf für Mone und Jessy, endlich ihre Probleme in den Griff zu bekommen, um für Hanne da sein zu können. Denn Mone als Zweitälteste, in einer Ehe mit einem Soldaten verbandelt, sieht sich Tag für Tag dem unerfüllten Kinderwunsch gegenüber. Nesthäkchen Jessy, die immer noch nicht ein traumatisches Erlebnis aus der Kindheit verarbeitet hat, trudelt durchs Leben. Wird es den Sonntagsschwestern gelingen, ihren alten Zusammenhalt wiederzufinden, bevor es zu spät ist? Die Altenkirchener Autorin Sonja Roos ist froh, dass ihr nunmehr fünfter Roman mit dem Titel „Die Sonntagsschwestern“ es gerade noch vor Weihnachten in den Buchhandel geschafft hat (Verkaufsstart am Mittwoch, 20. Dezember) und als E-Book zum Download zur Verfügung steht.

In der „virtuellen Schublade“
„Es lag schon geraume Zeit in der ,virtuellen Schublade’“, erklärt Roos und verweist auf die Jahre 2016 und 2017, in denen sie die ersten Ideen auf elektronischem Weg niedergeschrieben und immer wieder mal Ergänzungen und Umschreibungen vorgenommen hat. So dreht sich der Inhalt auch um die oft tödlich endende Krankheit „Amyotrophe Lateralsklerose“ (ALS), die unheilbar ist und am Nervensystem ansetzt. Durch den Untergang bestimmter Nervenzellen, so der „NetDoktor“, leiden die Betroffenen an fortschreitenden Muskellähmungen. Sie sind früh auf einen Rollstuhl angewiesen, später haben sie Schwierigkeiten zu schlucken, zu sprechen oder zu atmen. Doch es gibt auch Menschen wie den Astrophysiker Stephen Hawking, die Jahrzehnte mit der Krankheit leb(t)en. Mit Nachdruck macht Roos deutlich, dass es sich nicht um eine Biografie über eine Freundin handele, die an ALS starb. Aufgrund der langen Zeitspanne habe sie das Buch mehrmals in Absprache mit ihrer Lektorin überarbeiten müssen, was ihr nicht unbedingt allzu schwer gefallen ist. „Seit dem ersten Buch habe ich ja viel gelernt. In diesem steckt jedoch eine Menge Arbeit drin, so dass ich es auch hätte neu schreiben können“, blickt sie auf den Prozess bis zum Okay für den Druckbeginn zurück und erinnert sich dennoch an den Leidensweg ihrer Freundin: „Es war schlimm für Außenstehende.“ Einmal das Exposé, das Grundgerüst für die Handlung, verinnerlicht, fließt es „aus mir einfach so raus“, beschreibt Roos das Entstehen ihrer Werke, wobei sie durchaus von den grob vorgegebenen Handlungssträngen abweichen kann, was auch teils, nicht gerade zum Wohlgefallen ihres Agenten, passiert. Am liebsten würde sie sich acht Wochen „irgendwohin zurückziehen, mir Essen und Trinken bringen lassen, meine Playlist mit Instrumentalmusik hören, dann wäre ein neues Buch geschafft“. Sie sei erfüllt, wenn sie schreiben könne, „es ist immer ein Traum gewesen, und ich bin froh, dass ich diesen Weg gegangen bin“, bilanziert sie, auch, „weil ich weit gekommen bin: Ich bin in einem großen Verlag drin“. Zurück zum Roman und dem Wissen um ALS: Nichts auf die lange Bank schieben, lautet die lapidare Quintessenz von Roos fürs Leben grundsätzlich.



Trilogie mit viel Historie im nächsten Jahr
Mal auf ganze neue Pfade wird sich Roos im kommenden Jahr begeben. „Eine grenzenlose Welt“ lautet der Titel einer Trilogie, die sich mit deutschen Auswanderern in die Vereinigten Staaten von Amerika zwischen 1890 und 1910 beschäftigt und für die Roos immens viele historische Fakten recherchieren muss, „was schon anstrengend war“. Der erste Teil erscheint am 17. April, der zweite am 19. Juni und der dritte am 21. August, wobei der Abschlussband gerade erst, grob überarbeitet, vom Lektorat zurückgekommen ist, weitere Qualitatätschecks also noch folgen werden.

Start mit „Für immer und ein Vierteljahr“
Der „Erstling“ von Roos erblickt vor über vier Jahren das Licht der Welt. „Für immer und ein Vierteljahr“ (Februar 2019) befasst sich mit einem Ehepaar, das seine Beziehung aufgegeben hat, aber tragisch aneinander gekettet ist. Die Grundlage der Inspiration liefert ihr eine Geschichte, die durch die sozialen Netzwerke geistert und bei ihr das Kopfkino startet. Wenn die Vergangenheit auf die Gegenwart trifft und eine damalige nicht unübliche Entscheidung heute als undenkbar erscheint: In ihrem zweiten Roman „Der Windhof“ (Juli 2021) verknüpft Roos die Zeit um das Jahr 1936 mit dem Hier und jetzt. Geplant war eigentlich, die Geschichte um Mel und Lene bereits 2020 unter dem Titel „Die Distelfrauen“ auf den Markt zu bringen. Die Corona-Pandemie verhindert die Publikation, so dass Roos auf Anraten ihrer Lektorin die Geschichte überarbeiten, den Bezug zur ehemaligen Überschrift beinahe komplett kippen muss, so dass lediglich nur noch eine kleine Passage den Kontext zum Ex-Titel bildet. Und erneut bedient sich Roos des Wechselspiels zwischen Gegenwart und Vergangenheit: In ihrem Roman „Die Lavendeljahre“ (September 2022) sind es wiederum zwei Zeitebenen, auf denen sich die Handlung abspielt. Zudem lässt sie auch Aspekte ihrer Familiengeschichte, die nicht unbedingt 08/15 daherkommt, einfließen. Und dann ist da noch Sienna David. Unter diesem Pseudonym erscheint bei Bastei Lübbe die erste historische Romanbiografie von Roos unter dem Titel „Ada Lovelace und die Gleichung des Glücks“ (August 2022). „Diese Arbeit hat mich ganz schön Nerven gekostet“, rekapituliert sie, „denn in höherer Mathematik bin ich nicht so bewandert.“ Die britische Gesellschaftsdame und Tochter des Dichters Lord Byron lebte von 1815 bis 1852. Sie ist in erster Linie dafür bekannt, das erste Computerprogramm der Welt geschrieben zu haben, das veröffentlicht wurde.

Premierenlesung in Oberwambacher Kirche
Die Premierenlesung der „Sonntagsschwestern“ in heimischen Gefilden ist am Donnerstag, 11. Januar, 19.30 Uhr, in der evangelischen Kirche in Oberwambach. Sängerin Lydia Ly aus Kettenhausen sorgt für die musikalische Begleitung. Der Eintritt kostet 25 Euro, inkludiert ist ein Getränk von „La Piccola“ aus Altenkirchen. Karten sind im Vorverkauf erhältlich in der Wäller Buchhandlung in Altenkirchen. Weitere Anfragen für Termine liegen bereits vor. (vh)

Sonja Roos: „Die Sonntagsschwestern“, erschienen bei Goldmann, 448 Seiten, Taschenbuch, ISBN 978-3-442-49484-2, 12 Euro.


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