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Nachricht vom 06.02.2024    

Altenkirchener Frauen-Tennisturnier: Französin Dodin führt die Setzliste an

Die Zeit, sie fliegt. Das ist keine neue Erkenntnis. Aber sie wird wieder einmal bestätigt. Ist denn schon wieder ein Jahr passé? Natürlich! Das elfte Frauen-Tennisturnier in Altenkirchen, die "Burg-Wächter Ladies Open", bestimmt in wenigen Tagen schon wieder für gut eine Woche das sportliche Geschehen in der Kreisstadt. Sie sind nach wie vor mit 60.000 US-Dollar dotiert.

Turnierdirektor Razvan Mihai freut sich auf die elfte Auflage der Open im Burg-Wächter Matchpoint auf der Glockenspitze. (Foto: privat)

Altenkirchen. Die sechste oder siebte Kalenderwoche eines jeden Jahres ist traditionell im Turnierzyklus des Tennis-Weltverbandes (ITF) fest reserviert für die „Burg-Wächter Ladies Open“ im SRS-Sportpark auf der Altenkirchener Glockenspitze. Mit 60.000 US-Dollar notiert, bewerben sich nach der Qualifikation 32 Spielerinnen im Einzel und 16 Doppel (ohne Qualifikation) von Sonntag, 11., bis Sonntag, 18. Februar, um die Meriten. Der Gewinnerin im Einzel winken neben dem Preisgeld in Höhe von 9142 US-Dollar 75 Zähler für die Weltrangliste, der Unterlegenen 49, während sie 4886 US-Dollar einstreichen kann. Das beste Doppel muss 3344 US-Dollar unter sich aufteilen. Erstmals sind die Open punktetechnisch als „W 75“ ausgewiesen und nicht wie bisher als „W 60“. Die Änderung sei eine Anpassung an die Turniere der Profi-Spielerinnengewerkschaft WTA, nennt Turnierdirektor Razvan Mihai den Grund für die neue Kennzeichnung. Darüber weist ein grün-weißer Stern im ITF-Kalender auf eine weitere Prämierung hin, die kurz vor Weihnachten in London verliehen wurde. Per Zertifikat wird den Open die außergewöhnliche Zufriedenheit der Spielerinnen, die im vergangenen Jahr teilnahmen, bescheinigt. Grundlage war eine Umfrage unter den Akteurinnen, die verpflichtend jeweils per Formular um die Meinung gebeten wurden. So könnten die Sportlerinnen erkennen, dass diverse Kriterien in Altenkirchen erfüllt würden. „Bei uns werden alle seit Jahren richtig umsorgt“, bringt Mihai den für Altenkirchen schon legendären Wohlfühleffekt ins Spiel, der schon im Jahr 2018 dazu beigetragen hatte, dass der Wettbewerb als der am besten organisierte in ganz Deutschland anerkannt wurde. Es sei schon ein schönes Gefühl gewesen, als 190 Turnierdirektoren in London aufgestanden seien und lange applaudiert hätten, „das hat uns auch wieder stolz gemacht“. Als Veranstalter fungiert, im Gegensatz zu früheren Jahren, die Tennisschule Lob von Mihai allein, die christliche Non-Profit-Sportorganisation SRS (Sportler ruft Sportler), sonst immer mit im Boot, tritt ins zweite Glied zurück und kümmert sich als Dienstleister um allerhand Dinge rund um den Ablauf. Vehement weist Mihai zurück, dass sich beide Seiten überworfen hätten, „sonst wäre ich nicht mehr hierhin gegangen“, betont er.

Dodin in Melbourne sogar im Achtelfinale
Die Nennungen vor Augen, ist Mihai beileibe nicht unzufrieden. An Nummer eins gesetzt ist die Französin Oceane Dodin, aktuell die Nummer 95 in der Welt und Achtelfinalisten bei den vor wenigen Wochen beendeten Australian Open in Melbourne. In Clara Tauson (Dänemark) reist die einzige Spielerin an, die in Altenkirchen schon zweimal triumphieren konnte (Mihai: „Sie hat Historisches hier geleistet“). Ihre „Heimat“ ist derzeit Position 96 in der Tabelle und an Zwei gesetzt. Vor einer Verletzung war Tauson schon bis auf Platz 33 geklettert. Beinahe Dauergast in den zurückliegenden Jahren war und ist Anna-Lena Friedsam (Nummer 5), in Neuwied geboren und nunmehr die 127 im Ranking. Marina Bassols Ribera (Spanien/111/Nummer 3) habe den United Cup (den Deutschland mit unter anderem Alexander Zverev und Angelique Kerber gewann) vor den Australian Open in „down under“ bestritten. Mihai, der wie immer keinen Tipp in Richtung Siegerin abgibt, freut sich auch über die Nennungen von Kimberly Birrell (Australien/116/Nummer 4), Jessika Ponchet (Frankreich/132/Nummer 6), von Daria Snigur (Ukraine/134/Nummer 7), die bekanntes Pflaster betritt, oder über die von Celina Naef (Schweiz/136/Nummer 8), der „ich einiges zutraue“. Nicht vergessen möchte er die beiden deutschen Spielerinnen Ella Seidel (Hamburg/173/Nummer 15) und Linkshänderin Noma Noha Akugue (Reinbek/184/nummer 16), die bereits im Vorjahr mit ihrem Powertennis bei den lokalen Open für Aufsehen sorgte.

„Match des Tages“ jeweils um 19 Uhr
Ändere nie ein erfolgreiches Konzept: Das ist für Mihai auch in weiten Teilen die gängige Formel für die Turnierwoche. Gespielt wird wieder auf den Plätzen eins (Center Court) und drei in der Vierfachhalle, auf Platz zwei findet die Tribüne ihre Heimstatt, Platz vier fungiert als Trainingsplatz. Bereits zum neunten Mal agiert Patrick Mackenstein (Aachen) als Supervisor (Oberschiedsrichter). Von Dienstag bis Freitag steht jeden Abend um 19 Uhr das „Match des Tages“ als Einzel auf dem Ablaufplan. Ein wenig mehr Service wird bei Aufschlägen erstmals mit Geschwindigkeitsmessgeräten geboten, „für die Sponsoren wird es mehr Möglichkeiten geben, sich zu präsentieren“, ergänzt Mihai. Für die Spielerinnen werde das Angebot der Physiotherapie ausgeweitet. Spezielle Kühlgeräte würden im Anschluss an ein Match den „Sprung“ in die Eistonne überflüssig machen. „So können wir uns wieder ein wenig steigern“, freut er sich auf ein zusätzliches kleines Plus zum Wohl der Starterinnen.

Gespräche über Zukunft des Turniers im Gange
So bleibt aber schon einmal ein vager Blick in die Zukunft, denn der dreijährige Vertrag mit der ITF über eine 60.000-US-Dollar-Konkurrenz endet just nach diesem elften Aufgalopp. Die ITF ist laut Mihai sehr interessiert, den Standort Altenkirchen als „strategischen Punkt“ aufrecht zu erhalten, die Serie also fortzusetzen. „Die Gespräche laufen schon sehr massiv“, fügt er an, „man hat hier vor Ort gesehen, dass das Interesse der ITF groß ist.“ Einen Tod des Turniers von heute auf morgen (wie ihn viele andere Wettbewerbe schon ereilt haben) sieht Mihai nicht. Er weiß, dass es sich in der Region etabliert har. „Die Leute fühlen sich inzwischen mit ihm verbunden“, berichtet er von seiner Erfahrungen, wenn er in der Stadt und darüber hinaus auf das Event angesprochen wird. Auch die kommunale Politik wertschätze das Turnier. Sie habe signalisiert, dass sie „super froh ist, dass es so etwas gibt. Es ist ein großes Aushängeschild für diese Stadt“. Altenkirchen sei inzwischen ein Markenzeichen im Tennis.



Die Gewinnerinnen: Was aus ihnen sportlich wurde
In Altenkirchen gewonnen – und dann: Welche Akteurin schaffte es wirklich, sich nach einem Triumph in der Kreisstadt in Richtung „Top 30“ zu orientieren? Irina Shymanovich (Belarus), die bei der Premiere der Open im Jahr 2014 (noch 15.000 Euro Preisgeld) mit dem 6:1, 7:6 (7:3) über Reka-Luca Jani (Ungarn) fast „kurzen Prozess“ gemacht hatte, rangiert in der WTA-Weltrangliste derzeit auf Position 222. Die höchste Einstufung hatte sie am 12. Juni 2023 mit Rang 154 erreicht. Dem Tennis den Rücken kehrte vor einigen Jahren Carina Witthöft (Hamburg), 2015 erste deutsche Gewinnerin mit dem 6:4, 6:3 über Andrea Lottner (Düsseldorf). Sie galt damals als mögliche Nachfolgerin für Angelique Kerber oder Julia Görges. Untermauert wurden diese Vorschusslorbeeren mit Rang 48 am 8. Januar 2018, ehe wenig später der Rücktritt erfolgte. Die Beste im Jahr 2016 hieß Ysaline Bonaventure, die mit 6:3, 6:3 die Oberhand über Arantxa Rus (Niederlande) behielt. Die 29-jährige Linkshänderin aus Belgien erreichte am 22. Mai des Vorjahres mit Rang 81 die aus ihrer Sicht beste Weltranglistenposition. Momentan liegt sie an 288. Stelle und wird nicht im Burg-Wächter Matchpoint aufschlagen. Weit, weit ins Hintertreffen geraten ist Bibiane Schoofs (Niederlande), 2017 mit 7:5, 7:5 gegen ihre Landsfrau Quirine Lemoine im Vorteil: Platz 1241! Am 11. Juni 2012 hatte sie es bis auf Rang 142 geschafft.

Nur Clara Tauson doppelt siegreich
2018 trug sich die Britin Harriet Dart gegen Karolina Muchova (Tschechien) mit 7:6 (7:5), 6:2 in die Siegerliste ein. Nur 20 Plätze trennen sie von der persönlichen Topplatzierung (84 am 25. Juli 2022) und dem derzeitigen Stand (104). Shuyue Ma aus China war die Überraschungssiegerin im Jahr 2019 mit 6:4, 5:7, 7:5 über Maryna Zanevska (Belgien). Dieser Erfolg half ihr, mit Platz 204 am 20. Mai 2019 die höchste Einstufung zu erzielen. Mit Stand vom 29. Januar ist es die Nummer 212. Der zweite deutsche Sieg ging im Jahr 2020 auf das Konto von Eva Lys (Hamburg) nach dem 6:2, 6:4 über Schoofs. Sie kletterte zum 17. April 2023 auf die 112, derzeit ist ihre Heimat die 143. Die Dänin Clara Tauson ist die bislang einzige Akteurin, die zweimal das Turnier auf der Glockenspitze für sich entschied: 2023 mit dem 7:6 (7:5), 4:6, 6:2 über Greet Minnen (Belgien) und 2021 mit dem 3:6, 6:1, 6:3 gegen Simona Waltert, eine Qualifikantin aus der Schweiz. Derzeit die Nummer 96 der Welt, war sie vor einer langwierigen Verletzung bereits bis auf die 33 vorgedrungen. Minnen ihrerseits war im Jahr 2022 nicht zu schlagen gewesen: 6:4, 6:3 lautete das Resultat des abschließenden Spiels gegen Daria Snigur aus der Ukraine. Die 26-jährige Rechtshänderin ist derzeit die 74 der Weltrangliste. Vor gut drei Monaten (16. Oktober 2023) wurde sie auf Position 59 geführt.

Zeitplan und wo es Karten gibt
Der Zeitplan (alle Spiele im Live-Stream über die Homepage der ITF und die des Turniers www.bw-ladies-open.de) - Sonntag, 11., und Montag, 12. Februar, 10.30/11 Uhr, Qualifikation (jeweils Eintritt frei); Dienstag, 13. Februar, bis Freitag, 16. Februar, jeweils 10.30 Uhr Hauptfeld und circa 19 Uhr Night Session mit dem „Match des Tages“; Samstag, 17. Februar, circa 12 Uhr Einzel-Halbfinals, Doppel-Halbfinale; Sonntag, 18. Februar, circa 12 Uhr Doppel-Finale, im Anschluss Einzel-Finale. Die Eintrittspreise (jeweils Tageskarte/Kinder unter 6 Jahre haben freien Eintritt ohne Sitzplatzanspruch) - Dienstag, 13. Februar/Mittwoch, 14. Februar: 11,50 Euro Erwachsene (7 Euro Schüler); Donnerstag, 15. Februar: 15,50 Euro (10,50 Euro); Freitag, 16. Februar: 18 Euro (11,50 Euro); Samstag, 17. Februar: 26 Euro (15,50 Euro); Sonntag, 18. Februar: 28 Euro (17 Euro). Dauerkarte für gesamte Turnierwoche 68,50 Euro (42,50 Euro). Karten online unter www.bw-ladies-open.de oder an der Tageskasse (ab 13. Februar). (vh)


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