Werbung

Nachricht vom 21.04.2015    

Zeitzeugenprojekt als Auftakt zur diesjährigen Nachtschicht

Die fünfte "Nachtschicht" im Kulturwerk Wissen am Samstag, 23. Mai, steht unter dem Thema "Dunkle Zeiten" und erinnert an das Ende des Zweiten Weltkrieges und das ehemalige Zwangsarbeiterlager auf der Bornscheidt. Kürzlich fand ein besonderes Projekt mit Zeitzeugen jener Tage und Schülern des Kopernikus-Gymnasiums statt.

Es gab besondere Momente der Erinnerungen bei Zeitzeugen-Projekt. Fotos: Verwaltung

Wissen. „Dunkle Zeiten“ – so lautet das Thema der diesjährigen Nachtschicht, welche am Pfingstwochenende beginnt. Den Schwerpunkt bildet dabei der Zweite Weltkrieg in der Heimat, insbesondere das Schicksal der Zwangsarbeiter, von denen viele auch in Wissen eingesetzt waren. Eine Gesprächsrunde im Kulturwerk, bei der Zeitzeugen der wohl dunkelsten Zeit der deutschen Geschichte, und Schüler des Kopernikus Gymnasiums aufeinandertrafen lieferte so manche Antwort.

Es ist ein im Kreis Altenkirchen einmaliges Projekt: Zeitzeugen, die vor mehr als sieben Jahrzehnten die schrecklichen Geschehnisse des Zweiten Weltkrieges durchlebt haben, erzählten in einer Gesprächsrunde darüber und stellten sich den Fragen der Schülerinnen und Schüler einer Projektgruppe des Kopernikus-Gymnasiums. Berno Neuhoff, Leiter des Arbeitskreises Kultur und somit einer der Initiatoren dieses Zusammentreffens, moderierte die Gesprächsrunde.

Begonnen wurde mit einer Vorstellungsrunde. Die Mehrzahl der anwesenden Zeitzeugen der Jahrgänge 1926 bis 1941 sind alteingesessene Wissener, kennen sich untereinander schon seit Kindertagen und haben die Zeit des Krieges gemeinsam erlebt. Es schien, als wäre das Gefühl der Zusammengehörigkeit auch nach 70 Jahren Kriegsende noch präsent. Und es waren die Worte wie „Angst“, „Hunger“ und „Verzweiflung“, die in den Erzählungen eines jeden immer wieder zur Sprache kamen.



Als wohl eines der schrecklichsten Ereignisse beschrieben die Zeitzeugen den Luftangriff auf Wissen am 11. März 1945. „Ganz Wissen hat gebrannt und über der Stadt schwebte eine Staubwolke“, so eine Zeitzeugin. Auch an die katastrophalen Zustände im Bunker, in dem mehrere hundert Menschen für Stunden eingepfercht waren, erinnern sich viele der Anwesenden: „Wir wurden einfach aus dem Alltag gerissen. Im Bunker war es dunkel und wir hatten nichts zu essen“.

Neben all dem Leid gab es jedoch auch Momente der Nächstenliebe und Freundschaft. Kontakte zwischen Zwangsarbeitern und Deutschen waren zwar verboten, trotzdem entwickelte sich so manche Freundschaft, die noch heute aufrechterhalten wird. Trotz der ernsten Thematik und der Erzählungen über die schrecklichen Ereignisse, die der Zweite Weltkrieges mit sich brachte, herrschte während der Gesprächsrunde eine ausgesprochen angenehme Atmosphäre. Auch beim Erzählen der einen oder anderen Anekdote wurde deutlich, dass die Zeitzeugen trotz allem Leid ihr Lachen nicht verloren haben.

Die circa zweistündige Zeitzeugenrunde wurde von einem professionellen Filmteam aufgezeichnet und ist als einer der Programmpunkte der diesjährigen „Nachtschicht“ im Kulturwerk zu sehen.

Das weitere Programm der fünften "Nachtschicht" wird gesondert vorgestellt.


Lokales: Wissen & Umgebung

Jetzt Fan der AK-Kurier.de Lokalausgabe Wissen auf Facebook werden!

Weitere Bilder (für eine größere Ansicht klicken Sie bitte auf eines der Bilder):
 


Anmeldung zum AK-Kurier Newsletter


Mit unserem kostenlosen Newsletter erhalten Sie täglich einen Überblick über die aktuellen Nachrichten aus dem Kreis Altenkirchen.

» zur Anmeldung



Aktuelle Artikel aus Region


Abfallentsorgung: Werkausschuss vergibt weitere drei von fünf Losen an Remondis

Altenkirchen. Kurz und schmerzlos hat der Werkausschuss des Abfallwirtschaftsbetriebs (AWB) Kreis Altenkirchen in seiner ...

Brücke der Altenkirchener Umgehung: Fallen neue Verkehrszeichen auf?

Altenkirchen. Deutschlands Infrastruktur, die Straße und Schiene betrifft und nicht nur die, ächzt unter den immer größer ...

Amtsgericht Altenkirchen verhandelte: Lebensgefährtin mit dem Tode bedroht

Altenkirchen. Der 30-jährige Angeklagte aus der Verbandsgemeinde Wissen, soll im Februar 2023 laut Anklage der Staatsanwaltschaft ...

Herdorfer Wehr für Waldbrände gewappnet

Herdorf. Vegetationsbrände stellen eine zunehmende Herausforderung für die Einsatzkräfte der Feuerwehr dar. Bei vorherrschender ...

DJK Wissen-Selbach: Rhönradteam glänzte bei den Rheinland-Pfalz Meisterschaften

Wissen. Die Rheinland-Pfalz Meisterschaft zählt zu den drei Qualifikationswettkämpfen für den Deutschland-Cup - den Deutschen ...

Anhausen: Gelbgrüne Wolken schweben mysteriös durch den Wald

Anhausen. Mit dem Frühling beginnt auch der jährliche Pollenflug. In diesem Jahr allerdings scheint er besonders intensiv ...

Weitere Artikel


Mit Helm ist es einfach cooler

Katzwinkel. Zwölf Kinder der Kindertagesstätte Löwenzahn in Katzwinkel absolvierten jetzt ein Fahrradsicherheitstraining ...

Wohnhaus in Mittelhof geriet in Brand

Mittelhof. Aus bisher noch unbekannten Gründen kam es in den Nachmittagsstunden am Dienstag, 21. April, gegen 14.30 Uhr zu ...

Mülltonnen erhalten einen Chip

Altenkirchen. Im Landkreis Altenkirchen sind alle Restabfallgefäße (graue Tonne) mit einem Identifikationssystem ausgestattet. ...

Zuschüsse für die VG Wissen bewilligt

Wissen/Hövels. 38.450 Euro stehen für die Abwasserbeseitigung auf den Anwesen im Außenbereich der VG Wissen zur Verfügung. ...

Jugendfeuerwehren setzen auf Mitbestimmung

Kreis Altenkirchen. Unter Vorsitz der Fachbereichsleiters Philipp Krämer(Jugendfeuerwehr Flammersfeld), als Vertreter des ...

Guter Start in die Flohmarktsaison

Betzdorf. Sehr zufrieden zeigten sich Ines Eutebach, stellvertretende Vorsitzende der Aktionsgemeinschaft Betzdorf e.V. und ...

Werbung