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Nachricht vom 04.05.2007    

FiB: Betzdorf braucht neue grüne Lunge

FiB heißt "Familien in Betzdorf". Und FiB hatte eine Idee: Warum fragen wir nicht einmal die Betzdorfer Bürgerinnen und Bürger zur künftigen städtebaulichen Nutzung der Bahnbrache. Gesagt, getan - beim Aktionstag von Vereinen, Verbänden etc in der Betzdorfer Stadthalle im März war FiB vertreten - und fragte die Bürger. Was sollte die Kommune mit der Bahnbrache zwischen Betzdorf und Wallmenroth anfangen? Die Ergebnisse dieser Umfrage stellten Vorsitzender Joachim Renfordt und weitere Mitglieder des Vereins am Freitagnachmittag Bürgermeister Bernd Brato im Rathaus vor - und der war sehr angetan. Eine "Grüne Lunge" ist angedacht unter dem Motto "Leben, Wohnen und Arbeiten". Und genau das hatte Brato so ähnlich auch schon im Hinterkopf.

bahnbrache

Betzdorf. "FiB" heißt "Familien in Betzdorf und ist ein kleiner, aber feiner Verein. Und sehr rege und sehr produktiv. Zwar nimmt man sich per Jahr nur ein oder zwei Schwerpunkte vor, die Familien in der Siegstadt das Leben schöner machen sollen, aber die haben es in sich. So auch in diesem Jahr. FiB trat beim Aktionstag in der Betzdorfer Stadthalle im März mit einem eigenen Stand auf und fragte nach. Was ist eigentlich mit der Lebensqualität in unserer Stadt? Wie können wir sie verbessern? Was ist mit der alten Bahnbrache zwischen Betzdorf und Wallmenroth (an der Sieg entlang) und was könnte man daraus machen? Eine ganze Menge - das meinten zumindest die Bürger, die (meist waren es Familien) an der Umfrage teilnahmen.
Die Bahnbrache, so Vorsitzender Joachim Renfordt am Freitagnachmittag im Rathaus, sei eine der letzten großen freien Flächen in einer Tallage der Verbandsgemeinde. Die Umfrage hat bei den Bürgern durchaus eine große Resonanz gezeigt. Neben vielen Gesprächen am Stand der Initiative währen des Aktionstages war auch der Rücklauf an den den Umfragebögen erfreulich. 70 auswertbare Fragebögen gab es, die Bürgermeister Bernd Brato und der Presse jetzt im Rathaus vorgestellt wurden. Das Ziel der FiB: Die Kommune soll eine Konzeption erarbeiten (erarbeiten lassen), mit der eine zukünftige Nutzung der Bahnbrache Gestalt annimmt.
Bürgermeister Bernd Brato reagierte auf diese Initiative uneingeschränkt positiv. Es sei außerordentlich wichtig, dass auch aus der Bürgerschaft Anregungen zur künftigen Entwicklung Betzdorfs kommen. Dabei habe, was die Bahnbrache betrifft, die Naherholung einen großen Stellenwert. Brato sagte, man habe dort eine "großartige Fläche", wo man einiges für die Bürger leisten könne. Es gehe nun darum, einen Ort zu schaffen zum Leben, Arbeiten und Wohnen. Brato: "Ich wünsche mir, dass wir dort einiges realisieren können."
Und die Bürger/Familien haben schon recht gute Vorstellungen, was man alles aus diesem Areal machen könnte. Und sie wissen genau, was sie nicht möchten: Ein Freibad, nicht unbedingt Generationen übergreifendes Wohnen, keine Industrie, keine Umgehungsstraße, kein Shoppingcenter (Einkaufsmarkt), keine Parkplätze beispielsweise. Renforth brachte es auf den Punkt: Die Menschen brauchen etwas, wo sie zu Fuß hinkommen und relaxen können." Aber einen Radweg, ein Gartenrestauurant, eine Ruhe- und Erholungszone, Spielplatz und Promenade. Da die Entfernung von der Innenstadt nur etwa 15 Minuten zu Fuß sein würde, dürfte dies das Problem nicht sein. Eher schon, wie solch ein Projekt finanziert werden kann. Immerhin handelt es sich um ein Gebiet entlang der Sieg von bis zu 130000 Quadratmetern.
Allerdings, so machte Brato klar, der westliche Teil sollte der Industrieansiedlung vorbehalten werden. Allein deshalbb schon, weil er zwischen schon existierender Induustriestruktur liegt. Und das gäbe auch Einnahmen, die der Entwickklung des Restareals zugute kommen könnten. Der östliche Bereich allerdings zur Innenstadt hin sollte der urbanen Bebauung, höchstens "weißer" Industrie und der Naherholung gewidmet werden - je näher zur Innenstadt hin, umso mehr. Beispielsweise schwebt Brato ein Radweg vor, der an der Sieg bis nach Scheuerfeld führt, dann eventuell duch die Muhlau, um später auf den vorhandenen Radweg an der B 62 entlang nach Wissen zu stoßen.
Renfordt regte den Bürgermeister an, dass die Verwaltung in naher Zukunft die Weichen für eine Gesamtkonzeption stellt. Die Wünsche der Bürger müssten dabei im Vordergrund stehen. Renfordt: "Wir wollen eine lebenswerte Stadt, von der unsere Kinder sagen können, ich möchte mit meiner Familie in Betzdorf bleiben."
Fazit des Treffens: Bürgermeister Brato kann sich in weiten Teilen mit den Vorschlägen der Bürger und der FiB identifizieren: "Wir liegen sehr eng zusammen, was die Vorstellungen über eine Nutzung der Bahnbrache betrifft."
Joachim Renfordt brachte noch einen anderen Aspekt zur Sprache. Vielleicht lässt sich ja ein Student an der Uni Siegen finden, der die Verwendbarkeit der Bahnbrache im Rahmen einer Diplomarbeit einmal wissenschaftlich untersucht.
"Wir wollten einen Impuls geben," sagte Renfordt abschließend. Das ist Fib mit Sicherheit gelungen, zumal, wie Bürgermeister Brato erkannt hat, ein solches Refugium an der Sieg für Leben, Wohnen, Arbeiten und Freizeit einen fast unbezahlbaren Werbewert für die Stadt der Sieg hätte. Aber das wird, bei aller Anstrengung, seine Zeit brauchen, 15 Jahre, 20 Jahre. Und wird nur nach und nach zu verwirklichen sein. Aber der Anfang scheint gemacht. (rs)
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Foto: Luftaufnahme von Betzdorf. Das Gebiet der Bahnbrache ist weiß eingefärbt.





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