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Nachricht vom 03.12.2015    

Visionen für die grüne Lunge der Stadt Wissen

Das Kerbtal oberhalb des Schützenplatzes in Wissen, kurz die Köttingsbach genannt, soll zur guten grünen Stube Wissens werden. Die CDU-Stadtratsfraktion unterstützt das Konzept von Manfred Steinmann, der sich erneut mit einer pfiffigen Idee zu Wort meldet. Der "Botanische Weg" geht auf seine Initiative zurück. Und Visionen haben der Politik noch nie geschadet.

Mitglieder der CDU-Stadtratsfraktion präsentieren die Ideen von Manfred Steinman (sitzend, 2. von rechts) zur Umgestaltung der Wissener Köttingsbach. Fotos: pr

Wissen. Sie ist die grüne Lunge der Siegstadt. Allerdings ist sie in die Jahre gekommen und bedarf einer Renovierung. Die Rede ist von der Köttingsbach, gelegen im Kerbtal zwischen Schützenplatz, Hämmerberg, Köttingen und Löh. Allerdings: Viele Fußwege sind mittlerweile mehr oder weniger zugewachsen, der ehemalige Trimmdich-Pfad wurde ebenso wie der Kinderspielplatz zurückgebaut, der Wald in weiten Teilen sich selbst überlassen. Für die CDU-Fraktion im Wissener Stadtrat besteht Handlungsbedarf, die Aufenthalts- und Nutzungsqualität soll nachhaltig verbessert werden. Und dabei geht es um mehr als das Ausbessern von ein paar Wegen.

Manfred Steinmann, der sich bereits als Initiator und Motor bei der Umsetzung des Botanischen Wegs verdient gemacht hat und lange dem Verbandsgemeinderat angehörte, rannte mit seiner Ideensammlung für die Köttingsbach bei den Christdemokraten offene
Türen ein: Was er bescheiden als „Eine Anregung“ überschreibt, bildet auf rund 60 Seiten die Grundlagen für ein Handlungs- und Gestaltungskonzept für das kleine Kerbtal am Rand der Innenstadt. Das Potenzial ist groß: „Die Köttingsbach ist ein landschaftliches Schätzchen inmitten Wissens, das wir neu entdecken müssen“, sagt Steinmann.

Ein Flachwasserteich, ein Rosenbogen, ein Barfußweg
Natürlich könne das Projekt nur sukzessive bearbeitet werden: Neuanpflanzungen, beispielsweise von langfristig markanten Mammutbäumen, ein Bildstock, die Herrichtung von kleinen Plätzen mit entsprechendem Mobiliar, so genannte Ereignisflächen, Einbuchtungen, zum Teil kreativ-künstlerisch gestaltet durch sehenswerte Steine und - zumindest saisonal - Bilder, originelle Ansätze wie durch Motorsägen-Künstler gestaltetete Skulpturen gehören dazu, die Anlage eines Flachwasserteichs ebenfalls - die Ideen sind vielfältig.

Dazu zählt zum Beispiel auch ein japanisches Tor, ein Rosenbogen, ein Totempfahl, ein überdimensioniertes Mobile, Klanghölzer, Klettergeräte, ein Barfußweg, ein modernisierter Spiel- und Bolzplatz, den es hier immer schon gab. Steinmann kann sich sogar ein kleines Amphitheater nach Vorbild des Mehrener Amphitheaters vorstellen, vorzugsweise im Bereich des Wasserhochbehälters im oberen Bereich der Köttingsbach. Natürlich seien nicht alle Ideen neu, so Steinmann, vieles habe er von mancher Reise mitgebracht und weiter entwickelt, beispielsweise die Idee eines kleinen Eichhörnchenwaldes, den er in Fischen im Allgäu entdeckte.

Der Hauptweg der Köttingsbach beginnt am Schützenplatz und endet am Köttinger Weg. Nach Steinmanns Ansicht soll dieser auch der Hauptweg bleiben und als solcher hergerichtet und befestigt werden. Das übrige Wegenetz könnte zum Teil neu durchdacht, das Wohngebiet Hämmerberg besser angebunden werden. An der Bergseite des Hauptweges könne man in einem breiten Streifen die Sträucher und Bäume entfernen. Je nach Möglichkeit des Geländes sollten vom Weg her in diesen Streifen hinein Einbuchtungen angelegt werden. Teilweise könnten Blumenweisen entstehen. Dass das alles Planung braucht, Geld und Ausdauer, ist dem langjährigen Kommunalpolitiker bewusst.



Für Ulrich Marciniak, den Fraktionsvorsitzenden der CDU im Stadtrat, ist das aber kein Ausschlusskriterium - im Gegenteil: „Die Ideen und Anregungen von Manfred Steinmann finden bei uns volle Unterstützung. Die Köttingsbach ist neben den beiden Siegpromenaden sicher das Naherholungsgebiet für die Wissener. Deshalb sollte sich der Rat und auch die Bevölkerung mit der Zukunft der Köttingsbach beschäftigen“, so Marciniak.

Der Stadtrat hatte schon zu Beginn der 2000er Jahre eine Planung für die Neugestaltung auf den Weg gebracht. Damals hatte man die Umsetzung mit Blick auf die Kosten zurückgestellt. „Der Schwerpunkt der langfristigen Entwicklung sollte neben einer forstwirtschaftlichen Umstrukturierung der Waldbestände in der Sicherung und Attraktivierung der Naherholungsfunktion für die Bürger von Wissen gesetzt werden. Auch gestalterische Aspekte des Orts- und Landschaftsbildes sowie ästhetische Ansprüche werden hierbei berücksichtigt“, hieß es in der damaligen Empfehlung des Hachenburger Planers Stephan Schmidt.

Im Kern will Steinmann nichts anderes: „Ich möchte der Köttingsbach Ereignisse geben, aber keinen Rummel.“ Den Plan von damals in der Tasche, will die CDU-Fraktion nun beantragen, das seinerzeit ausgearbeitete Konzept um die Ideen von Manfred Steinmann fachlich-kompetent zu ergänzen und dann Jahr für Jahr einzelne Schritte anzupacken. „Wir wollen einen tatsächlichen Fahrplan erstellen, der Modul für Modul abarbeitet und jährlich Fortschritte ermöglicht, damit hier wieder die gute grüne Stube von Wissen entsteht“, so Marciniak. Mit Manfred Steinmann ist er sich einig, dass man die Bevölkerung gewinnen muss, ebenso Vereine und Sponsoren, eventuell finden sich Unterstützer in einem Förderverein zusammen. Manche Arbeit sei durchaus im Ehrenamt zu bewerkstelligen, wo es kreativ wird, könnten auch Schulen ins Boot kommen. Nach Ansicht der Union könnte das Projekt teilweise auch pädagogisch Ansätze integrieren.

Ob da der Gedanke an eine mögliche Landesgartenschau-Bewerbung für die Zeit nach 2020 mitspielt? Marciniak: „Das eine schließt das andere nicht aus. Sollte die gemeinsame Bewerbung mit Betzdorf und Kirchen tatsächlich konkrete Gestalt annehmen, wäre die Köttingsbach mit den beiden Siegpromenaden bekanntlich ein wichtiger Bestandteil. Da können ausgereifte Planungen für das Areal, die zeigen, was möglich ist, kaum schaden.“ Außerdem: Will der Luftkurort Wissen touristisch an Schlagkraft gewinnen, müsse man auch kleine Attraktionen schaffen.

Manfred Steinmann setzt nun zunächst auf breite Unterstützung im Stadtrat: „Es muss der echte Wille da sein, es müssen bereitliegende Pläne geschaffen werden, mittels denen sofort eine Maßnahme durchgeführt werden kann.“


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