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Nachricht vom 12.06.2016    

Treffen der Bürgerinitiativen gegen Windkraft

Im November des vergangenen Jahres gründete sich die Bürgerinitiative (BI) Hellertal, um Widerstand zu leisten gegen die sechs geplanten Windkraftanlagen oberhalb von Herdorf. Jetzt fand auf Einladung der Herdorfer ein Treffen statt, zu dem Vertreter der Bürgerinitiativen aus der gesamte Region einschließlich Nordrhein-Westfalens kamen.

Vertreter verschiedenster Bürgerinitiativen gegen Windkraftanlagen waren zu Gast bei der BI Hellertal in Herdorf. Foto: anna

Herdorf. Das gemeinsame Treffen mit Gleichgesinnten aus benachbarten Bürgerinitiativen fand in der Gaststätte „Christians“ in Herdorf statt. Dabei konnte Norbert Büdenhölzer Mitstreiter der BI´s des nördlichen Westerwaldes, der BI Wildenburger Land, der BI Hümmerich Gebhardshain, der BI Morsbach, einer BI aus Olpe und einer Initiative aus Nümbrecht begrüßen.

Büdenhölzer stieg sogleich ins Thema ein und sprach die anstehende Änderung bezüglich der Förderungen für Ökostrom an, weg vom Gießkannenprinzip. Die erneuerbaren Energien sollen bis 2035 bis zu 60 Prozent des Bedarfes liefern. Die Energiewende sei nicht mehr zu stoppen und die Förderung werde künftig vom Markt festgelegt. Verbraucher und Stromkunden hätten allein im vergangenen Jahr für die Ökostromumlage über 25 Milliarden Euro aufgebracht. Nach Meinung von Büdenhölzer eine Frechheit und er ist der Überzeugung dass, dies auch in Zukunft so weiter gehen werde. Ferner ist er für eine Bestandsaufnahme aller Windkraftanlagen in Rheinland-Pfalz und prangert das Verschleudern des planlos erzeugten Stroms an die Europäischen Nachbarn an.

Was in Deutschland pro Jahr an CO2 eingespart werde, ginge in China an einem halben Tag in die Luft, so Büdenhölzer. Es gehe darum einen Wildwuchs an Windkraftanlagen (WKA), sowie im Hunsrück zu verhindern. In Herdorf werde schon gegen den Naturschutz verstoßen, stellte er fest, und bezog sich auf die derzeit im Sottersbachtal stattfindenden gewaltigen Erdbewegungen bezüglich der Erweiterung der Firma Thomas und stellte die Frage ob man bei der Stadt Herdorf eigentlich nicht wisse, dass es sich dort um ein FFH-Gebiet handelt. Im Anschluss verlas Büdenhölzer einen Text zum Thema „Schutzpflicht des Staates- Persönliche Haftung von Stadtratsmitgliedern bei Windkraftanlagen“.

BI Hellertal-Mitglied Torsten Kluw stellte den Gästen vor, wogegen die BI Hellertal sich einsetzt indem er nochmals die technischen Daten der geplanten Windkraftanlagen nannte. Eine Änderung wird es aber wohl geben. Der bisherige Projektierer und Betreiber Juwi ist finanziell angeschlagen, so dass vermutlich die Baywa AG dafür einspringen wird. Anfragen diesbezüglich würden aber nicht beantwortet, so Kluw. Das Unternehmen habe aber schon andere Projekte von Juwi übernommen. Nochmals erinnerte er daran, dass alle in den letzten Jahren gebauten WKAs ausnahmslos defizitär arbeiten würden. Die sechs geplanten Anlagen von Herdorf bedeuteten eine Investition von fünf bis sechs Millionen Euro pro Stück. Zudem wies er auf die Internetseite der BI Hellertal hin, auf der eine Schattenwurfsimulation und eine Blinklichtersimulation zu sehen sind. Der Schattenwurf einer Anlage reiche sogar bis zum Aldi Markt. Die Auswirkungen auf den Ort seien enorm.



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Naturschützer Gerhard Bottenberg sieht der ganzen Sache gelassen entgegen. Es gäbe mehrere Gutachten, die eine hohe Dichte an schützenswerten Tieren in diesem FFH Gebiet – dem Bergkamm zwischen Herdorf und Biersdorf – nachweisen würden. „Knallharte Daten zu Artenschutzfakten“. Dort könnten unmöglich Windkraftanlagen gebaut werden. Von den Kollegen aus Olpe kam der Tipp, viel härter an die Politiker heran zugehen, sämtliche Gutachten vorlegen, immer wieder über neue Fakten informieren und klar machen, dass man auch den Klageweg nicht scheut. Udo Otterbach (BI Wildenburger Land) war der Meinung, dass es schon lange nicht mehr um CO2-Einsparungen gehe. Die ganze Geschichte sei doch mittlerweile eine rein wirtschaftliche Sache. Da gehe es um Wirtschaftsförderung und wie man an das Geld der kleinen Leute komme. Das Thema WKA sei sozialpolitisch eine ganz schlimme Sache. Kluw pflichtete ihm bei und sagte, Firmen wie Enercon bauten die Dinge wie am Fließband und müssten die natürlich auch wieder loswerden.

Der Vertreter der BI Nümbrecht erzählte, dass drei ihrer Mitglieder den Weg in den Kommunalrat angetreten hätten, so früh an Infos kommen und auch schon einiges erreicht haben. Einig waren sich allen, dass die BI´s bei den Firmen und auch bei vielen Politikern nicht gerne gesehen sind. Es werde teils versucht, sie gezielt bei Veranstaltungen nicht zu Wort kommen zu lassen. Ernst Gerhard Borowski wies die Anwesenden darauf hin, dass Report Mainz daran sei, einen Beitrag über die Verquickung des BUND Rheinland-Pfalz und der Windenergie-Projektierer zu erstellen.

Abschließend einigten sich alle darauf, Anfang Oktober eine gemeinsame Fahrt in den Soonwald anzutreten. Das nächste Treffen findet ebenfalls im Oktober in Olpe statt. Die BI Hellertal lädt alle interessierten Bürgerinnen und Bürger für Samstag, den 18. Juni zu einer Wanderung ein, um die geplanten WKA Standorte zu besichtigen. Start ist um 10 Uhr vom oberen Parkplatz am Friedhof. (anna)


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