Werbung

Nachricht vom 25.03.2017    

Zum Jahrestag des Germanwings-Absturzes legt Vater Gutachten vor

Als vor zwei Jahren die Germanwings-Maschine in den französischen Alpen abstürzte und 150 Menschen ihr Leben verloren, gab es Trauer und Entsetzen. Dies steigerte sich, als die Ermittler feststellten, die Maschine war bewusst zum Absturz gebracht worden. Pünktlich zum zweiten Jahrestag legte der Vater Günter Lubitz in Berlin auf einer Pressekonferenz ein Gutachten vor. Er glaubt nicht an die Schuld seines Sohnes und die Selbsttötungsabsicht.

Archivfoto: Ralf Steube

Montabaur/Berlin. Der 24. März 2015 - ein Tag, der sich in das Gedächtnis vieler Menschen unauslöschlich eingeprägt hat. In Westerburg, Rothenbach, in Haltern am See und vielen anderen Orten. Damals zerschellte eine Maschine in den französischen Alpen und brachte den Tod für die Insassen. Am Jahrestag fand in Haltern am See eine Gedenkstunde am dortigen Gymnasium statt. In Frankreich trafen sich 500 Menschen zu einem Trauergottesdienst. Zeitgleich trat der Vater des Co-Piloten, der die Maschine zum Absturz brachte, in Berlin um 10.45 Uhr vor die Presse. Damit war ihm und dem Gutachten die mediale Aufmerksamkeit sicher.

Der Vater des Kopiloten, Günter Lubitz, hatte ein Gutachten erstellen lassen und geht davon aus, dass sein Sohn nicht depressiv gewesen sei. Er rechtfertigte den Tag der Präsentation des Gutachtens und legte dar, dass die Familie ebenso leide, wenn der Sohn als depressiver Massenmörder dargestellt werde. Im vorgelegten Gutachten werden schwere Vorwürfe gegen die Ermittler erhoben, sowohl gegen die Staatsanwaltschaften in Frankreich und in Düsseldorf.

Die Staatsanwaltschaft Düsseldorf gab am Freitag, 24. März ebenfalls eine Pressekonferenz und zählte die Hinweise und Fakten auf, die die Schuld des Kopiloten beweisen. So geht die Staatsanwaltschaft aufgrund der vorliegenden Beweise und der Computerauswertung des 27-jährigen Unglückspiloten von einer Angststörung aus, die begründet in der Angst um sein Augenlicht lag.



In den Nachrichten der großen Fernsehsender wurde sowohl von der Pressekonferenz des Vaters und den Trauerfeiern in Haltern und Frankreich /le Vernet berichtet. Da wird von Provokation und Verhöhnung der Opfer gesprochen, der Schulleiter des Gymnasiums in Haltern, Ulrich Wessel, warf dem Vater „Realitätsverlust“ vor.

Ein Sprecher des Verkehrsministeriums wies im Auftrag der Bundesregierung die nun geäußerten Zweifel an den Untersuchungsbehörden zurück. Es gebe keine berechtigten Zweifel an der Absturzursache, dies hätten auch Luftfahrtexperten des Bundesamtes für Flugunfalluntersuchung in Braunschweig bestätigt.

Es gibt einen „Faktencheck“, den die FAZ veröffentlicht hat, dort sind die Aussagen des neuerlichen Gutachtens einer Bewertung unterzogen worden. Ob es nun zu einer neuen staatsanwaltlichen Ermittlung kommt ist völlig offen. Noch kämpfen auch Hinterbliebene um ihr Recht auf Entschädigung. (hws)



Lesen Sie gerne und oft unsere Artikel? Dann helfen Sie uns und unterstützen Sie unsere journalistische Arbeit im Kreis Altenkirchen mit einer einmaligen Spende über PayPal oder einem monatlichen Unterstützer-Abo über unseren Partner Steady. Nur durch Ihre Mithilfe können wir weiterhin eine ausgiebige Berichterstattung garantieren. Vielen Dank! Mehr Infos.




Jetzt Fan der WW-Kurier.de Lokalausgabe Montabaur auf Facebook werden!


Anmeldung zum AK-Kurier Newsletter


Mit unserem kostenlosen Newsletter erhalten Sie täglich einen Überblick über die aktuellen Nachrichten aus dem Kreis Altenkirchen.

» zur Anmeldung



Aktuelle Artikel aus Region


Von Bürgern erschaffen, von der Kirche gesegnet: Neue Wegekreuze prägen Selbachs Landschaft

Selbach. In der Gemarkung Selbach gibt es seit Jahrhunderten rund ein Dutzend Wegekreuze. Sie stellen somit eine große religiöse ...

DFB-Punktespiel: SSV Weyerbusch als erster FVR-Verein mit Gold-Status ausgezeichnet

Weyerbusch. Engagement und vielfältige Bemühungen werden belohnt – darüber durfte sich nun auch der SSV Weyerbusch freuen. ...

Westerwaldwetter: Winter ade - Frühsommer hält Einzug

Region. Die nördliche Strömung, die uns diese Kaltluft brachte, kommt zum Erliegen. Der Weg aus Süden wird frei und warme ...

Der Kinderschutzbund Westerwald informiert zum Tag der gewaltfreien Erziehung

Region. Seit dem 1. Januar 2011 ist das Recht von Kindern auf eine gewaltfreie Erziehung im Bürgerlichen Gesetzbuch verankert. ...

Auf den Spuren des Königs der Lüfte: Rotmilan-Wanderung im Westerwald

Wenn der Adler das Symbol der Alpen ist, so ist es der Rotmilan für den Westerwald. Dieser majestätische Vogel zieht mit ...

Mauden sammelt für mehr Sicherheit der Partnergemeinde im Westjordanland

Mauden. "Wie mir jüngst Manfred Rosenkranz, der langjährige frühere Ortsbürgermeister Maudens, mitteilte, sammelt er derzeit ...

Weitere Artikel


Abitur in Wissen krönte ansprechende Feier im Kulturwerk

Wissen. Was hätte besser gepasst zum festlichen Anlass als der Musiktitel „We`re All In This Together“, aus dem High School ...

Wissener Kaufmannsessen: Die Marke Westerwald muss gefördert werden

Wissen. Wieder einmal kamen viele Vertreter aus den verschiedensten Bereichen am Freitag, 24. März, in der neuen Petz-Zentrale ...

Startschuss für die erste regionale Wissensplattform im Westerwald

Hachenburg/Region. Die Digitalisierung aller Lebensbereiche schreitet voran und wird die Welt in den nächsten Jahren stark ...

Großes Wanderfest in Limbach

Limbach. Die längste, von Markus Kunz geführte Tour, führt zu den Highlights im Tal der Großen Nister zwischen dem Kloster ...

Elektronik-Workshop für kleine Nachwuchsingenieure

Kreis Altenkirchen. Zunächst lernten die Teilnehmer unter fachkundiger Anleitung durch Mitarbeiter der Uni Koblenz (Kinder ...

Workshops zur „Digitalisierung im Mittelstand" erfolgreich gestartet

Friesenhagen. Der digitale Wandel verändert Märkte, Geschäftsmodelle und Arbeitsabläufe im Mittelstand radikal. Mit ihrem ...

Werbung