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Nachricht vom 07.03.2010    

Gedenken an Bombenangriff auf Betzdorf

65 Jahre ist es jetzt her, dass Betzdorf von alliierten Bombenangriffen schwer getroffen wurde. Aus diesem Anlass lädt der BGV zu einer Gedenkveranstaltung in die Betzdorfer Stadthalle ein. Alle Bürger sind zu dieser Veranstaltung eingeladen.

Betzdorf. Der überwiegende Teil der Betzdorfer Bevölkerung kennt den Zweiten Weltkrieg glücklicherweise nur aus dem Geschichtsunterricht. Da stellt sich für den Betzdorfer Geschichte e.V. (BGV) die Frage: Soll man trotzdem an die grauenvollen Kriegstagen erinnern, der zahllosen Opfern gedenken? Der BGV bejaht das uneingeschränkt und lädt zusammen mit der Stadt Betzdorf am Freitag, 12. März, um 20 Uhr, in die Stadthalle ein. An diesem Tag jährt sich zum 65. Mal der Tag an dem Betzdorf den größten Angriff der 8th US Air Force erlebte. 116 B-17 Bomber waren zwar auf den strategisch wichtigen Eisenbahnknotenpunkt Betzdorf angesetzt, luden ihre todbringende Fracht von über 3000 Bomben unterschiedlicher Gewichtsklassen besonders über Hohenbetzdorf ab. Die Glocken der bei diesem Bombenangriff völlig zerstörten Kreuzkirche werden am 12. März ab 13.12 Uhr, dem Zeitpunkt des Angriffs, zum Gedenken daran läuten. Die Bombenangriffe auf Betzdorf waren im Frühjahr 1945 verstärkt aufgenommen worden. Auf einem Flugblatt, das über Betzdorf abgeworfen worden war, stand zu lesen: "Betzdorf und Dillenburg, die bisher den Luftkrieg nur vom Hörensagen kennen gelernt haben, gehören zu den zahllosen kleinen Eisenbahnknotenpunkten, die durch das Vorrücken des Westfront jetzt mit einem Mal zu wichtigen Nachschubstützpunkten geworden sind und jetzt der Reihe nach von der alliierten Luftwaffe zerstört werden." Bereits am 4. Advent 1944 waren erste Bomben in der Nähe der Turnhalle an der Schützenstraße abgeworfen worden, sonst aber sind im Jahre 1944 kaum nennenswerte Störungen registriert worden. Am 19. Februar erfolgte der erste große Angriff auf Betzdorf. Heute könne man im Internet in amerikanischen Einsatzbefehlen nachlesen, schreibt der BGV, dass die Zerstörung der Fa. Jung-Jungenthal geplant gewesen sei. Jedoch wurde Betzdorf damit verwechselt und schwer getroffen. Die Firma Jung stellte damals Rüstungsgüter her, und sie wurde im März 1945 auch noch getroffen.
Es leben immer weniger Menschen, die diesen Tag bewusst in Erinnerung haben und der BGV wird in der Stadthalle mit über 50 Fotos aus dem zerstörten Betzdorf erinnern und mahnen, dass sich dies nicht wiederholt. Unterstützt wird der BGV von Schülerinnen und Schülern der Klasse 10 des Freiherr-vom-Stein-Gymnasiums, die Zeitzeugenberichte lesen, darunter die vom verstorbenen Lehrer Josef Hermann, von Pfarrer i.R. Rolf Wagner und der Oberstudienrätin a.D. Doris Weyer. Doris Weyer hat zugesagt, selbst anwesend zu sein. Die Jugendkapelle der Stadtkapelle Betzdorf wird den Gedenkabend musikalisch umrahmen. An der Gedenkveranstaltung dürfen alle Interessierten teilnehmen.
Vor Beginn der Veranstaltung in der Stadthalle werden Bürgermeister Bernd Brato und der BGV-Vorsitzende Ernst-Helmut Zöllner in der alten Friedhofskapelle einen Kranz niederlegen. Auch hier sind die Betzdorfer gerne gesehen. Die Kranzniederlegung umrahmt ein Quartett der Stadtkapelle Betzdorf musikalisch.
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Blick auf die völlig zerstörte Kreuzkirche und die schon wieder im Aufbau befindlichen Häuser an der Bergstraße. Fotos: Archiv BGV




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