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Nachricht vom 31.12.2019    

„Heritage“ rockt Wissener Kulturwerk – Publikum begeistert

„Grandios, phänomenal, authentisch“, so lauteten bereits in der Pause des Konzertes von „Heritage“ in Wissen einige Kommentare. Diese Ausdrücke der Superlative hatte wohl jeder der Besucher in der restlos ausverkauften Halle des Kulturwerkes im Kopf, der als Zeuge den Jahresabschluss im Kulturwerk erleben durfte.

Als einmaliges Projekt angedacht, findet „Heritage“ bereits die 3. Auflage. (Fotos: wear)

Wissen. Bereits im Vorverkauf war das Konzert ausverkauft, die Abendkasse blieb an diesem denkwürdigen Abend geschlossen. Was zog die Massen in das Kulturwerk? Was vereinte mehrere Generationen beim Besuch des Konzertes? Man mag es kaum glauben, aber bei welchem Konzert sind junge Familien mit ihren zehnjährigen Kindern vor Ort, ebenso Pärchen um die 50, er mit „Vokuhila“, aber dafür mit Vollbart im Zottellook, sie dagegen gepflegt im Minirock aus Leder. Unglaublich, dass Menschen mit Beeinträchtigungen, sei es durch Alter, oder Krankheit, teilweise an Gehhilfen, oder mit Rollator, regelrecht „abfeierten“.

Kurzum, „Heritage“ hatte wieder einmal die Region elektrisiert, die Erwartungshaltung war hoch, doch die Musiker/innen hielten dem Druck stand, und zelebrierten auf über drei Stunden eine faszinierende Hommage für verstorbene Rocklegenden. Zur Erläuterung sei erwähnt, dass es sich bei „Heritage“ um eine Projektband handelt, die seit 2017 in wechselnder Besetzung, bestückt mit bekannten Musikern/innen aus den Regionen Westerwald und Siegener Land, verstorbenen Rocklegenden ein musikalisches Denkmal setzt.

Erfolg brachte die 3. Auflage
Als einmaliges Projekt angedacht, findet „Heritage“ – zu Deutsch das Erbe – wegen des unerwarteten Erfolges, bereits die 3. Auflage. Der Grund für diesen Erfolg liegt in der Authentizität der Musiker/innen, die noch an Musik mit Herz, Seele und Gefühl glauben. Sie interpretieren zwar die Hits von weltbekannten Bands und Solokünstlern, geben den Songs jedoch eine einzigartige Note, die nichts, aber auch gar nichts, mit Covern zu tun hat. Dadurch sind die Besucher einem andauerndem Wechselbad der Gefühle ausgesetzt, zumal die Songs mal mit dem epische Klang von insgesamt 16 Musikern/innen, oder auf der anderen Seite, unplugged nur von 3 Sängern mit ihren Gitarren, vorgetragen wurden. Es hört sich übertrieben an, aber zwischen der Bühne, sowie den Besuchern im Saal, entstand im Laufe des Konzertes eine unsichtbare Symbiose.

Wenn man die Set-list betrachtet, kann man nur bewundernd feststellen, dass sich „Heritage“ keine einfache Hausmannskost für das Konzert ausgesucht hat. Vielen jungen Menschen werden die Namen einiger Bands nichts sagen, wo hingegen der Kenner der gewachsenen Rockszene einfach mit der Zunge schnalzen muss: Birth Control, Jefferson Aiurplane, Lynyrd Skynyrd, Spooky Tooth, Talk Talk, Fleetwood Mac, Aretha Franklin und Colosseum, sind nur einige Namen, deren musikalisches Vermächtnis „Heritage“ aufleben ließ.

Hintergrundgeschichte zu fast jedem Song
Einzelne Musiker/innen aus dem Projekt hervorzuheben, würde den anderen nicht gerecht werden. Erwähnt werden müssen trotzdem Bernd Gaudernatsch, der als Moderator, Sänger und Bassist, durch das Konzert führte, dabei zu fast jedem Song, oder Interpreten, eine kleine Hintergrundgeschichte parat hatte. Bernd nahm sich, und Lothar Jung, den anderen Bassisten von „Heritage“ kräftig aus die Schippe, als er lakonisch meinte: „Wir Bassisten, aber auch die Drummer, führen in einer Band immer eine Art Schattendasein, immer im Hintergrund dürfen wir zupfen, vorne stehen die Stars im Rampenlicht und werden gefeiert. Aber ohne uns geht es nicht, manche meinen ja sogar, ein Bassist befindet sich auf der Vorstufe zum Musiker.“



So war es denn auch der Sängerin Steffi Preußer, sowie den Sängern Martin Quast und Klaus Schmidt vorbehalten, mit ihren energiegeladenen Stimmen, unterstützt von dem fantastisch agierenden Rest der Band, wahre Jubelstürme im alten Walzwerk zu entfachen. Die 3 Sängerknaben schrien teilweise ihre Texte in den Saal, bis hin zur physischen Erschöpfung, getragen von einer Woge der Sympathie. Als Steffi Preußer in unnachahmlicher Art den Welthit „You make me feel like a natural woman“ von Aretha Franklin interpretierte, herrschte atemlose Stille im Saal, die sich anschließend in Riesenjubel entlud. Oder Martin Quast, der den schwierigen Hit „I am the walrus“, geschrieben von John Lennon, wie in Trance zelebrierte.

Das Gebläse von Heritage
Alle Songs, sowie alle Künstler, die 2018 und 2019 verstorben sind, können nicht aufgeführt werden, darum an dieser Stelle nur eine kleine Auswahl: Wolfgang Neuser von Birth Control, Scott Walker von den Walker Brothers, John Hiseman von Colosseum, Denis Edwards von den Temptations, oder Mark Hollis von Talk Talk, sowie Mike Harrison von Spooky Tooth.

Die großartige Band wurde unterstützt von Posaune, Saxofon und Trompete, ein Umstand, der dem ganzen Projekt noch mehr Klangfülle bescherte. Bernd Gaudernatsch nannte das Bläser-Trio immer wieder liebevoll „Das Gebläse von Heritage.“ Thomas Klimisch zeichnete für eine grandiose virtuelle Projektion auf der riesigen Leinwand verantwortlich, die mit kurzen Video-Clips und Fotos, Einblicke in das Leben der verstorbenen Künstler gewährte.

Nicht enden wollender Beifall und Jubel, belohnten die merklich erschöpften Künstler für ein sensationelles Konzert, welches von seiner Einmaligkeit lebte. Wenn die positive Energie, die „Heritage“ von der Bühne in die Halle transportierte, von allen Besuchern aufgesogen wurde, dann steht ihnen ein erfolgreiches Jahr 2020 bevor. (wear)


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