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Nachricht vom 12.03.2020    

Zuschuss aus Berlin für Hallenbad-Neubau kippt Mainzer Förderung

Da war zunächst die Freude groß, als die 2,5 Millionen Euro, die der Bund für den Bau des neuen Hallenbades in Altenkirchen locker machen wird, als Nachricht die Runde machte. Aber halt, im Handumdrehen legte sich ein Schatten über die avisierte Förderung aus Berlin.

Das alte Hallenbad auf der Glockenspitze in Altenkirchen wird in nicht allzu ferner Zukunft seine Schuldigkeit getan haben. (Foto: hak)

Altenkirchen. Wenn eine zusätzliche finanzielle Hilfe in Höhe von 2,5 Millionen Euro für den Neubau des Altenkirchener Hallenbades, eines 15,5-Millionen-Euro-Projektes, wie "Phönix aus der Asche" daherkommt, darf sich der Bauherr, die Verbandsgemeinde Altenkirchen-Flammersfeld, die Hände reiben. Entsprechend groß war die Freunde, nachdem die beiden Bundestagsabgeordneten Sandra Weeser (FDP) und Erwin Rüddel (CDU) die Nachricht kundgetan hatten. Manchmal aber steckt der Teufel halt im Detail und fällt erst bei genauerer Betrachtung auf. Und urplötzlich schwante Bürgermeister Fred Jüngerich, dass sich der Zuschusstopf wahrscheinlich nicht erhöhen wird. "Wenn wir die Bundesförderung in Anspruch nehmen, werden die 3 Millionen Euro, die uns Mainz zugesagt hat, nicht fließen", fasste er seine erste Überlegung zusammen, "die eine monetäre Hilfe wird gegen die andere gegengerechnet."

Grundbetrag fällt wohl weg
Die Summe aus Mainz gliedert sich in einen Grundbetrag über 2 Millionen Euro, die das Land bei Schwimmbadprojekten, die über 12 Millionen Euro kosten, grundsätzlich bereitstellt und in 1 Million Euro, "die uns für die reibungslose Fusion im September 2018 zugesagt worden sind." Da ist guter Rat teuer. Das bedeutet für Jüngerich: "Wir müssen zunächst einmal klären, wie das Prozedere bei der Inanspruchnahme der Bundesmittel ist. Und dann ist in Gesprächen mit dem Land zu eruieren, ob wir wirklich ganz auf die 3 Millionen Euro verzichten müssen, wenn Geld aus Berlin überwiesen wird, da ja gegengerechnet wird." So weit wird es wohl nicht ganz kommen. Derzeit ist in Aussicht gestellt, dass in der Tat die 2 Millionen Euro (Grundbetrag) "futsch" sind, die versprochene zusätzliche 1 Million Euro für eine andere Investition genutzt werden darf, die jedoch nur in ein Projekt (nicht das Schwimmbad) zu fließen hat, das unter dem Dach des Ministeriums des Innern und für Sport angesiedelt ist.

Sportbecken hat 5 Bahnen
Das neue Bad, das wie das alte auf der Glockenspitze seinen Platz haben wird, weist diese Ausstattungsmerkmale auf: Sportbecken mit 5 Bahnen (Breite 12,5 Meter) à 25 Meter (Edelstahlbecken, Wassertiefe 1,35 bis 3,50 Meter), ein Ein-Meter-Brett und eine Drei-Meter-Sprungplattform; Kurs-/Lehrschwimmbecken 12 x 10 Meter (Edelstahl) mit einem Hubboden (Wassertiefe bis maximal 1,80 Meter); Kinderplanschbecken (gefliest); Liegewiese im Außenbereich mit Durchschreitebecken vom und zum Hallenbad; Möglichkeit einer großflächigen Öffnung der Fassade zur Liegewiese (Freibadcharakter); Stellplatz für einen mobilen Außenkiosk; Vorrüstung der gesamten Dachfläche für den späteren Einbau einen Fotovoltaik-Anlage (Größe bis zu 1700 Quadratmeter); 45 Stellplätze für Autos. Das Energiekonzept sieht vor, das Hallenbad mit einem Blockheizkraftwerk auszustatten. Nach dem Okay in den Gremien hat der mühsame Weg durch die Instanzen begonnen. Ulrich Konter (Fachbereich 3: Infrastruktur, Umwelt und Bauen im Rathaus) geht davon aus, dass die Ausschreibungen für die ersten Gewerke im Spätsommer diesen Jahres auf dem Markt sind. Ende 2022 oder Anfang 2023 soll die Inbetriebnahme sein.



Grundsätzliches Okay im Jahr 2015
Geplant ist, so war in der Sitzung des Verbandsgemeinderates Altenkirchen kurz vor Weihnachten 2017 beschlossen worden, ein Schul- und Sport- und damit kein Spaßbad. Das grundsätzliche Okay für einen Neubau lag zu diesem Zeitpunkt schon zwei weitere Jahre zurück (29. Oktober 2015). Bis dann wirklich die Eröffnung gefeiert werden kann, heißt es Daumen drücken, damit der "Senior", das alte Hallenbad, weiterhin seine Pflicht erfüllt. Erreicht die inzwischen marode Heimstatt der Abkühlungsbedürftigen auch wirklich den Start des Nachfolgers, liegen mehr als 52 Jahre des Betriebes hinter ihr. Am 27. Juni 1970 eingeweiht, war das Hallenbad das erste größere Gebäude auf der Glockenspitze im langsam entstehenden Sportzentrum. Diplom-Architekt Horst Wohle (Essen) hatte es als "Kleinschwimmhalle mit Schwimmbecken 8 x 25 Meter nach dem Forschungsauftrag des DSB/DSV für die Stadt Altenkirchen mit zentraler Kleiderabgabe" geplant. Damalige Kosten: 1,425 Millionen Mark. Schon mehrfach hatte Jüngerich hervorgehoben, dass "wir uns zum neuen Hallenbad bekannt haben, weil die Bevölkerung uns das wert ist, weil es uns die Kinder und Schüler wert sind." (hak)


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