So gelingen Fernreisen mit Kleinkindern
Fernreisen haben das Potenzial, zu unvergesslichen Erlebnissen zu werden. Fernab von der Anspannung und Hektik des Alltags können Familien Eindrücke sammeln, die sie ein Leben lang begleiten. Manchmal stoßen derartige Reisepläne jedoch nicht nur auf Zustimmung. Als Gegenargumente werden oftmals der Stress angeführt, dem man sein Kind aussetzt, sowie potenziell gefährliche Krankheitserreger in der Urlaubsregion. Die gute Nachricht: Mit der richtigen Planung und einer guten Portion Gelassenheit kann man beides umgehen. Natürlich reagiert jedes Kind anders auf neue Eindrücke - wenn Ihr Kind aber eher entspannt ist, steht einer Fernreise nichts im Wege. Dieser Artikel erklärt, was Sie sowohl bei der Vorbereitung als auch während der Reise beachten sollten.
Der Urlaub beginnt mit dem Hinflug
Viele Eltern, die darüber nachdenken, eine Fernreise mit ihrem Kind zu unternehmen, überkommen bereits beim Gedanken an den langen Flug Zweifel. Der Flug ist aber oftmals gar kein Problem: Der Service auf vielen Flügen ist hervorragend, die Beinfreiheit ist größer als auf dem Rücksitz eines Autos und Filme vertreiben die Langeweile. Auch können sich beide Elternteile voll und ganz um den Nachwuchs kümmern - wohingegen während einer Autofahrt immer einer am Steuer sitzen muss. Kaugummis oder Gummibärchen sorgen für einen Druckausgleich bei Start und Landung und beugen damit Ohrenschmerzen vor.
Medizinische Vorsorge ist unverzichtbar
Genauso wie Erwachsene vor einer Fernreise eine reisemedizinische Beratung Ihres Hausarztes in Anspruch nehmen sollten, ist auch eine Beratung durch den Kinderarzt obligatorisch. Damit Sie dabei nichts Wichtiges vergessen, wird angeraten, sich vorab umfassend bei einem Tropeninstitut oder dem Centrum für Reisemedizin zu informieren. Vor allem kommt es darauf an, dass der Impfschutz vollständig ist und alle notwendigen Medikamente mitgeführt werden. Auf jeden Fall sollten Sonnen- und Mückenschutz, Nasenspray sowie Medikamente gegen Übelkeit und Schmerzen in der Reiseapotheke sein. Zäpfchen gegen Fieber und Schmerzen sind bei einer Reise in tropische Regionen übrigens ungeeignet, da sie bei 30 Grad aufweichen; eine gute Alternative sind dann Säfte oder Tropfen. Im Urlaubsland sind eventuell besondere Hygienevorschriften zu beachten, beispielsweise kann in tropischen Ländern der Genuss von Leitungswasser zu Magen-Darm-Beschweren führen. Achten Sie auch bei der Rückreise darauf, dass Sie mit den Souvenirs und anderen Mitbringseln keine Krankheitserreger mit nach Hause bringen. Auf diesem Wege können nämlich Bakterien und Viren eingeschleppt werden.
Diese Unterlagen sind notwendig
Vermeiden Sie Probleme mit den örtlichen Behörden, indem Sie sich zu Hause frühzeitig um alle erforderlichen Dokumente kümmern und vor der Abreise sorgfältig prüfen, ob Ihre Papiere vollständig sind. Diese Dokumente gehören ins Handgepäck und sicherheitshalber als Kopie ins Aufgabegepäck:
• Reisepässe aller Reisenden
• Impf- und Blutgruppenpässe
• Vollmacht des anderen Elternteils (bei unverheirateten Eltern oder einem allein reisenden Elternteil)
• eine Kopie der Geburtsurkunde des Kindes
• Unterlagen Ihrer Auslandskrankenversicherung
Welche Reiseziele eignen sich für den Familienurlaub?
Da Malaria bei Kindern häufig schwer und atypisch verläuft, sollten Sie Malariagebiete besser meiden. Das Gleiche gilt für Gebiete, die sich mehr als 2.500 Meter über dem Meeresspiegel befinden, denn dort besteht das Risiko, die Höhenkrankheit zu bekommen. Wenn es Sie in die Tropen zieht, dann sind beispielsweise asiatische Länder mit guter Infrastruktur geeignet, etwa Thailand oder Vietnam. Aber auch die Seychellen, Dubai oder Mauritius sind sehr kinderfreundliche Reiseziele. In Kanada, den USA und Australien sind die medizinische Versorgung und Infrastruktur hervorragend. Zudem findet man sich dort als Englisch sprechender Europäer besonders leicht zurecht. Fernreisen sind also auch mit Kleinkindern kein Ding der Unmöglichkeit. Mit der richtigen Planung werden Sie eine unvergessliche Zeit erleben, Ihren Horizont erweitern und zu Hause viel zu erzählen haben. (PRM)