Nachricht vom 27.07.2020 
Nagelpilz rechtzeitig erkennen und behandeln
Eine Infektion mit Nagelpilz (med.: Onychomykose) kann den Betroffenen schnell in eine unangenehme Situation bringen. Die Erkrankung ist nicht nur ein kosmetisches Problem, sondern kann bei Nichtbehandlung zum Verlust des Nagels führen. Um den hartnäckigen Erreger wieder loszuwerden, ist ein rechtzeitiges Erkennen der erste notwendige Schritt. Danach muss eine regelmäßige, adäquate Behandlung erfolgen.
Ursachen von Nagelpilz
Wer unachtsam ist und im Schwimmbad barfuß läuft, riskiert es, sich mit einem Pilzerreger anzustecken. Es handelt sich bei Nagelpilz meistens um Dermatophyten (Fadenpilze), die Infektion kann jedoch auch durch Hefe- oder Schimmelpilze ausgelöst werden. Die Pilze können auf verlorenen Hautschuppen von infizierten Personen Tage bis Wochen überleben und sich so leicht an öffentlichen Orten, an denen barfuß gegangen wird, ausbreiten.
Wenn der Pilz erstmal bis zum Nagel gewandert ist, wächst er dort, indem er sich von der Nagelsubstanz, dem Keratin, ernährt. Die Zehennägel sind deutlich häufiger betroffen als die Fingernägel, da an den Füßen im Alltag häufig ein feuchtes und warmes Klima entsteht. Werden dann auch noch enge und luftundurchlässige Schuhe getragen, sind die Bedingungen perfekt für das Pilzwachstum.
Normalerweise kann ein intaktes Immunsystem einen Befall abwehren. Wer jedoch kleine Verletzungen durch falsche Nagelpflege im Bereich der Zehen hat, oder Risse durch zu trockene Haut aufweist, der bietet dem Pilz die ideale Eingangspforte. Diabetiker, Menschen mit Durchblutungsstörungen oder Raucher haben von Grund auf ein höheres Risiko an Nagelpilz zu erkranken. Deshalb sollten sie ihre Füße regelmäßig bei der medizinischen Fußpflege kontrollieren lassen.
Wer an Fußpilz leidet und diese Infektion nicht behandelt, hat ein stark erhöhtes Risiko, dass der Pilz mit der Zeit auch die Fußnägel befällt. Während Fußpilz in ein paar Wochen geheilt werden kann, dauert eine Nagelpilzbehandlung deutlich länger. Sie kann sich auf bis zu 12 Monate erstrecken, da der Nagel vollständig neu herauswachsen muss.
Was sind typische Symptome einer Nagelpilzinfektion?
Man kann die Symptome von Nagelpilz in verschiedene Stadien einteilen. Im Anfangsstadium kommt es lediglich zu einer farblichen Veränderung des betroffenen Nagels. Er verliert seinen Glanz und kann sich weiß, gelb oder bräunlich verfärben. Im fortgeschrittenen Stadium verdickt sich der Nagel zunehmend, wird bröckelig und verhornt. Er beginnt, sich vom Nagelbett abzulösen.
Im Endstadium, das nur bei einer Nichtbehandlung eintreten kann, kommt es zum Verlust des gesamten Nagels. Je weiter die Infektion fortgeschritten ist, desto eher kann es zu Schmerzen kommen. Neben den Schmerzen kann sich auch das Nagelbett entzünden und weitere Erkrankungen auslösen. Deshalb sollte man direkt, nachdem man die Veränderung am Nagel erkannt hat, mit der Behandlung beginnen.
Wer sich nicht sicher ist, ob es sich um eine Nagelpilzinfektion handelt, kann sich die Diagnose von einem Hautarzt stellen lassen. Er kann den Erreger exakt bestimmen und je nach Krankheitsstadium die richtige Therapie verordnen.
Behandlungsarten von Nagelpilz
Es gibt verschieden Medikamente gegen Nagelpilz, sowohl für die äußerliche als auch für die innerliche Behandlung. Im Anfangsstadium kann eine äußerliche Therapie ausreichen, um den Nagel vollständig zu heilen. Wenn die Erkrankung fortgeschritten ist, die Hälfte einer Nagelplatte oder mehr als zwei Nägel betroffen sind, sollte ein Arzt aufgesucht werden. Dann kann eine Kombinationstherapie mit Tabletten oder Kapseln nötig sein.
Nagelpilz kann nicht von selbst heilen und muss mit antimykotischen (pilzabtötenden) Arzneimitteln behandelt werden. Nur wer die Behandlung konsequent durchführt, kann den lästigen Pilzerreger auch wieder loswerden.
Für die äußerliche Behandlung gibt es wasserfeste und wasserlösliche pilzabtötende Nagellacke oder eine Creme zum Auftragen. Diese Medikamente sind ohne Rezept vom Arzt in der Apotheke erhältlich. Tabletten oder Kapseln mit den Wirkstoffen Fluconazol oder Terbinafin gegen Nagelpilz erhält man nur mit ärztlicher Verordnung.
Bei schwereren Verläufen kann eine Lasertherapie beim Arzt Abhilfe schaffen. Der Laser greift gezielt den Pilzerreger im Nagel an und verschont dabei das gesunde Nagelgewebe. Diese Methode ist sehr nebenwirkungsarm, jedoch auch mit hohen Kosten verbunden, die von der gesetzlichen Krankenkasse nicht übernommen werden.
Prävention – effektiv vorbeugen
Um Nagelpilz effektiv vorzubeugen, helfen ein paar simple Tricks im Alltag:
• An öffentlichen Orten immer Schuhe, Badeschuhe oder Socken tragen
• Handtücher nicht mit anderen teilen und regelmäßig wechseln
• Wäsche, v.a. Socken und Handtücher bei mindestens 60°C waschen, ansonsten Hygienespüler mit in die Maschine geben
• Schuhe täglich wechseln, damit sie nach dem Tragen richtig trocknen können
• Auf atmungsaktive Schuhe achten und wenn möglich offene Schuhe tragen
• Eigenes Nagelpflegeset verwenden und auf richtige Nagelpflege achten
(prm)
Lesen Sie gerne und oft unsere Artikel? Dann helfen Sie uns und unterstützen Sie unsere journalistische Arbeit im Kreis Altenkirchen mit einer einmaligen Spende über PayPal oder einem monatlichen Unterstützer-Abo über unseren Partner Steady. Nur durch Ihre Mithilfe können wir weiterhin eine ausgiebige Berichterstattung garantieren. Vielen Dank! Mehr Infos.
