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Nachricht vom 03.10.2020    

„Vor dem Horizont“: Ekkehard Dammann stellt im Kulturwerk aus

Der Arbeitskreis „Wissener EigenArt“ hatte eine Ausstellung gemeinsam mit dem Geschäftsführer des Kulturwerks, Dominik Weitershagen und dessen Team organisiert, die viele Gäste zur Vernissage am Freitagabend gelockt hatte. Anlässlich der Gemäldeausstellung „Vor dem Horizont“ des Künstlers Ekkehard Dammann begrüßten bereits im Foyer die kreativen Exponate des Künstlers die kunstinteressierten Gäste.

Ekkehard Dammann (Fotos: ma)

Wissen. Der Bürgermeister der Stadt Wissen, Berno Neuhoff, eröffnete die Ausstellung und stellte den Künstler vor. Dammann sei ein Multitalent, er könne nicht nur malen, sondern habe vor allem immer Ideen. Er sei kreativ. Während der Sitzungen skizziere er und die Zeichnungen bekomme man auch. Mit ihm zusammen zu arbeiten, das heiße auch von ihm zu lernen, von wiederkehrenden Beiträgen über Kultur bis zur Bundeskanzlerin. Die ganze Bandbreite decke der Stadtplaner ab, der eine Bereicherung für die Stadt und die Verbandsgemeinde Wissen sei. Auch das Logo „Walzwerk Wissen“ stamme aus Dammanns Feder.

Neuhoff zeigte sich erfreut, dass der Künstler auf der großen Bühne der Region Westerwald-Sieg eine Ausstellung für die Besucher ermöglicht und dankte ihm für seine mittlerweile zehn Jahren ehrenamtliche Arbeit im Arbeitskreis Kultur und überreichte ihm eine Armbanduhr mit der Aufschrift „Lust auf Wissen“. Das sei das letzte Exemplar. „Ich habe sie heute Morgen noch fotografiert, falls wir welche nachbestellen müssen. Außerdem habe ich die Batterie ausgetauscht, um mich nicht dem Spott des Arbeitskreises auszusetzen“, so der humorvolle Neuhoff lachend. Er bat die Anwesenden darum viel Kunst zu kaufen, die Hälfte des Erlöses kommt dem Förderverein des Kulturwerk Wissen – ,blechen‘ Sie mit! – zugute. Das sei außerdem der einzige Verein im Wisserland, der einen Hund als Mitglied hat (der Hund von Ekkehard Dammann) und, der blecht extra mit! Das sei eine Besonderheit und zeichne Dammanns Eigenart aus: „Du bist eine wirkliche Wucht“.

Auch Michael Stahl, der Leiter des Arbeitskreises Kultur Wissener EigenArt, dankte dem Künstler. Das sei schon die zweite Ausstellung innerhalb kurzer Zeit im Kulturwerk und ein Beweis dafür, dass man auch aus einer misslichen Lage etwas Schönes machen könne.

Die Pädagogin Barbara Pfeffer von der Folkwang-Universität in Essen hielt die Laudatio für Ekkehard Dammann, der unter anderem lange Zeit als Stadtplaner in Alfeld und anschließend als Beigeordneter für Umwelt, Stadtentwicklung und Bauwesen in Gießen tätig war. Nach dem Amtsausstieg studierte er Kunstpädagogik und -praxis, Philosophie und Vorgeschichte. Die Aufnahme, Durchdringung und Vermittlung von Lebenswelt durch künstlerisches Schaffen sei bis heute sein Thema geblieben. Der Titel der Ausstellung rühre unter anderem daher, dass Dammann sage: „Wir sehen nur das, was vor dem Horizont ist, aber was ist dahinter?“ Der Betrachter sei immer darauf angewiesen die Welt die er sehe, sich selbst zu vermitteln. Zudem wecke der Titel Assoziationen von Reisen, von Neugier auf Entdeckung, von Wahrnehmung und einer fernen Grenze, von der wir wüssten, dass sie sich immer weiter ins Unbekannte verschiebe, je mehr wir uns ihr näherten; eine Grenze, die Sichtbares und Unsichtbares in einen Bezug bringe. Die Besucher hätten die Chance in den Bildern Dammanns zu lesen, seine möglichen Interpretationen zu hören und sogar mit neuen Bildertiteln eigene Interpretationen zu manifestieren.



Passend zum Thema des Kultursommers 2020 „Kompass Europa: Nordlichter“, in dem es um die Skandinavischen und Baltischen Länder sowie Island geht, hat Dammann seine dynamischen Gemälde in Acryltechnik, die das Meer, den Himmel und die Erde zeigen, den Besuchern zugänglich gemacht. In vielen finden sich „Eyecatcher“, kleine Hinweise darauf, dass sich überall in der Natur Hinterlassenschaften menschlichen Lebens finden, wie es auch Barbara Pfeffer in ihrer Einführung schon bemerkte. Da schwimmt eine gelbe Boje am oberen Rand des Gemäldes, ein rot-weißes Absperrband durchbricht die Monotonie der Farbe, ein Stoppschild wirkt wie ein Anziehungspunkt. Lauter kleine Merkmale, welche die Gäste nach der Eröffnung in lebendigem Austausch betrachteten. Darunter auch einige graphische Werke in Flach- und Tiefdruck, die unter anderem Bunker in Dänemark abbilden, die teilweise schräg auf dem sandigen Untergrund zu versinken scheinen.

Mit der Linie fange vieles an, so der Künstler erklärend zu den Betrachtern seiner Werke. Ein Lithographiestein, der fordere geradezu heraus darauf mit der Kreide zu malen. Das sei ein unglaubliches Gefühl. so Dammann und präsentiert eine Radierung mit Flächen darin, die einen Einmann-Bunker darstellt. Er male nicht am Meer, sondern vom Meer, wobei er mehrfach probiert habe draußen zu malen. Mittlerweile skizziere er nur noch im Freien.

Seine Bildbeschreibungen notieren den geographischen Anhalt für das Bild, nicht seinen Inhalt, weshalb der Künstler sein Publikum bittet, selbst Titel für die Werke zu finden.
Die Ausstellung ist geöffnet bis zum 15. November 2020. Aufgrund der Umstände gibt es keine festen Öffnungszeiten. Termine und Anmeldung unter wisserland.de/Ausstellung, mail@kultur-werkwissen.de oder Telefon 02742-911664 (ma)


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