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Nachricht vom 20.10.2020    

Ergonomisches Arbeiten wird im Homeoffice häufig vernachlässigt

Die Arbeit im Homeoffice ist in diesem Jahr deutschlandweit rapide gestiegen. Für die meisten Arbeitnehmer war die Verlagerung der Arbeit in die eigenen vier Wände abrupt. Mangels Vorbereitung wurden daheim vereinzelt nicht die richtigen Voraussetzungen zur Arbeit geschaffen. Wer sich ein Homeoffice einrichten konnte oder es improvisiert hat, hat unter Umständen einen wichtigen Punkt nicht berücksichtigt: die Ergonomie.

Fotoquelle: pixabay.com

Ergonomisches Arbeiten bedeutet, gemäß medizinischer und technischer Kriterien die richtigen Voraussetzungen für bequeme Arbeit zu schaffen. Ohne Ergonomie sind falsche Sitzpositionen bei der Arbeit vorprogrammiert. Fehlhaltungen führen zu Schmerzen und eventuell langfristigen gesundheitlichen Problemen. Besonders bekannt sind in diesem Zusammenhang Schmerzen im unteren Rücken sowie Nackenbeschwerden.

Kriterien für Ergonomie am Arbeitsplatz
Ergonomie am Arbeitsplatz wird in erster Linie durch die richtige Ausstattung sichergestellt. Dabei sind zwei Möbelstücke das A und O: Ein spezieller Bürostuhl und ein höhenverstellbarer Schreibtisch. Den größten Komfort bietet ein elektrisch höhenverstellbarer Bürotisch. Eine reibungslose Bedienung und eine allgemein professionelle Konzeption sind bei elektrisch höhenverstellbaren Schreibtischen die Regel.

Falls diese beiden Möbelstücke – Stuhl und Tisch – beisammen sind oder zumindest eines von beiden, ist eine gute Basis für ein ergonomisches Homeoffice geschaffen. Nun muss der Anwender die Möbelstücke richtig einstellen. Das Presseportal hat diesbezüglich umfassende Anleitungen zusammengestellt, die hier kurz zusammengetragen werden:

• Bei der Sitzposition ist das Becken leicht nach vorn zu kippen. Die Knie und Ellenbogen sollen im rechten Winkel sein. Dabei ist eine aufrechte Sitzposition das Ziel.
• Tisch so einstellen, dass sich die Tastatur und Maus in einer Linie mit den Ellenbogen befinden.
• Monitor bzw. Laptop so platzieren, dass der Bildschirm mindestens eine Armlänge entfernt ist. Am besten ist es, wenn der Blick auf den Bildschirm von oben leicht schräg nach unten führt.

Nützliche Zusatzausstattung, um die Ergonomie zu steigern, sind Fußhocker und Handablagen. Fußhocker dienen während des Sitzens dazu, den unteren Rücken zu entlasten. Aber Achtung: Trotz des Fußhockers muss ein rechter Winkel in den Knien vorhanden sein! Handablagen unter den Handgelenken verhindern ein Abknicken der Hände während des Tippens auf der Tastatur.

Bestandsaufnahme: Wie ausgeprägt ist die Ergonomie im Homeoffice zurzeit?
Die Anzahl der im Homeoffice arbeitenden Personen ist in diesem Jahr gestiegen. Die meisten dieser Personen hatten keine Zeit, sich mit Aspekten wie der Ergonomie zu beschäftigen. Noch dazu herrschten bei einigen Betroffenen aufgrund der angespannten wirtschaftlichen Lage Geldsorgen oder es wurde, der Vorsicht wegen, ein sparsamer Umgang mit Geld fokussiert. Dies stand der Anschaffung professioneller ergonomischer Ausstattung fürs eigene Zuhause im Weg. All diese Tatsachen führten dazu, dass die Ergonomie in zahlreichen Heimbüros noch nicht Einzug halten konnte. Obendrein ist die Aufklärung ein Defizit: Wie Ergonomie gewährleistet wird und welche Konsequenzen ein Mangel an Ergonomie haben kann, ist nicht allen Personen klar.

Ein Blick auf die Zahlen zeigt jedoch, dass Ergonomie eine hohe Bedeutung haben sollte: Statistiken der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) und des Bundesinstituts für Berufsbildung (BiBB) zufolge, sind ca. 25 % aller Arbeitsausfälle auf Beschwerden im Skelett-Muskel-System zurückzuführen. Ferner klagen in Verwaltungsberufen 35 % der Arbeitenden über Rückenschmerzen.

Auch für die Arbeit gebenden Unternehmen bleibt der Mangel an Ergonomie nicht ohne Konsequenzen, denn Zahlen des Fraunhofer Instituts für Arbeitswirtschaft und Organisation zufolge, büßen Unternehmen über 35 % der möglichen Arbeitsleistung durch einen Mangel an ergonomisch eingerichteten Arbeitsplätzen ein.

Schon seit Jahren ist die Ergonomie ein Thema auf Gesundheitsveranstaltungen, wie z. B. beim 10. Gesundheitstag in der Kreisverwaltung Altenkirchen, über den wir berichteten. Durch die vielen im Homeoffice arbeitenden Personen in diesem Jahr ist das Thema noch stärker in den Fokus gerückt, aber an der Umsetzung hapert es wie bereits zuvor. Im Homeoffice sind die Arbeitnehmer anders als im Unternehmensbüro selbst für die Umsetzung ergonomischer Bedingungen verantwortlich. Immerhin ist die Ausstattung eines Büros daheim steuerlich absetzbar, sofern es räumlich klar von anderen Zimmern und/oder Bereichen getrennt ist. An Anreizen für ein räumlich klar definiertes und ergonomisches Homeoffice mangelt es demnach nicht. (prm)



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