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Nachricht vom 02.11.2020    

Baptistengemeinde in Altenkirchen entschuldigt sich öffentlich

Die Baptistengemeinde in Altenkirchen stand in den vergangenen Wochen im Fokus des Corona-Infektionsgeschehens im Kreis. Eine Hochzeit, bei der mehrere hundert Gäste geladen waren, hat dafür gesorgt, dass die Fallzahlen in die Höhe schossen und der Landkreis Altenkirchen, der monatelang im Hinblick auf die Neuinfektionen sehr gut da stand, in die Warnstufe rot rutschte. Die Gemeinde entschuldigt sich dafür auf ihrer Internetseite.

In diesem Bethaus in der Frankfurter Straße in Altenkirchen wurde am 10. Oktober der Traugottesdienst gefeiert. (Foto: hak)

Altenkirchen. Dort ist zu lesen, dass davon ausgegangen werden muss, „dass einige Infektionen auf den Bethaus-Besuch zurückzuführen sind“ – trotz „eines vorsorglich ausgearbeiteten und genehmigten Schutz- und Hygienekonzeptes“. Es sei nun aber schwierig nachzuverfolgen, wann und wo die eigentlichen Infektionen stattgefunden haben. Die Baptistengemeinde hatte am 10. Oktober einen Traugottesdienst mit rund 250 Gästen gefeiert. Dem AK-Kurier gegenüber hatte Waldemar Leder, Vorsitzender der evangelischen Baptistengemeinde Altenkirchen, schon am 19. Oktober geäußert, dass bei der Veranstaltung alle Hygieneregeln eingehalten worden waren. „Der Traugottesdienst ist nur der Grund für die Testungen gewesen, die Menschen waren vorher schon erkrankt. In unseren zahlenmäßig großen Familien mit teils drei Generationen kann sich Corona schnell ausbreiten, und man hat schnell eine große Anzahl an Infizierten.“

Dennoch möchte sich die Baptistengemeinde nun „bei allen direkt Betroffenen und auch bei allen indirekt Betroffenen ganz herzlich entschuldigen. Es tut uns aufrichtig leid, dass Arbeitgeber Arbeitsausfälle, das Gesundheitsamt Mehrarbeit und die Bevölkerung Einschränkungen in Kauf nehmen müssen“, heißt es auf der Internetseite. Gemeinsam mit dem Gesundheitsamt sei man weiterhin darum bemüht, mögliche Infektionsketten aufzudecken und Informationslücken zu vervollständigen, um eine weitere Verbreitung oder ein „Überschwappen“ zu verhindern. In einer Pressemitteilung der Kreisverwaltung vom 16. Oktober hatte es geheißen, bei Testungen im Gesundheitsamt im Zusammenhang mit der Baptisten-Hochzeit habe es auch verbalen Widerstand gegeben, teilweise sei die Stimmung aggressiv gewesen.



Positive Gespräche mit den Bürgermeistern
Es habe auch „positive Gespräche“ mit dem Bürgermeister der Verbandsgemeinde Altenkirchen-Flammersfeld Fred Jüngerich und dem Stadtbürgermeister Matthias Gibhardt gegeben, so die Gemeindeleitung der Baptistengemeinde weiter. Dabei seien Missverständnisse geklärt und weitere Schritte für die Zukunft besprochen worden. Gibhardt hatte sich im Zuge des Infektionsgeschehens nach der Hochzeit „fassungslos“ gezeigt und die Prüfung juristischer Folgen in Aussicht gestellt. Gleichzeitig warnte Gibhardt aber auch immer wieder vor Stigmatisierung und sprach sich für ein offenes Miteinander aus.

Die Baptistengemeinde hat vorerst alle Präsenzgottesdienste abgesagt und wünscht „eine baldige Genesung der Erkrankten und auch weiterhin einen besonnenen Umgang mit der Pandemie“. (rm)



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